Liebe ist Schwäche (M.R)

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„Warum?" flüsterte ich in die Dunkelheit, meine Sicht verschwommen, während ich schon gar nicht mehr versuchte meine Tränen zu stoppen, die herunterliefen als hätte ich zu viel Wasser in mir.

Mattheo sah mich mit kalter Miene an. Diesen Ausdruck hatte ich schon lange nicht mehr gesehen, früher als wir uns hassten ständig, doch irgendwann veränderte sich sein Blick mir gegenüber, wurde weicher und liebevoller. Und nun? Er sah mich wieder an wie anfangs.

Der Sohn des dunklen Lord's trat näher an mich heran, ich wich nicht zurück, schließlich hatte ich meinen stolz und verlor diesen schon einwenig dadurch das ich wie ein erbärmliches kleines Mädchen heulte.

Er kam mir so nah, das ich seinen frischen Atem an meinen Lippen spürte und es kostete jede Beherrschung uns nicht miteinander zu vereinen.

„Warum?" er lachte, so kalt, so widerlich. Es hätte von seinem Vater kommen können. „Ich wollte dich nur ficken, nicht mehr und nicht weniger? Du denkst ich könnte jemanden wie dich lieben? Du bist erbärmlich, suchst so verzweifelt nach Liebe, weil kein anderer sie dir gibt. Kein Wunder das dein Vater dich schlägt, schließlich verdienst du nichts anderes."

Ich stolperte zurück, hielt meine Wange, als hätte mich Mattheo geschlagen.

Er wusste was seine Worte in mir auslösten, ich hatte ihm alles anvertraut, alles. Wie konnte ich nur so naiv gewesen sein? So naiv zu glauben jemand würde mich wollen.

Mein Blick glitt zu seinen toten Augen, die mich sonst immer so beruhigt hatten, doch von dem warmen Braun war nun nichts mehr übrig, stattdessen erinnerten sie an einen leblosen Baum, aus dem verbotenen Wald.

Meine Gedanken waren benebelt und so sagte ich das einzigste das mir einfiel, was ihn genauso verletzen würde, wie er mich.

„Du bist genauso wie alle sagen. Genau das gleiche Monster wie dein Vater, wenn nicht so gar noch schlimmer."

Für Menschen die ihn nicht kannten war es nicht zu sehen, doch ich kannte ihn, ich wusste ich hatte ihm gerade ein Messer rein gerammt. Doch es war mir egal, sollte der Bastard doch in der Hölle, zusammen mit seinem Vater, verrotten.

Ein letztes Mal sah ich ihn an, bevor ich mich umdrehte und beschloss ein für alle mal mit Mattheo Riddle abzuschließen.

Wir waren nie perfekt, anfangs sogar ziemlich toxisch, jedoch hatten wir so lange daran gearbeitet und jetzt sagte er, er wollte mich nur ficken? Bullshit!

Dennoch war ich es leid, leid in seine scheiße mit herein gezogen zu werden, leid ihm immer wieder beweisen zu müssen wie sehr ich ihn liebte, leid ihm jedes Mal verzeihen zu müssen wenn er mich wieder mal verletzt hatte.

Ich war fertig, konnte nicht mehr, am Ende mit meinen Kräften. Ich hatte so sehr versucht für uns zu kämpfen, doch wie sollte es auch klappen, wenn nur einer dafür kämpfte, nur einer an die Beziehung glaubte?

Mattheo Riddle

Ich lauschte den Schritten des Mädchens - meines Mädchens - wie paralysiert. Sie hatte gewusst das sie mich damit am meisten treffen würde, doch wie sollte ich ihr böse sein, wo ich doch das selbe getan hatte?

Mit den Händen zu Fäusten geballt, apparierte ich nach „Hause", wenn man es so nennen konnte. Ich warf mich direkt auf mein Bett, gefasst darauf in keinen Spiegel zu sehen, so sehr widerte mein eigenes ich mich an.

Den einzigstem Menschen dem ich je vertrauen konnte, weg.
Der einzigste Mensch der sich je um mich gekümmert hatte und um den ich mich gekümmert hatte, weg.
Der einzigste Mensch für den es sich gelohnt hatte zu kämpfen, weg.
Den einigsten Menschen den ich je liebte, weg.

Slytherin One shotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt