Kapitel 23

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Madison folgte Nolan und blickte dann überrascht in sein eigentliches Büro, welches er so nicht nutzte, weil er noch immer undercover in der Niederlassung unterwegs war und sah ihn irritiert an, während er mit vor der Brust verschränkten Armen an seinem Schreibtisch lehnte und sie mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete.

Sie betrat den hellen und einladenden Raum, zog die Tür hinter sich zu und blieb dann verwundert stehen. Neugierig wanderte ihr Blick durch das Büro, nahm die Einrichtung in sich auf und betrachtete die Zertifikate an den Wänden. Nachdem sie sich genügend umgeschaut hatte, legte sie ihren Kopf schräg und fokussierte sich auf Nolan, der sich bisher weder gerührt, noch etwas gesagt hatte.

„Warum sind wir hier?"

„Das wird ab heute dein neuer Arbeitsplatz, Cinderella", erwiderte er wie beiläufig und ihre Augen weiteten sich erstaunt. „Hier wirst du Einsicht in meine Akten haben und kannst dich daran austoben. Du hast ein großes Fachwissen und kannst dich hier besser einbringen, als am Empfang. Außerdem ist mir das derzeit lieber, als dich direkt auf dem Präsentierteller sitzen zu lassen."

„Aber... was werden die anderen dazu sagen?", war sie unsicher und biss sich auf die Unterlippe. „Es gab keine Stellenausschreibung für diesen Job."

„Das ist richtig, allerdings sind zwei Mitarbeiter am Empfang zu viel und Diego braucht jemanden, der seine Papiere hier in der Niederlassung auf Stand bringt und hält. Da deine Qualifikationen deutlich besser sind als die von Amelia, hat er entschlossen, dass er dich in dieser Position besetzt", erläuterte er mit einem frechen Zwinkern und sie seufzte leise.

„Und wenn rauskommt, dass du Diego bist, sieht es so aus, als hättest du mich bevorzugt, weil ich deine Freundin bin. Kein guter Start, oder?"

„Ich hätte dir den Job auch gegeben, wenn du nicht meine Freundin wärst, Madison", sagte Nolan ernst und sie nickte.

„Ich weiß. Aber das wissen die anderen nicht unbedingt. Solche Jobs sind hart umkämpft."

„Eigentlich steht doch nur Amelia zur Debatte, oder?", hakte er ruhig nach und sah sie aufmerksam an. „Die Jungs sind sowieso raus, weil sie alle ITler sind und keinerlei Interesse an stupider Büroarbeit haben. Als solche betiteln sie diese zumindest."

„Ja", stimmte Madison ihm zu und Nolan schmunzelte wissend.

Mit einem entschlossenem Griff zum Telefon wippte er mit dem rechten Fuß, den er über seinen linken gekreuzt hatte und wartete darauf, dass am anderen Ende der Leitung jemand ranging.

„Amelia, kommst du bitte ins Büro des CEO? Danke."

Er legte auf, winkte sie mit einem Finger zu sich und bedeutete ihr, dass sie sich neben ihn stellen soll, was sie verwirrt tat. Nolan lächelte zufrieden und verschränkte seine Arme, wie zuvor, vor der Brust. Wenige Sekunden später klopfte es zaghaft und Madison seufzte innerlich.

„Herein", sagte er in einem ernsten Tonfall und zögerlich wurde die Tür geöffnet.

Amelia schon ihren Kopf zur Tür hinein und ihr unsicherer Blick wechselte in einen vollkommen überraschten, als sie Nolan und Madison am Schreibtisch stehen sah, weshalb sie das Büro nun lächelnd betrat und dann die Tür hinter sich wieder schloss.

„Was macht ihr denn hier?", wollte sie neugierig wissen und verschränkte ihre Hände hinter dem Rücken. „Ich habe mich schon gewundert, warum du mich in das Büro des CEO rufst, Nolan. Sollen wir hier aufräumen?"

Ihr Blick schweifte durch den Raum, doch Nolan hielt Ordnung und nichts wies darauf hin, dass irgendwelche Arbeiten anfielen. Nun ruhte der Blick ihrer Kollegin wieder auf ihnen.

The Shy & the CharmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt