Was sollte man schon groß über diesen Tag berichten. Er war der Nachfolger von Weihnachten. Die Menschen drehten mal wieder durch, nur dass sie sich diesmal nicht um Truthahn oder Ente stritten, sondern um Raclette Käse und Knallkörper, wie Batterien.
Er verstand noch nie den Hype um Silvester. Was erwarteten die Menschen? Dass ab dem 1.1 ihr Leben sich auf wundersame Weise zum positiven verändern würde? Wie, dass sie im Lotto gewinnen würden? Oder tote Familienmitglieder nichtmehr tot waren?
Und dann gab es natürlich, neben den ganzen Knallverrückten, die Alkoholiker, welche heute nochmal einkaufen gingen, um sich als nächsten Jahresvorsatz zu nehmen ‚Ich werde weniger trinken.' Diese Menschen gab es übrigens in jedem Bereich.
Jungkook hatte sich auch jedes Jahr einen Vorsatz fürs neue Jahr gemacht, doch hatte er es nie einhalten können. Er hatte es nie geschafft wirklich untergewichtig zu werden. Doch dieses Jahr musste er sich keine Mühe mehr machen sich für das Jahr 2023 neu Vorsätze zu überlegen. Sein Vorsatz von 2022 war noch offen und wartete auf die Erfüllung. Nämlich 2023 nicht zu erleben und damit auch seinem 20. Geburtstag aus dem Wege zu gehen.
Dementsprechend entspannt wachte der Teenager um 14 Uhr auf.
Seit Ferienbeginn sein Rekord im lange schlafen.
Anschließend hieß es, von seinen Eltern als Auftrag, dass Haus zu putzen. Sie würden zu Neujahr zu Freunden fahren und ihn allein lassen. Er vermutete, dass sie das nach dem heutigen Abend nie wieder machen würden. Aber das war dann auch nicht mehr sein Problem, sondern das seiner Schwester, welche ja immer so eine tolle Ausstrahlung hatte.
Sich die Big Bang Theorie anmachend begann der Teenager das viel zu große Haus zu putzen. Dabei ging es in erster Linie um das Staubsagen. Anschließend um das Wischen, wobei seine Eltern nie saubermachten, sondern er die Putzkraft war und es zweimal machen musste, da sich inzwischen viel zu viel Dreck angesammelt hatte.
Zwischendurch suchte ihn das schlechte Gewissen heim. Und er entschloss sich Yoongi und Jimin noch zu schreiben. Er wünschte ihnen vorzeitig ein frohes neues und dass sie auf sich aufpassen sollten. Er machte sich Mühe einen langen Text zu verfassen, in den er alles Positive ihrer Freundschaft verfasste. Er sagte ihnen, wie lieb er sie hatte und verpackte noch die Lüge, dass sie hoffentlich noch weiterhin befreundet sein werden.
Das Ganze schickte er so um 16 Uhr ab.
Die Antwort kam dann erstaunlich schnell um 17 Uhr.
Yoongi: Werde ich machen, mir passiert nichts. <3
17:13 Uhr
Yoongi: Wünsche dir auch ein Frohes Neues. In der Schule können wir ja mal reden <3
17:15 Uhr
Jungkook schmunzelte. Wen Yoongi einen Weg findet mit toten zu reden, hatte er seinen höchsten Respekt verdient.
Doch das, was ihn wiederum verletzte war, dass es wie üblich nur kurze Texte waren. Wer machte sich für ihn auch jemals die Mühe was Richtiges zu verfassen.
Sich wieder dem wischmopp zuwendend machte er das Haus sauber. Es war so sauber, wie noch nie. Im Fernseher lief weiterhin seine Big bang Theorie und er begann immer mal wieder was Süßes zu essen. Wie nannte man das, wenn man ermordet wurde. Henkersmalzeit? Denn das war es, was der Schwarzhaarige tat. Er genoss den letzten Tag. Wobei er es sich ekelhaft vorstellte, wie ein Körper explodierte. Obwohl, das war dann ja nicht sein Problem.
Leise summend begann er um 19 Uhr damit die Chartreuse seines Vaters, ein hochprozentiger Likör mit 55% vol., in kleine Shotgläser umzufüllen. Er wusste, dass vielleicht 5 Gläser gereicht hätten, doch auch hier übertrieb er.
Er hatte ja nichts zu verlieren. Seine Leber tat ihm zwar leid, doch die Benommenheit durch den Alkohol stoppte seine Gedanken und das ganz ohne Gewalt.
Die Zeit flog dahin. Als Kind hatte man immer noch sehnsüchtig auf Mitternacht gewartet, doch sobald man genug Schmerz und Scheiße im Leben erlebt hatte, verlief die Zeit anders.
