13 Nicht die Katzen

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"Waschbären haben unsere Vorräte gefressen."

Eine unangenehm lange Zeit sahen wir beide uns an, bevor ich mich räusperte und dann einen Blick auf meinen zerpflückten Wanderrucksack warf.

"Waschbären... Hm... Ja.", machte ich, kratzte mich am Kopf und pulte meinen zerfetzten Pullover aus den Überresten meines Hab und Guts.

"Könnte aber auch ein Reh gewesen sein.", meinte der Uchiha völlig ausdruckslos.

"Haha, danke, sehr witzig.", grummelte ich, ich wusste genau worauf er anspielte. Frustriert ließ ich mich auf einem Baumstumpf nieder, kramte nach meiner Zahnbürste und fing an meine Zähne zu putzen.

"Ich glaub, ich bin nicht fürs campen gemacht...", seufzte ich, noch mit der Zahnbürste im Mund. An mir zweifelnd zog ich die Leiche meiner frischen Socke aus dem vordersten Fach und streifte sie mir trotzdem über. Einfach weil.

"Vielleicht solltest du aufgeben.", riet der Uchiha mir.

"Vielleicht.", gab ich ihm recht. "Vielleicht sollte ich wirklich Orochimaru-"

"Vielleicht sollten wir uns eine Unterkunft suchen-", sagten wir beide gleichzeitig.

Überrascht sah ich ihn an, etwas Zahnpasta tropfte aus meinem Mundwinkel ins Gras. "Ja, natürlich, vergessen wir Orochimaru und suchen uns eine Unterkunft!" Ich hatte erwartet, dass er genug von mir hatte, dass er zurück wollte, irgendwie war ich froh, dass das nicht sein erster Vorschlag war.

Er nickte.

"Also gut, dann lass uns zusammenpacken und unsere Spuren verwischen. Aber zuerst... reich mir bitte die Schaufel."

Er hob eine Augenbraue, dann kramte er kommentarlos in meinem Rucksack und reichte mir den ausklappbaren Spaten.

"Oh, und das Klopapier."

"Ah."

Nur wenige Minuten später kehrte ich zu unserem Platz zurück, wo der Uchiha bereits das Zelt wieder eingepackt und unsere Feuerstelle aufgelöst hatte. Als wären wie nie hier gewesen. Zufrieden schulterte ich mein Gepäck, nahm dem Zombie die Karte ab und ging voraus.

"Wenn wir nach Norden gehen, sollten wir irgendwann auf ein winziges Dorf treffen. Dass die dich kennen, ist unwahrscheinlich, das ist das richtige für uns.", erklärte ich, stolz, weil ich mittlerweile die Karte lesen konnte.

"Mich würde niemand erkennen.", meinte er nur dazu.

"Hm.", mache ich und betrachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen im Morgenlicht. Seine langen, schwarzen Haare waren ungekämmt zu einem lockeren Zopf zusammengebunden, mein Strohhut stand ihm dazu ausgezeichnet. Er sah wirklich nicht aus, wie sein Ebenbild im Tal des Endes. Schade, dass er ein Mörder war, wirklich...

-

Auch nach drei Stunden unter brennender Sonne, war besagtes Dorf noch nicht aufgetaucht.

"Das ist seltsam, ich glaube die Karte hier ist falsch.", murmelte ich leise, aber der Uchiha hatte es trotzdem gehört.

"Ich glaube nicht, dass es an der Karte liegt.", ließ er mich wissen, nachdem er einen Blick auf das Stück Papier in meiner Hand geworfen hatte.

"Ach, und du weißt, wo wir sind?" Unauffällig brachte ich wieder etwas Abstand zwischen ihn und mich, ich musste wirklich nicht an gestern Nacht erinnert werden.

"Kann sein, dass ich hier schon mal war."

"Ja, das ist auch nicht sehr hilfreich. Ich bin dafür, dass wir jetzt einfach da lang gehen." Wahllos zeigte ich in eine Richtung.

Er zuckt bloß mit den Schultern und folgt mir dann.

-

"Siehst du? Wir sind in Asago, genau wie ich es gesagt habe.", verkündete ich stolz, als ich das hölzerne Ortsschild erkannte.

"Hast du vorhin nicht gesagt, wir gehen nach Nobu?"

"Du musst dich verhört haben."

"Nein, ich bin mir sicher. Du meintest, wir sollten die großen Orte meiden und lieber nach Nobu gehen." Eine Augenbraue gehoben, verschränkte er seine Arme vor der Brust.

"Kann mich nicht erinnern.", murmelte ich, mit einem unauffälligen Blick auf das fast schon kleinstadtverdächtige Dorf. "Außerdem brauchen wir was zu essen und neue Kleidung, hier sind wir genau richtig."

Ich sah in seinen Augen, dass er genau so gut wie ich wusste, dass ich mich mal wieder verirrt hatte, aber zu meinem Glück ließ er es sein, mich weiter darauf anzusprechen. Besser ich behielt auch für mich, dass ich noch nie in Asago gewesen bin.

"Also, worauf hast du Lust?", wechselte ich elegant das Thema.

"Mir egal."

"Dann Sushi!"

"Meinetwegen."

-

Das Dorf war voll, bei dem guten Wetter fast schon überfüllt. Eben hatte ich mir doch noch Sorgen gemacht, jemand könnte Madara bemerken, aber wirklich niemand achtete auf uns. Weder im Sushiladen, noch in den Einkaufspassagen, wir gingen vollständig in der Menge unter.

"Okay, ich hab eine Liste gemacht.", verkündete ich stolz und drehte mich zu meinem Begleiter um, wobei ich mindestens drei Leute anrempelte. "Alles Dinge, die wir brauchen." Zufrieden händigte ich ihm die Liste aus. Menschen mit Listen haben ihr Leben unter Kontrolle und ich war ein Mensch mit einer Liste.

Der Uchihazombie nahm sie tatsächlich entgegen, hatte aber nichts hinzuzufügen.

"Sehr schön, dann- Oh mein Gott!" Ich blieb an einer Schaufensterscheibe kleben.

"Hm?"

"Uuuaaaah!" Ich glaubte, fast weinen zu müssen.

"Hast du einen Sonnenstich, oder was?", versuchte Madara hinter mein merkwürdiges Verhalten zu kommen.

"Ach Quatsch, aber schau mal!"

Er linste neben mir durch die Scheibe. Von drinnen (eigentlich auch von draußen) mussten wir aussehen, wie zwei Idioten.

"Was sehen wir?"

"Na das Kleid!", wimmerte ich.

"Nicht- Nicht das mit den Katzen, oder?"

"Doch!", quietschte ich. "Ist es nicht herzallerliebst?!"

"Nein."

Aufgeregt griff ich nach seiner warmen Hand. "Ich muss es haben."

Fast etwas gequält schüttelte er den Kopf, während ich nach meinem Geldbeutel kramte, und den Uchiha in den Laden zog.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 24, 2023 ⏰

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Hart verkackt, Warum man Tote nicht wecken soll || Madara UchihaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt