Es war Montag Nachtmittag und ich saß in meinem Zimmer mit einem riesen Topf Eiscreme auf dem Schoß.
Ich hatte mal wieder eine Fressattacke.
Ich konnte sie nicht kontrollieren.
Manchmal aß ich ganz normal und dann hatte ich ganz plötzlich so Hunger und aß einfach alles was ich finden konnte.
Ich wollte das selber nicht. Nach jeder Attacke fühlte ich mich schlecht und frage mich selber, wieso ich das getan hatte. Aber ich konnte es mir nie beantworten. In dem Moment war es einfach so, es ging nicht anders.
Ich hatte schon so viele Diäten probiert, doch alle brachte mich dazu nach der Diät nur noch mehr zu essen.
Es war deprimierend und einfach nicht fair.Früher war ich nicht so übergewichtig gewesen, nachdem uns mein Vater jedoch vor drei Jahren verlassen hat, wurde es immer schlimmer.
Ich wohne mit meiner Mutter und meinem zwei Jahre älteren Bruder in einem Einfamilienhaus mit einem kleinen Garten, den meine Mutter hegte und pflegte.
Mein großer Bruder ging auch auf meine Schule, jedoch war er nicht so erbärmlich wie ich, sondern gehörte zu den Beliebten.
Außerdem gehörte er der Gruppe von Menschen aus unserer Schule an, die ich abgrundtief verachtete.
Die Badboys und Player.
Sie achteten nur aufs Äußere und machten mit den Mädchen was sie wollen. Es interessierte sie nicht, wie es den Mädchen dabei ging und wenn sie fertig mit einer waren, kam die nächste. Einfach nur widerlich!Eins musste man jedoch sagen, was man ihnen allen nicht abschreiben konnte.
Sie waren hot.
Sehr hot sogar.
Mit Ausnahme meines Bruders natürlich, den konnte man in die Tonne kicken. Was viele Mädchen jedoch anders sehen, was ich ja mal gar nicht versteh konnte, aber egal.Trotzdem würde ich nie einer ihrer Fangirls sein oder mich gar an sie ranmachen.
Erstens, egal wie hot sie waren, sie waren einfach nur Arschlöcher.
I'm sorry, not sorry. Ich spreche nur Fakten!
Und zweitens hätte ich sowieso keine Chance bei irgendeinem von ihnen.---
Am Dienstag morgen ging ich wie immer zur Schule, was sollte man auch anderes machen? Zuhause bleiben war ja auch keine dauerhafte Lösung. Da würden sich meine Mobber nur bestätigt fühlen.
Ich ging in die Schule hinein und wurde sofort von allen angeekelt angeschaut. Sobald ich näher kam, gingen alle mindestens zwei Schritte weg von mir, als ob ich irgendeinen Virus hätte.
Wenigstens hatte man dann das Gefühl, wie es sein musste beliebt zu sein. Alle machten den Platz für einen frei, nur wurde man wahrscheinlich nicht so angeschaut als gehörte man in die Mülltonne.Ich lief zu meinem Spind und holte meine Bücher für die ersten zwei Stunden heraus, Mathe und Englisch.
Ich wurde an der Schulter angetippt und drehte mich um.
Voller Energie strahlte mich Mia, meine beste und auch einzige Freundin, an. Sie war immer so energiegeladen, egal wie viel Uhr es war, dass ich mir immer wieder Gedanken darüber machte sie in die Psychiatrie zu schicken.
Müde rieb ich mir die Augen, gefühlt war ich noch im Halbschlaf.
"Guten Moorrggeenn"trällerte sie fröhlich und plapperte sofort über irgendetwas, wofür ich morgens um 8 Uhr echt keine Gedanken hatte.
Zusammen liefen wir zu Mathe und Mia redete munter weiter. Zwischendurch nickte ich und saget "Ohh..." und "Mmhhmm" und mehr musste ich nicht tun.Im Klassenzimmer angekommen setzten wir uns auf unsere Plätze und warteten auf Mr Smith, unseren Mathelehrer.
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Die Nachmittagssonne brutzelte auf unsere Köpfe hinab während ich versuchte dem Unterricht zu Folgen.
Seit Montag wurde es immer heißer und es war kaum noch auszuhalten.Während des Schultages wurde ich als "Fettie" und anderen Beleidigungen, wie "Passt du überhaupt noch durch die Tür?" zubomberdiert und das waren noch die besseren Kommentare.
