Mittlerweile waren 2 Wochen seit meinem Umzug ins neue Haus vergangen. Obwohl mein Urlaub schon vorbei war, hatte ich seit dem Umzug mein Haus nicht verlassen. Die Umzugskartons lagen immer noch ungeöffnet im Wohnzimmer und die Maden verspeisen die letzten Nahrungsmittel, die ich noch aus der alten Wohnung mitgenommen hatte.
Ich konnte es mir nicht erlauben das Gemälde eine längere Zeit über unbeaufsichtigt zu lassen. Was wäre, wenn sie genau in der Zeit Kontakt zu mir aufnehmen würde? Also blieb ich auf dem kalten Kellerboden sitzen und wartete. Ich fing an, mein Gefühl für die Zeit zu verlieren. Da der Keller keinerlei Fenster hatte, konnte ich nicht mal sagen, ob es Tag oder Nacht war.
Es mussten schon mehrere Tage sein, seit ich das letzte Mal oben war. An dem Tag habe ich die Entscheidung gefällt, mit einer Matratze und etwas Proviant nach unten in den Keller zu ziehen. Unten alles zurechtgelegt, schaltete ich das Kellerlicht aus und wechselte auf eine kleine Zimmerlampe, die ich neben meiner Matratze aufgestellt hatte. Zu guter Letzt schloss ich mit einem lauten Knarren die Tür zum Keller, um mich komplett von der Außenwelt abzukapseln.
Die darauffolgenden Tage verbrachte ich mit ihr allein. Mein Alltag bestand nur noch daraus, zu schlafen. Das ist der einzige Weg bei ihr zu sein.
Manchmal fiel es mir mit dem Schlafen schwer, weshalb ich mich des Öfteren einfach nur zusammenkauernt auf meiner Matratze legte und in die Dunkelheit Richtung Gemälde starrte. Sonnenlicht bekam ich nur in meinen Träumen zu sehen. Um aus der Dunkelheit zurück zu ihr zu fliehen, griff ich zu Tabletten. Dies war der einzige Weg.
Zwei oder drei Tabletten, und dann schlief ich wieder.
. . .
Ich war wieder da.
Ich schaute um mich und sah sieh ein paar Meter von mir entfernt auf dem grün glänzenden Grass liegen, um sie herum mehrere Gänseblümchen. Ihr Blick war diesmal ernst dem Sonnenuntergang entgegen gerichtet. Als ich mich zu ihr gesellen wollte, ergriff sie mein Handgelenk und sah mir direkt in die Augen. Die Stimmung zwischen uns hatte sich geändert. Was war passiert?
,,Liebst du mich nicht", fragte sie mit einer engelsgleichen Stimme.
Es war das erste Mal, dass sie mit mir redet. Ich war geschockt. Ich setzt mich neben ihr hin und antwortete:,, Natürlich liebe ich dich!"
Die Frau streichelte mit der anderen Hand über die einzelnen Gänseblümchen. Die Sonne war nun komplett untergegangen und die Nacht brach über uns hinein. Das ist eigentlich immer der Moment, in dem ich aus dem Traum erwache, aber ich bin dennoch hier!?
,,Beweise es mir", sagte sie und ließ mich los:,, Du musst Opfer bringen erst dann können wir für ewig zusammen sein."
Was meint Sie damit?
Gerade als ich sie fragen wollte wurde ich auch schon wieder wach.
Ich lag mit dem Rücken wieder auf der harten, stinkenden Matratze und starrte an die Decke. Nein! Ich musste wissen, was sie mir sagen wollte!
Ich musste wieder zurück!
Schnell griff ich nach der nächsten Packung Schlaftabletten. Mein ganzer Körper schmerzte. Mein Hungergefühl war unerträglich, als würde jemand in Intervallen auf meinen Bauch einstechen. Mein Hals war mittlerweile so vertrocknet, dass es schmerzte, die Tabletten runterzuschlucken. Erst eine dann zwei und dann waren es auch schon fünf.
Ich versuchte die Schmerzen zu ignorieren und schloss die Augen. Bald würde ich wieder bei ihr sein. Am liebsten würde ich für immer schlafen.
Und so versetzte ich mich in einen tiefen Schlaf. Nur damit ich ihr in meinen Träumen näherkommen konnte. Ich wollte nicht aufwachen, wenn sie nicht neben mir liegen würde.
Und deshalb tat ich es auch nicht.
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Das Blumenmädchen
TerrorEin abgelegenen Haus außerhalb der Stadt. Perfekt für einen Neuanfang, was kann da schieflaufen ? Doch nach seiner Entdeckung im Keller veränderte sich sein ganzes Leben! 🌼😨 Creepypasta ist vollständig und abgeschlossen !💯 ...