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»Ich muss mich verdammt zusammenreißen, dich nicht zu berühren, Aubrey« Seine Worte hallen in meinem Kopf, während er noch immer an den Tisch gelehnt ist und sein Gesicht wenige Zentimeter von meinem entfernt ist.

Ich will, dass er mich berührt. Es tut so weh, dass ich nicht anders kann, aber auch ich muss dafür sorgen, dass wir keine Grenzen überschreiten, was schwerer ist, als ich gedacht habe. Niemals hätte ich auch nur ansatzweise ahnen können, dass ich nach zwei Jahren solche Gefühle ihm gegenüber haben würde. Und es war nur eine verdammte Nacht...

»Ray«, hauche ich seinen Namen, weil mein Herz es so will. Seine Pupillen weiten sich, ehe er eine Hand an meiner Wange platziert. Es brennt so sehr, dass ich gleich jeden Moment in Flammen aufgehen werde.

»Gott, Aubrey. Du verstehst nicht was du mit mir anstellst«, knurrt er und seine Lippen streifen meine Haut, bevor er mich küsst.

Er küsst mich so innig, dass mein Puls schon weit über hunderte ist. So, dass ich verbrenne und gleichzeitig zusammenbreche. Er hält mich, so wie damals. Jay zieht mich hoch vom Stuhl und zieht mich an sich, sodass ich kurz darauf auf dem Tisch sitze. Er drängt sich zwischen meine Beine, die ich fest um seine Taille schlinge.

Ich keuche in den Kuss und spüre seine Zunge in meinem Hals. Wir verschmelzen miteinander. Unsere Körper sind ineinander geschlungen und wir passen wir zwei Puzzleteile perfekt zusammen. Seine Hände fahren über meinen Rücken, über meine Brust und er wandert mit seinen Lippen entlang meines Halses, an dem er beginnt zu saugen und meine dünne Haut zu verwöhnen.

»Ray«, stöhne ich, während er seine andere Hand zwischen meinen Beinen platziert. Ich trage einen Rock, weshalb der Zugang zu meiner Mitte viel leichter ist. »Oh Gott«

»Du musst leise sein, Cinderella«, gibt er von sich und schiebt meinen Slip zur Seite. Seine warmen Finger gleiten über meinen Spalt, bevor er diese einführt und ich mich an ihm festkralle. Alles in mir zerfließt auf seiner Hand.

Ich lege meinen Kopf in den Nacken und schließe die Augen. »Ich will, dass du mich ansiehst, wenn du kommst«

Meine Augen suchen sein. Gierige Lust lodert in ihnen. »Fuck«, flüstere ich und beiße mir auf den Handrücken, damit man mich nicht hört. Er stimuliert mich so lange, bis ich den Orgasmus fast erreiche, es aber dann an der Raumtür klopft und wir hektisch auseinander fahren. Ich richte mich flott und setze mich zurück an den Tisch, wo ich meine Sachen beginne einzupacken.

»Oh, sorry. Ist hier noch Unterricht?«, es ist meine ehemalige Dozentin, die nur Augen für Ray hat. »Wir sind gerade fertig geworden«, gibt er ganz locker von sich, als sei nicht passiert.

Als mich Mrs Andrews entdeckt, tritt ein breites Lächeln auf ihre Lippen. »Aubrey Holloway! Was machst du denn noch hier. Dein Abschluss ist schon mehr als ein halbes Jahr her«, ich nicke und stelle mich vor sie.

»Ich habe beschlossen noch Literatur zusätzlich zu studieren«

»Das ist ja wundervoll. Aubrey war unsere Semesterbeste, als sie ihren Abschluss in Geschichte gemacht hat«, erklärt sie Ray, der total überrascht wirkt. »Sehr schön, Mrs Holloway. Bis morgen«, ich nicke und flitze an beiden vorbei, bleibe aber noch kurz um die Ecke stehen.

»Raymond, hast du Lust etwas Essen zu gehen?«, will sie von ihm wissen und innerlich hoffe ich, dass er nein sagt, aber er bejaht dies. Mein Herz sackt zusammen und ich frage mich, was ich mir selbst denke, dass er alles stehen und liegen lässt und mit mir zusammen zu sein? Nein.
Er hat sich etwas aufgebaut und ich werde es ganz sicher nicht zerstören.

Es ist wirklich besser, wenn ich mich komplett von ihm fern halte.

Mit diesem Gedanken beschließe ich es einige Stunden noch zu lernen und anschließend nachhause zu fahren.
Katy hat heute noch länger Unterricht, also bin ich erstmal bis spät am Abend alleine zuhause.

Ich mache es mir gemütlich, setze mich ins Wohnzimmer und kuschele mich in meine Decke ein, während ich einen warmen Tee trinke.
Meine Gedanken sind leider immer noch bei Ray, obwohl sie es nicht sein sollten. Oder eher gesagt nicht sein dürfen...

Während ich mich auf den Weg nach mir ein Buch rauszusuchen, was ich lesen möchte, klingelt es an der Tür.
Es kann eigentlich nicht Katy sein, aber vielleicht hat sie ja früher Schluss und wir öfters ihren Schlüssel vergessen...

Genervt stapfe ich zur Tür. »Hast du etwa wieder deinen-«, ich halte mitten im Satz inne, weil ich nicht Katy vor mir stehen habe, sondern Ray.

»Was tust du hier?« Seine dunklen Augen wirken blass und erschöpft. »Ich musste zu dir«

»Du solltest am besten gehen, Ray. Das ist nicht richtig, was wir hier tun«, erkläre ich ihm mit Gewissheit, auch wenn mein Herz etwas anderes sagt. »Ich weiß«, haucht er und geht einige Schritt auf mich zu.

Ich schaffe es nicht, ihm auszuweichen, stattdessen lasse ich ihn seine Arme um mich zu schlingen und an sich zu ziehen. »Ray«

»Cinderella«, mein Puls schießt in die Höhe. Seine Wärme hüllt mich ein und ich weiß, dass was wir hier tun, nicht stattfinden darf. Und das was in der Uni passiert ist, alles andere als richtig war. Dennoch ist mein Verlangen nach ihm höher, als ich mir jemals hätte vorstellen können.

»Nicht«, Lüge, glatte Lüge.

»Ich will dich so sehr, dass es wehtut«, ich dich auch...Aber ich sage es nicht. Stattdessen drücke ich den Mann von mir und werde von seinen Augen erschlagen. Das Feuer in ihnen bringt mich um den Verstand.

»Wenn wir das hier tun, dann wird es für uns-«, er lässt mich nicht ausreden, sondern packt unter meinen Hintern, damit er mich zum Sofa trägt. Darf platziert er mich und beginnt mich leidenschaftlich zu küssen. Alles in mir schreit nach ihm. Jede Zelle meines Körpers will ihn.

Ich stehe in Flammen. In Flammen, die nicht erlöschen werden, egal wie sehr ich mich von ihm Fernhalten werde. »Sag mir wenn ich-«

»Hör bitte nicht auf und fick mich«

His Sinful Touch | SHORTSTORY ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt