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»Und ihr habt geredet?«

»Da gibt es nichts zu bereden. Es ist zwei Jahre her und nun ist er mein Professor. Das wird sowieso nicht funktionieren. Außerdem will ich doch gar nichts«, erkläre ich meiner besten Freundin, die mich nicht sonderlich begeistert ansieht.

»Du lügst und das weißt du selbst. Auch wenn es mit ihm eine Nacht war, bin ich mir mehr als sicher, dass es mehr war als nur guter-«

»Psht!«, ermahne ich sie, weil hier genug Leute im Café sitzen, also stehe ich auf, nehme den Kaffee und begebe mich nach draußen, weil ich heute noch einen Schreibkurs habe für den ich mich angemeldet habe.

»Ist ja gut. Aber ich möchte doch nur, dass du glücklich bist«, das weiß ich auch, aber glücklich werde ich mit den Bennetts nicht. Damit habe ich schonmal die Erfahrung gemacht. »Ich weiß, danke für alles«

Dann verabschiede ich mich bis heute Abend von ihr, weil sie nun frei hat. Total glücklich gehe ich zu dem Raum, wo der Schreibkurs stattfindet. Bei einer Mrs Paulo, die weit und breit nicht zu sehen ist, sobald ich ankomme. Der einzige, der mit bekannt vor kommt ist Gavin, der mich sieht und mich zu sich winkt.

»Oh, hey«, begrüße ich ihn und klappe meinen Laptop auf. Dort suche ich nach einer leeren Datei, wo ich meinen Roman schreiben möchte. Ich beginne darauf los zu schreiben, höre dann die Tür aufgehen und statt Mrs Paulo steht dort Ray.

»Liebe Studierende, leider ist Mrs Paulo bis Ende der Woche krank und ich werde sie so lange vertreten. Ich würde vorschlagen, dass wir es heute entspannt gestalten. Sie schreiben an einem Werk, was Ihnen in den Kopf kommt und die Tage werde wir diese Sachen aus bessern und ich bringe eine Präsentation mit Schreibtipps mit«, alle sind begeistert von der Idee. Ich schaffe es nichts zu machen, als wieder auf meinen Bildschirm zu starren und los zu schreiben, ohne auf weitere Ansagen von ihm zu warten.

Es gibt Dinge im Leben, die man entweder tun oder lassen sollte. Und eine der Dinge die man definitiv lassen sollte ist es jemandem alles anzuvertrauen, der es im Nachhinein sowieso zerstören wird. Wenn man diese Erfahrung einmal gemacht hat, wiederholt man in den meisten Fällen diesen nicht noch einmal. Aber schlecht für mich, ich habe mich in einen weiteren der beiden verliebt und bekomme ihn nicht aus meinem Kopf, dabei weiß ich, dass sie unterschiedlich sind...So unterschiedlich wie Tag und Nacht, aber der Fakt, dass es Brüder sind, lässt mich unruhig werden.

Meine Finger fliegen über die Tastatur und ich schreibe ein Wort nach dem anderen. Erst, als ich ein Räuspern hinter mir wahrnehme und Ray da steht, nimmt mich der Instinkt auf die Datei so schnell es geht zu schließen. Ich realisiere nämlich erst jetzt, dass ich indirekt über Noah und Ray schreibe. Natürlich ist dieses verleibt sein, was ich dort schildere totaler Müll, weil es mir nicht so ergeht, sehe aber die Idee einer solchen Zwickmühle als gute Idee, die bestimmt einige Leute erreichen würde.

»Mrs Holloway, richtig?«, ich nicke und dann stützt er sich an dem Tisch aber und berührt meinen Rücken dabei mit seinem Oberkörper. »Darf ich sehen, was Sie bisher haben?«, ich deute nur auf das leere Blatt.

»Ich habe noch keine Idee«, lüge ich und hoffe, dass er geht, aber tut er nicht. »Dann machen Sie sich Gedanken und wenn Sie Fragen haben, lassen Sie es mich wissen. Das gilt übrigens an als, bei denen ich bisher war und noch nichts aufgeschrieben wurde«, spricht er dann durch den Raum und drückt sich vom Tisch, wonach er sich wieder nach vorne begibt.

Sein herber Duft steht noch immer in meiner Nase und ich schließe automatisch die Augen.

»Du bist so perfekt, Cinderella«, knurrt er an mein Ohr und verteilt unzählige Küsse entlang meines Halses, während er sich sanft in mich drückt. »Oh Gott«, stöhne ich auf, sobald er noch an meinem Nippel saugt. Seine Hände erkunden mich und ich erkunde ihn. Ich lasse mich fallen und von ihm auffangen.

»Du bist ein verdammter Traum, Cinderella«, haucht er an Miene Lippen und küsst mich innig. Ich verspüre das erste Mal in meinem Leben so ein Verlangen nach ihm, dass ich nicht will, dass diese Nacht endet. Er begehrt mich. Er begehrt mich so wie ich bin. Vor ihm bin ich ich selbst. Nackt, entblößt und sein. »Ray, bitte«

»Bitte, was?«, ein schelmisches Grinsen umspielt seine Lippen, weil er mich betteln hören möchte. »Hör bitte nicht auf«, stöhnte ich und explodiere förmlich auf seinem Schwanz, der sich immer schneller in mir bewegt.

»Die Stunde ist beendet, Mrs Holloway. Sie können gehen«, ich will aber nicht, ist das erst was ich mir denke, sobald ich zu ihm sehe und gleichzeitig niemanden mehr wahrnehme. Natürlich.

»Entschuldigung«, hauche ich, packe meinen Laptop ein und will nach vorne, da steht Ray direkt vor mir und setzt sich an dem Tisch ab. »Ich weiß, dass du dort etwas stehen hattest«

»Ach ja?«, er nickt und kommt mir plötzlich noch näher, dass ich die Luft anhalte. »Wenn du willst, dass du erfolgreich wirst, musst du es jemanden lesen und verbessern lassen«

»Sind wir plötzlich beim Du?«, seine Augen weiten sich, sobald ich das ausspreche und bin stolz auf mich.

»Ich kann auch nicht aufhören darüber nachzudenken«, auch wenn ich genau weiß, was er meint, tue ich auf unwissend und hebe eine Augenbraue. »Wovon redest du?«

»Das weißt du«, ich schüttele den Kopf und lächele triumphierend in mich hinein. »Cin...Aubrey. Mach es mir nicht so schwer«, die Situation macht es schwer und nicht ich. Und er wollte mich Cinderella nennen...

»Wieso eigentlich Cinderella?«, will ich nach einigen Runden endlich von ihm wissen. »Weil du eine Prinzessin bist, die es verdient genau richtig behandelt zu werden, Aubrey«

»Ich mache hier nichts schwer, Ray. Die Situation ist beschissen, aber ich bin nicht Schuld daran. Außerdem sollte es uns doch nicht interessieren, Jahre sind vergangen und du hast bestimmt jemanden-«

»Nein habe ich nicht, Aubrey. Seit Jahren nicht mehr«, mein Herz schlägt einen Purzelbaum. Direkt schießt mein Puls Kilometer weiter nach oben, ehe ich mich etwas einkriege und ihn wieder eindringlich ansehe.

»Ich muss mich verdammt zusammenreißen, dich nicht zu berühren, Aubrey«

His Sinful Touch | SHORTSTORY ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt