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Das Abendessen mit dem Doktor war eine unangenehme Angelegenheit. Der Raum strahlte eine undurchdringliche Kälte aus, die weißen Teller waren direkt auf dem dunkel glänzenden Marmortisch platziert worden. Ebenso die schimmernden Gläser. Das gedämpfte, leicht bläulich anmutende Licht verlieh dem Raum eine gespenstische Atmosphäre.

Die sterile Küche des Doktors war ein makelloses Beispiel für Perfektion und Kälte. Jeder Quadratzentimeter strahlte eine unnatürliche Sauberkeit aus, als wäre sie noch nie benutzt worden. Die Wände waren in einem kühlen, neutralen Weiß gestrichen und wirkten beinahe steril. Der Boden war mit einem glänzenden, marmorierten schwarzen Belag bedeckt, der das Licht des Raumes widerspiegelte.

Über der Küchenzeile befanden sich Schränke mit glänzenden, silbernen Türen, hinter denen sich vermutlich ein Arsenal an Küchenutensilien und Zutaten verbarg. Die Edelstahlgeräte auf der Arbeitsplatte waren von höchster Qualität und blitzten im grellen Licht.

Ein bläuliches Licht erfüllte den Raum, das von speziellen Lampen an der Decke ausgestrahlt wurde. Es verlieh der Küche eine unnatürliche, fast gespenstische Atmosphäre, die das Gefühl von Einsamkeit und Isolation verstärkte. Es schien, als ob dieses Licht das letzte bisschen Wärme und Gemütlichkeit aus der Umgebung gesogen hatte.

Der Esstisch, der im Zentrum des Raumes stand, war aus schwarzem, glänzenden Marmor gefertigt. Die Oberfläche war so glatt und poliert, dass man sein eigenes Spiegelbild darin erkennen konnte. Doch trotz der edlen Materialwahl wirkte der Tisch lieblos. Keine Tischdecke oder Blumenvase brach die simple Ästhetik, die den Raum beherrschte.

In dieser makellosen und kühlen Umgebung offenbarte sich die Persönlichkeit des Doktors. Alles war bis ins kleinste Detail geplant und arrangiert, doch es fehlte die menschliche Wärme und Empathie. Es war eine Umgebung, die mir das Gefühl gab, nichts weiter als ein Versuchsobjekt zu sein, eingesperrt in einer Welt der künstlichen Perfektion.

Ich saß steif auf meinem Stuhl, während Dr. Jiseong am Kopfende des Tisches Platz genommen hatte. Eine bedrückende Stille lag in der Luft und ich stierte unentwegt zu ihm hinüber.

Die Speisen dampften und waren wie ein perfektes Kunstwerk penibel angerichtet worden, doch ich konnte keinen Appetit verspüren. Als Dr. Jiseong seinen Blick hob und meine Augen traf, senkte ich schnell meinen Kopf und ergriff das Besteck. Ich starrte einfach nur auf meinen Teller und fragte mich, wie ich diese, wenn auch kleine Portion in Gegenwart dieses angsteinflößenden Mannes runterkriegen sollte. Währenddessen aß dieser seelenruhig weiter. Trank zwischendurch einen Schluck von dem Wasser oder tupfte seinen Mund mit der schneeweißen Serviette ab, die auf seinem Schoß ruhte.

Plötzlich hielt ich es nicht mehr aus und brach das Schweigen. "Ich habe Bedingungen", erklärte ich mit zitternder Stimme, wobei meine Verzweiflung sich ein wenig in Entschlossenheit verwandelte. Seine Augen, die sich langsam hoben, mich bedrohlich abscannten und sich gleich darauf anfühlten, wie ein heißer Laser, der meinen Körper zerschnitt, machten mir Angst und ich schluckte schwer. "Wenn Sie wollen, dass ich kooperiere, dann müssen Sie mir bestimmte Dinge gewähren."

Dr. Jiseong hob eine Augenbraue und betrachtete mich mit einem kalten, abweisenden Blick. "Du wagst es, Bedingungen zu stellen?", knurrte er. "Du bist hier, um meine Anweisungen zu befolgen, nicht um mir irgendwelche Forderungen zu nennen."

Ich zögerte einen Moment, aber meine Entschlossenheit ließ nicht nach. "Ich werde nicht weiterhin unter diesen Bedingungen leben. Wenn Sie wollen, dass ich mit Ihnen arbeite, müssen Sie sich anhören, was ich will."

Der Doktor starrte mich eine Weile schweigend an, bevor er schließlich mit eisigem Unterton sagte: "Du bewegst dich gerade auf sehr dünnem Eis. Das ist dir bewusst, oder?"

K.I. --- YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt