Freitag, 30. Dezember

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Zu seinem überraschen war bereits eine Antwort von Yoongi vorhanden als er schon um 11:33 Uhr aufgewacht war. Obwohl, dass Aufstehen war eher eine Qual gewesen. Ein innerer Kampf zwischen seinem Zustand, der körperlichen und mentalen Erschöpfung und seiner Angst vor seinen Eltern.

Yoongi: Das ist heftig... Ich hoffe dein Körper erholt sich schnell und ich habe echt kein Verständnis dafür, was dir angetan wird.

10:39 Uhr

Leise lachend, wie ein verrückter, schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf. Ja, es war heftig, was bei ihm abging, doch er war sich auch bewusst, dass es immer schlimmer ging. Für ihn war jedoch die Schmerzgrenze schon lange überschritten und seine Energie, das ganze auszuhalten, war ebenfalls aufgebraucht.

Viel amüsanter fand er den Fakt, dass Yoongi immer wusste, was bei ihm geschah und nichts unternahm. Es kam nichts, wie „Willst du zu mir kommen" oder „kann ich dir irgendwie helfen?". Es war eher so „Oh mein Gott, dass alles ist so schlimm, aber sieh zu wie du das alleine schaffst. Und, weil du nicht schon genug leidest, hier ist noch ein wenig Salz für deine Wunden".

Von seinen eigenen Gedanken übernommen lachte der Teenager eine Zeit lang einfach nur, bis ihm die Tränen kamen und er sich schluchzend in der Form eines Embryos zusammenrollte. Was hatte er getan. Klar, es ging immer schlimmer, doch für ihn war hier Endstation.

Nachdem er sich, nach knapp einer Stunde, gefangen hatte schrieb er ihm noch eignes und machte ein Audio. Dass sich seine Stimme vermutlich verheult anhören würde, war ihm egal. Er heulte schließlich so oft, dass Yoongi seine normale Stimme nicht mal kannte. Und selbst wenn er merken würde, dass Jungkook am Ende war, würde der Weißhaarige ihm sowieso nicht helfen. Der Schwarzhaarige konnte sich schon vorstellen, wie Yoongi ihn mit Jimin auslachte, zusammen das Audio immer wieder abspielte und immer mehr Witze rissen, wie sie es mit Seokjin getan hatten. Der Unterschied, Seokjin war stärker als Jungkook. Jin hatte eine stabile Kindheit, Jungkook hatte ein verängstigtes inneres Kind, welches eigentlich nicht bereit für diese Welt war. Er wollte wirklich nur gekidnappt werden und liebe erfahren. Dabei kam es ihm sogar ganz recht, dass er dann das Haus nicht verlassen dürfte. Er würde sich auch nur mit einem einzigen Raum zufriedengeben, Hauptsache weg von den Monstern dieser Welt, welche sich als Menschen betitelten und tarnten.

Wenn seine Psychologin ihn jetzt fragen würde, wie er sich vorstellen könnte länger als bis zu Silvester zu leben, dann würde er sagen, dass er nur im Falle eines Kidnappings weiterleben könnte. Doch das würde nie passieren. Weder ein Kidnapping noch sein längeres existieren.

(Kapitel 27) 1.2.2023 – Dear Diary...

... ein Suizid ist immer geplant.... Zumindest sagt das jeder Therapeut. Aber ab wann spricht man von geplant. Wenn man sich ein Datum ausgesucht hat? Die Art und Weise, wie man sich umbringt? Einen Abschiedsbrief verfasst hat? Ab wann sagt man, ist ein Suizid geplant?

Jungkook hatte nach diesen Kriterien seinen Suizid geplant, schon vor langer Zeit. Immer mal wieder hatte er darüber nachgedacht, wie man den überlebens Instinkt des Körpers umgehen könnte.

Es war kompliziert. Man könnte Medikamente nehmen, doch würde es einem unweigerlich dreckig gehen. Man würde erbrechen und doch irgendwann sterben. Man könnte sich auch mit Strahlung vergiften. Oder aber mit Krankheiten infizieren. Doch all diese Methoden waren nicht unbedingt sicher. Man könnte sich auch verbrennen oder vor ein Auto laufen. Von einer Brücke springen war auch noch möglich.

Doch in seinem inneren hatte er die perfekte Lösung. Man müsste Schlaftabletten einnehmen und am Strand sein. Dann fängt man an zu schwimmen, immer weiter und weiter aufs Meer hinaus und irgendwann, da schläft man ein und ertrinkt. Selbst wenn der Körper die Schlaftabletten durch Adrenalin bekämpfen würde und versuchen würde an Land zu kommen, wäre er zu weit draußen und würde irgendwann vor Erschöpfung ertrinken. Es gab sicherlich bessere Möglichkeiten sich umzubringen aber irgendwie fand der Teenager seine Idee originell. Er könnte sie argumentieren und hatte zu seinem Erschrecken nicht mal wirklich lange dafür gebraucht auf die Idee zu kommen. Doch Fakt war, er hatte sich mit dem Suizid beschäftigt und hatte ihn somit geplant. Einen Abschiedsbrief konnten die Menschen jedoch vergessen. Was sollte er auch reinschreiben? Interessieren tat es sowieso keinen.

ℝ𝕖𝕒𝕝𝕚𝕥𝕪 /ʲᵘⁿᵍᵏᵒᵒᵏ . ʸᵒᵒⁿᵍⁱ/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt