Ich stand gerade in der Küche und legte mir mein selbstgemachtes Mittagessen, Gemüseauflauf, auf einen Teller, als ich hörte, wie unsere Haustüre aufgeschlossen wurde. Vorsichtig lugte ich zur Tür und sah den hellbraunen Haarschopf meines Bruders reinstolpern.
Ich wurde aufgeregt, würde er meine Veränderung bemerken?
Ich hatte mir inzwischen ein Mantra gesetzt: Auch wenn man es kaum sieht, du hast dich verändert. Du schaffst das!!Also nahm ich meinen Teller und setzte mich an den Küchentisch. Im selben Moment kam mein Bruder in die Küche geschlurft. Er sah erschöpft aus, hatte wohl zu viel Party gemacht. Selbst dran Schuld, wenn man zu viel Alkohol trinkt und nicht schläft.
Er hatte sein Handy in der Hand und schaute gar nicht auf.
Als ich ihn begrüßte, blickte er mich kurz an, presste ein kurzes "Hallo" raus und war dann wieder auf sein Handy konzentriert.Stimmt. Ich interessiere ihn nicht, wie konnte ich nur denken, dass er eine Veränderung sehen würde?
Er lehnte sich an die Kücheninsel und tippte auf seinem Handy rum.
Wieder kamen Geräusche von der Haustür und kurze Zeit später kam meine Mom in die Küche geschneit. Sie sah uns beide an und erblickte dann den Gemüseauflauf. Sie lächelte mich an und sagte "Ohh Alisha, hast du etwa für uns gekocht?? Das ist aber nett von dir. Komm Jake wir essen mit deiner Schwester mit, wenn sie sich schon so viel Mühe gemacht hat"
Dieser stöhnte nur, lies sich jedoch auf einen Stuhl fallen, den Blick immer noch auf seinem Handy. Bemerkte den niemand einen Unterschied? Wenigstens einen kleinen, weil ich war mir sicher, dass man es ein wenig sehen konnte. Aber noch nicht mal meine Mom bemerkte es.
Klar fühlte ich mich immer noch nicht wohl in meiner Haut, würde ich mich wahrscheinlich nie ganz, aber ein bisschen fett hatte ich um die Hüfte schon verloren und ich fand das konnte man sehen, trotz der oversized Kleidung.
Man müsste mich nur einmal genau ansehen, aber das taten sie nicht, alle beide schauten mich nicht richtig an, als ob ich ein Geist wäre durch den man hindurchsehen kann.Und die Antwort war Nein, ich hatte nicht extra für sie gekocht, ich hatte für mich gekocht, weil mir ja niemand bescheid gegeben hatte, wann sie zurück kommen würden.
Nach dem Essen verzog ich mich in mein Zimmer und bereitete mich schon mal auf das nächste Schuljahr vor. Nor zwei Tage, dann sah ich Mia wieder. Ich vermisste sie. Ich hatte fast die ganzen Ferien lang mit ihr geschrieben oder telefoniert, hatte ihr aber nichts von meinem Alltag erzählt. Nur, dass ich eine Überraschung für sie hatte. Ich wollte schauen, ob wenigstens sie es bemerken würde. Durch meinen neuen Style konnte man es zwar nicht so gut sehen, aber sie war meine beste Freundin, sie sollte es wenigstens in meinem Gesicht sehen.
Jedoch dachte ich das auch bei meinem Bruder und meiner Mom und sie haben es nicht bemerkt.
---
Es war der erste Schultag.
Ich stand um 6 Uhr morgens auf, lief meine 10 km, machte mein Beinworkout, ging duschen, wusch mein Gesicht, schminkte mich dezent, föhnte meine Haare und zog mich an.
Als ich fertig war fand ich mich in Ordnung um zur Schule zu gehen.
Ich machte mir noch schnell einen Smoothie und lief dann los zur Bushaltestelle.
(Outfit seht ihr oben, nur mit der Jacke zu)Der Bus stand im Arbeitsverkehr, sodass ich jetzt aus dem Bus und ins Schulgebäude sprintete, denn ich war vor 10 Minuten mit Mia an unseren Spinden verabredet gewesen.
Die komischen Blicke, die ich dabei von den anderen abbekam waren weit nicht so schlimm, wie die vor den Sommerferien, was bedeuten musste, dass sie mich nicht erkannten.
Ich lief so schnell ich konnte zu unseren Spinden und wollte mich sofort entschuldigen, als ich jedoch sah, dass Mia gar nicht alleine war und dann noch mit WEM sie zusammen war, drosselte ich mein Tempo.
Langsam ging ich auf Mia zu und stupste sie an der Schulter an. Sie drehte sich verwirrt um und erkannte mich wohl erst jetzt, denn ihre Augen weiteten sich. <<Ally, da bist du ja endlich>> sie musterte mich und schaute mir dann wieder in die Augen. Schnell drehte sie sich zu Banane aka Tyler, der die ganze Zeit über nur lost daneben gestand hatte und sagte schnell <<War schön mit dir gequatscht zu habe, allerdings muss ich jetzt leider ganz dringend los>> Sie lächelte ihn abwesend an und ließ ihn verwirrt zurück.
Sie packte mich am Handgelenk und schleifte mich auf die Mädchentoilette und dann in eine Kabine."Du hast abgenommen" sagte sie und stellte sich direkt vor mir hin. Sie war ein bisschen kleiner als ich, was bei meiner Körpergröße aber auch nicht sonderlich schwer war und schaute mich erwartungsvoll an. "Du siehst das bisschen??" fragte ich sie. "Das bisschen??" fuhr sie mich an. "Was bist du denn jetzt so sauer, das war die Überraschung" sie seufzte und umarmte mich. Kurz darauf löste sie sich von mir und sagte "Das ist nicht nur ein bisschen Alisha, das sind Welten" Sie griff nach meiner Jacke und öffnete sie ohne mich zu fragen. Sie schnappte nach Luft. Es war mir ein bisschen unangenehm und ich wollte die Jacke aus ihrer Hand ziehen, doch sie ließ es nicht zu. "Ich weiß, du hast meinen Bauch noch nie gesehen, aber so schrecklich ist er nun auch wieder nicht. Ich hab viel Arbeit darein gesteck ein bisschen dünner zu werden, bitte freu dich für mich. Auch wenn's nicht viel ist" sagte ich. Sie schaute mich ungläubig an, dann sagte sie "Ein bisschen... nicht viel... bist du Blind??? Du siehst aus wie ein Model, dein Gesicht, deine Haare und dein Körper!!! Mädel du bist hot, hotter als hot!!" quiekte sie. Ich schaute sie verwundert an. Das einzige was ich rausbekam, war ein nicht verstehendes "was". Woraufhin sie meinte "Mädel, du macht Kylie Jenner Konkurrenz, du bist mit Abstand die hotteste aus der ganze Schule!! Verstehst du das??". "Hotter als Mascara??" fragte ich skeptisch und ihr kein Wort glauben. "Natürlich hotter als Mascara!! Was denkst denn du was ich meine, wenn ich sage 'hotter als alle aus der Schule'" Ich zuckte nur mit den Schultern. (Mascara = Natalie, die Tussi schlecht hin und Anführerin der Schminkpalette)
Mia nahm mich fest in den Arm und sagte "Ich bin so stolz und froh für dich" Ich lächelte und sie lächelte zurück.Es gongte, schnell liefen wir aus dem Klo und in unsere ersten Unterrichtsstunde.
---
In den nächsten Tagen passierte nichts besonderes.
Niemand mobbte mich und niemand erkannte mich, was mich etwas erleichterte. Und da niemand zuvor meinen richtigen Namen wusste, dachten alle ich sei Schule gewechselt.
Woher mein jetziges ich kam interessierte sie nicht. Ich war vollkommen uninteressant für sie, was mich zu einem Mauerblümchen machte. Das störte mich allerdings nicht, ehr im Gegenteil, da meine soziale Seite sowieso nicht wirklich existierte.===
Hallöchen :)
Ich hoffe euch gefällt das Buch soweit und noch viel Spaß beim Lesen <3
Feedback:
DU LIEST GERADE
Summer
Teen FictionAlisha war übergewichtig und wenn ich sage übergewichtig, dann meine ich übergewichtig. Sie wog 120 kg und trug Kleidungsgröße XXL. In der Schule wurde sie nur gemobbt oder ignoriert. Als Streber und Schwein abgestempelt ging sie in die großen, 2...