6 Monate Später
Emilia
Wie schnell die Zeit einfach schon vergangen ist.
Wir haben mittlerweile Winter und bekommen bald unsere Halbjahreszeugnisse.Noch wenige Monate bis ich mit meiner Ausbildung fertig bin und studieren kann.
Ich hatte mich vor einigen Wochen auch schon an manchen Universitäten beworben.
Warte leider immer noch auf eine Rückmeldung.Wieder mal sitze ich in der Schule mit den Gedanken in der Zukunft. Herr Schneider erzählt gerade völlig fasziniert, wie ein neues Programm funktioniert. Dies soll in Kürze auf alle Computer auf der Arbeit installiert werden, daher müssen wir den Umgang damit früh genug erlernen...
-
Endlich Schulschluss!
Nur muss ich jetzt leider noch zur Arbeit, dass ist der Nachteil meiner Ausbildung. An einem der zwei Tage, wo ich zur Schule gehe, muss ich nach Schulschluss noch vier Stunden arbeiten.
Ich bewege mich Richtung Haltestelle. - Mein Bus sollte auch in den nächsten Minuten da sein.
Uuuund da ist er schon.
Ich sollte mir wirklich mal ein Auto kaufen, habe seit zwei Jahren einen Führerschein, muss aber immer noch mit Bus zur Arbeit.
Im Büro angekommen begrüßen mich meine Arbeitskollegen. Sie sind ganz nett - ich mag sie. Man kann zwischendurch immer mal für Smalltalk eine Pause einlegen, ohne das es unangenehm wird.
Das werde ich höchstwahrscheinlich vermissen.
Ein Blick auf meinen Arbeitsplatz verrät mir, dass ein ganzer Stapel an Dokumenten auf mich wartet.
Uuuuuffff, da vergeht mir meine Laune ja direkt wieder.
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Feierabend.
Draußen ist es stockdunkel und sehr kalt. Deswegen ziehe ich meinen dicken Wintermantel an und binde mir mein Schal um.
Eingewickelt mach ich mich zu Fuß auf den Weg nach Hause.
Von oben fallen Schneeflocken herunter, ich versuche sie in meine offene Handfläche einzufangen.
Schnee lässt mich noch heute wie ein Kind freuen.Vielleicht ist es einfach mein inneres Kind, das nicht altern will.
Das Kind, das nicht Kind bleiben durfte, weil es kein Vater hatte und mit einer dominanten Mutter
aufwachsen musste.Vor 15 Jahren
„MAMAAAAA!!"
„Mamaaa, es schneeeeiiiiittttt!!!"
„Können wir bitte raus gehen?"
Ich hatte aus dem Fenster gesehen, wie es anfing zu schneien und lief schnell die Treppen runter zu meiner Mutter. Sie war, wie sonst auch, wieder mit ihrem Papierkram beschäftigt und hatte nicht einmal aus dem Fenster geguckt.
Sie war schon immer eine Frau mit Prioritäten gewesen, so musste ich in jungen Jahren lernen mit mir selbst Spaß zu haben.
Ich hatte keine Geschwister, durfte keine Freunde aus dem Kindergarten treffen und zum Kindergarten ging ich nur an vier Tagen die Woche, weil es meine Mutter für besser empfand, mich drei Tage zu Hause einzusperren, statt nur zwei.
„Nein, mein Kätzchen, draußen ist es kalt. Außerdem ist gleich Abendessenzeit und dann musst du noch pünktlich ins Bett."
„Aber Mama es schneit doch nicht immer. Könnten wir keine Ausnahme machen? Biiiiitteeee..."
„Nein Emilia, hör auf dich wie ein Baby zu benehmen!"
Vielleicht war ich kein Baby mehr, aber ich war gerade mal ein fünf jähriges Kind.
Hatte ich es wirklich nicht verdient, meine Kindheit auszuleben, wie alle anderen in meinem Alter?Weinend stieg ich wieder die Treppen hoch und beobachtete, mit Tränen in den Augen, wie es weiterhin schneite. Wie andere Kinder mit ihren Eltern Schneemänner bauten oder Geschwister zusammen Schneeballschlachten machten...
Heute
Die Erinnerung an meine Kindheit lies mir die Augen tränen, ich verbinde das Schneien mit meiner einsamen Kindheit, am Fenster sitzend und weinend.
Das ist einer der Sachen, die meine Kinder niemals erleben werden.
Nicht solange ich lebe.Ich liebe meine Mutter trotzdem über alles.
Sie ist meine Mutter, sie will das Beste für mich, aber hat mich halt früher vernachlässigt für die Arbeit und ihre Rolle nur als vorschreiben von Regeln angesehen.Ich kann es ihr nicht all zu übel nehmen, sie war meine Mutter- und Vaterrolle gleichzeitig geworden. Aber ihre Arbeit war immer wichtiger als alles andere gewesen.
Mir hätte daher auch nur eine vernünftige Mutter gereicht, die nicht nur an ihre Arbeit denkt, sondern genauso an ihr Kind...Ende des 9. Kapitels ❄️🌨️
Frohes neues Jahr 2023 erstmal 💕🤭
Heute nach langer Zeit wieder in der Sicht von Emilia.☺️
Eure bisherigen Meinungen zu den Protagonisten würden mich echt interessieren. Lasst es mich bitte in den Kommentaren wissen. 🙈
Bis zum nächsten Kapitel...👋🏽
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In love with opposites +18
Roman d'amourEr der größte Herzensbrecher und Fuckboy der Stadt... Sie die Unschuld in Person... Könnte es zwischen den beiden wirklich funktionieren? Könnte er sich wirklich verlieben? Wäre sie bereit ihn mit seiner Vergangenheit zu akzeptiere...