Aus 19 wurde 20 Uhr. Aus 20 wurde 21 Uhr und plötzlich riss Jungkooks Wecker ihn aus seinem schwebenden, benommenen Zustand. Es war 10 Minuten vor Mitternacht und das bedeutete, er musste sich beeilen.
Schnell alle genutzten Flaschen kontrollierend, so gut es in seinem besoffenen Zustand ging, klopfte er aus ihnen noch einen letzten Shot zusammen.
„Frohes Neuen." – besoffen in sein Spiegelbild grinsend kippte der Schwarzhaarige das giftgrün, gelbliche Gesöff hinunter, stand auf und schwankte nach draußen auf die Straße.
Auf dem Weg schmiss er allen Dekor im Haus um und seine ganze Arbeit, des Putzens, wurde in 40 Sekunden zu Nichte gemacht. Draußen lag das Feuerzeug und sein Einhornböller bereit. Sein inneres Kind hatte ihn dazu überredet wenigstens einen Einhornböller zu nehmen, doch im Moment fragte er sich mehr, wie er das Ding angezündet bekommen sollte.
Nach wie vor angestrengt das Taschenfeuerzeug anstarrend und hoffend, dass es sich von alleine entzündete klingelte sein Handy.
Anruf: Yoongi </3
Seufzend hob er ab.
Du: junyi i havw kwine Zwodtz!!
Yoongi: „Ich wollte dir nur ein Frohes Neues wünschen." – leicht angeschwipst lachte der Jüngere und Jungkooks Herz zog sich zusammen – „lass das Hobi, Kuss erst um Mitternacht."
Du: Vermischhhh mihhh nischhht!
Yoongi: „Warum sollte ich dich vermissen? Ah warte, sag es mir in der Schule ich mu-.." – der Weißhaarige wurde von einem Kussgeräusch unterbrochen und kurz darauf war nur noch ein Tuten zu hören.
Wie erstarrt und plötzlich klarer als je zuvor starrte Jungkook auf das nun dunkle und tonlose Gerät.
Yoongi hatte es ihm gerade klipp und klar gesagt. Warum sollte ihn jemand auch vermissen.
Im Hintergrund hörte er die Masse von 10 an runter zählen und er erinnerte sich an das letzte Silvester, welches er mit Yoongi und Jimin zusammen verbracht hatte. Er erinnerte sich daran, wie fröhlich Yoongi heruntergezählt hatte und dann wurde ihm eine Sache klar. Der Weißhaarige feierte Silvester genauso wie letztes Jahr und nur er wurde ausgetauscht. Hoseok hatte Jungkooks Platz eingenommen und er wurde aussortiert, ebenso wie er selbst daran mitgewirkt hatte, als Seokjin aussortiert wurde.
„Brauchen sie Hilfe?" – ein Nachbar fragte ihn das und Jungkook nickte. Er glaubte, wenn er dem Mann zeigen würde, wie dicht er war, würde der ihm nicht mehr helfen wollen. Wer wollte auch einem Besoffenen einen Böller anzünde. Obwohl, ihn vermisst eh keiner.
Die rot orangene Flamme schoss aus dem kleinen Feuerzeug und wurde an die Zündschnur gehalten, welche kurz darauf anfing abzubrennen. Überall sprühten kleine funken hin.
„Schmeißen sie es weg!" – man konnte den Nachdruck in der Stimme des Nachbarn hören, da die Schnur rasend schnell kürzer wurde.
Doch anstatt den Böller, wie jeder andere, wegzuwerfen, drückte Jungkook ihn nur noch näher an seine Brust. Genau an die Stelle, wo sein schmerzendes Herz lag.
Sich umdrehend rannte der Schwarzhaarige auf ihr Grundstück zu und das Letzte, was er jemals hören würde, war, wie jemand was Unbedeutendes rief, ein anderer die Polizei verständigte und dann kam der ohrenbetäubende, zerstörerische Knall an seiner Brust.
Kurz davor spürte er eine enorme Hitze an seinem Herzen und das war wohl der eine Moment, wo er sagen würde, dass er sich wirklich warm und wohl gefühlt hatte. Kein Schmerz und keine bösen Gedanken. Nur die Hitze, welche ihm niemand mit den halbherzigen Umarmungen je hätte geben können.
---
-End
DU LIEST GERADE
ℝ𝕖𝕒𝕝𝕚𝕥𝕪 /ʲᵘⁿᵍᵏᵒᵒᵏ . ʸᵒᵒⁿᵍⁱ/
SonstigesFortsetzung von 'Life Is Not A Fan Fiction'. ---------- !Suizid! Short Story (BoyxBoy) Don't Like, don't read! Ich hafte nicht für Rechtschreibung und Grammatik xD Die Geschichte ist von mir frei erfunden! Die verwendeten Bilder, Namen und Medien...