Ich ignorierte sie. Ich war das alles schon gewohnt und wusste, dass wehren nichts hilft.
Ich wurde von Papierkugeln abgeworfen oder mir wurde Wasser über die Haare geschüttet.
Ich akzeptierte es und manchmal erwischte ich mich dabei, wie ich dachte, dass ich es sogar verdient hatte.Nach Schulschluss ging ich mit Mia in den Flur hinaus, der gottseidank eine Klimaanlage hatte.
Wir gingen zu unseren Spinden und legten unsere Bücher hinein.
"Das mit morgen steht noch?" fragte mich Mia und ich nickte zur Bestätigung.
Wir liefen zusammen zum Ausgang, wo sich unsere Wege trennten.
Ich fuhr mit dem Bus, sie mit ihrem Auto.
Ich hatte zwar vor paar Jahren einen Motorradführerschein gemacht und war auch oft gefahren, sodass ich extrem gut darin war, jedoch hörte das auf, als ich übergewichtig wurde.
Also fuhr ich jeden Tag mit dem Bus zur Schule.Zuhause angekommen machte ich mir einen Nachmittagssnack und verkroch mich in meinem Zimmer.
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Es war Donnerstag und Mia klingelte beim mir zu Hause. Ich lief runter und öffnete ihr die Tür. Sie hatte eine große Tasche dabei und ich wunderte mich, was sie vorhatte. Schnell zog sie ihre Schuhe aus und flitzte hoch in mein Zimmer. Ich ging ihr langsam hinterher, ich wusste, dass sie stürmisch war, aber das war wiederum nicht normal.
Oben saß sie schon auf meinem großen Bett und und hatte Chips, sowie Eiscreme und Cola vor sich hingestellt. Ich schaute sie verwundert an.
"Ich muss dir dringend was erzähle, Ally" strahlte sie mich an. Ich setzte mich zu ihr aufs Bett und kaum fasste ich zu den Chips, legte sie auch schon los.
"Du wirst nicht glauben was passiert ist" sagte sie ganz aufgeregt und ich schaute sie erwartungsvoll an. "BANANE HAT MICH ANGELÄCHELT!!" kreischte sie, sodass ich zurückschreckte. Nun schaute sie mich erwartungsvoll an. Als die Wörter in meinen Gehirnzellen ankamen schaute ich sie geschockt an. "DER Banane" fragt ich ungläubig nach "DER Banane aus der Obstgang??" Sie nickte euphorisch. "Nein", "Doch", "NEIN", "DOCH", "NEEIIINN!!!", "DOOCCCHH!!!" OMG, Banane hat sie endlich bemerkt oder wenigstens gezeigt, dass er weiß, dass sie existiert. Banane war Tyler, einer von den Badboys. Ich hatte zwar probiert ihr ihn auszureden, aber da war es schon zu spät gewesen. Sie war ihm so hart verfallen, dass es schon an Abnormalität grenzte. Und weil ich eine gute beste Freundin bin und ihre "Entscheidungen" akzeptiere, unterstützte ich sie in jedem Schritt.Banane war unser Kosename für Tyler und Obstgang war für die ganze Badboygruppe. Wir hatten für fast jeden einen Spitznamen, schön sortiert und geordnet.
Badboys = Obstgang
Tussis = Schminkpalette
Sportler = Gemüsegang
Normalos = Brot
Mauerblümchen = wir, bzw. inzwischen nur noch ichMich kannte eigentlich niemand und wenn doch, nur unter dem Namen Fettie und verachtete mich. Aber was solls, lieber ein Mauerblümchen als von der ganzen Schule gekannt als Fettklops.
Ich blieb anderen einfach nicht im Gedächtnis, selbst meine Mobber vergasen manchmal das ich noch am Leben war.Ich lief einfach unter dem Radar.
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Das war das erste Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen :)
Das war so die Einführung zur richtigen Story.
Jetzt kenn ihr Alisha ein bisschen besser und könnt euch vielleicht besser in ihre Situation hineinversetzen.Wie gefallen euch bis jetzt die Charaktere so?
Ich würde mich sehr über ein kleines Feedback freuen :)
Feedback:
Und hiermit noch ein schönes weiterlesen <3
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Summer
Teen FictionAlisha war übergewichtig und wenn ich sage übergewichtig, dann meine ich übergewichtig. Sie wog 120 kg und trug Kleidungsgröße XXL. In der Schule wurde sie nur gemobbt oder ignoriert. Als Streber und Schwein abgestempelt ging sie in die großen, 2...