Kapitel 9

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Bloom Pov.:

Wir flogen so schnell uns unsere Flügel tragen konnten, doch der Weg kostete uns wertvolle Zeit. Als wir endlich in der Stadt ankamen war der Sturm unerträglich. Unsere magischen Kräfte schützten uns zwar teilweise vor den bedrohlichen Temperaturen, dennoch war es sehr unangenehm. Dazu kam das es nahezu unmöglich war in der Luft zu bleiben. Der Wind toste, die Sicht war versperrt und die kalten Temperaturen taten ihr übriges. Die Trix hatten wirklich alle Arbeit geleistet. Hoffentlich hatten es alle in Sicherheit geschafft.

Am Museum angekommen lotste uns Tecna zu einem abgelegenen Hintereingang. Wie so oft hatte sie sich am besten vorbereitet und nicht nur die Kameras, sondern auch die Baupläne des Museums studiert. Der Eingang war mit dem Anbau stillgelegt worden, dennoch existierte die Tür noch hinter ein paar Containern. Stella, Musa und ich gingen voran, während Layla, Flora und Tecna die Nachhut bildeten. Mithilfe von Musas Sonar fanden wir schnell heraus wo genau sich die Trix im Tresorraum befanden. Tecna hatte dort unten keinen Zugriff, da sich dort keine Kameras befanden. Dennoch schafften wir es auf diese Art einen Plan zusammenzustellen.

Es war still im Gebäude. Vom Sturm draußen war nahezu nichts zu hören als wir uns leise immer näher an die Hexen heranschlichen. Am Tresorraum angekommen ließ Stella alle Licher erlöschen. Das Überraschungsmoment nutzten wir, um sie zu umzingeln. Der Kampf hatte begonnen.

Für Darcy war es ein leichtes uns zu orten. Nicht umsonst waren ihre Kräfte rund um Finsternis und Illusionen geprägt. Unsere Magie erhellte den Raum als Zauber gefeuert wurden. Musa hatte inzwischen den Kurator befreit und aus dem Raum gebracht. Endlich erhellte Stella den Raum wieder. Auf der linken Seite entdeckte ich Tecna und Layla die mit Darcy kämpften. Auf der entgegengesetzten Seite befanden sich eine wütende Stormy und der Rest der Winx. Von Icy fehlte jede Spur. Irritiert lies ich meinen Blick noch einmal durch den Raum schweifen. Wo war die Eishexe nur?

"Bloom!!!" schallte Musas Stimme warnend vom Eingang zu mir herüber. Doch zu spät. Ich bekam die Antwort meiner Frage mit einem kalten Angriff in den Rücken. Überrascht schrie ich auf. Unsanft knallte ich gegen die Wand und landete auf dem Boden. Meine Flügel fühlten sich an als hätten sie tausend kleine Nadeln getroffen. Mit zusammengebissenen Zähnen prüfte ich mit einem Blick, ob alles ok war, bevor ich mich wieder in die Luft erhob.

Icy schwebte einige Meter vor mir. Ihr Blick war undurchdringlich. Eis knisterte zwischen ihren Fingern, während sie mich musterte. Was sie wohl dachte? Ich wollte sie nicht bekämpfen... Wieso konnten wir nicht einfach einen friedlichen Weg finden? Es hatte doch alles so gut ausgesehen...

"Icy! Wir...", versuchte ich mein Glück, doch kaum das die ersten Worte meinen Mund verlassen hatten, unterbrach sie mich mit einem Eisblitz. Knapp wich ich aus. "Es gibt kein wir! Ich habe nichts mit euch Feen gemeinsam! Nichts! Kämpf oder stirb! Mir gleich!" knurrte sie, bevor sie mich weiter mit Eiszapfen bombardierte. Gezwungenermaßen Verteidigte ich mich.

Ein Blick zu den anderen verriet mir das sie mit den anderen Schwestern auch stark beschäftigt waren. Es schien ein Kampf wie jeder andere zu sein den wir zuvor verfochten hatten. Es wiederholte sich alles immer und immer wieder... Kurz war ich abgelenkt. Ein Eiszapfen flog knapp an meinem Kopf vorbei. Sofort richtete ich meinen Blick wieder auf die Hexe. Das hätte schiefgehen können, aber erstaunlicherweise hatte sie nicht getroffen. "Verdammt! Konzentrier dich! Ich bin deine Gegnerin!" herrschte sie mich an. Es klang nahezu frustriert. Bildete ich mir das nur ein oder fühlte sich das alles ziemlich gezwungen an? Sie hätte mich treffen können, aber hatte es nicht getan...

Mir blieb nicht genug Zeit um weiter darüber nachzugrübeln, ob es doch noch eine Chance mit ihr gab. Ihr Angriff kam diesmal mit voller Kraft auf mich zu. Nur im letzten Moment konnte ich ausweichen. Der Strahl traf die Wand und sie gab dem Druck nach. Von den unaufhörlichen Angriffen getrieben wich ich durch das Loch nach draußen aus. Icy's Angriffe waren unorientiert, wild und unberechenbar. Sie schienen nahezu wahrlos, als wäre sie nicht mit ganzem Herzen dabei. In früheren Kämpfen war sie zielorientiert, brutal und präzise mit ihren Zaubern doch diesmal... Dennoch war es anstrengend. Ich wollte sie nicht unnötig verletzen. Noch einmal versuchte ich mein Glück.

"Icy, bitte! Das muss alles nicht so sein! Wir können einen Weg finden! Zusammen!"

"HAHAHAHAH" Ihr Lachen ging im Sturm unter. Dennoch lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Es klang hysterisch, verzweifelt... Und nahezu so verrückt wie damals am Roccaluce See. Ohne Vorwarnung traf mich ein Flashback von dem Kampf. "Nein...", hauchte ich. Ich versuchte die Bilder aus meinem Kopf zu bekommen. NEIN! Diesmal war es anders. Ich wusste das wir das anders Regeln konnten. Ich wusste das die Hexe auch gutes in sich hatte! Die Umstände waren komplett anders.

Ich war so unfokussiert gewesen das ich nicht bemerkte wie Icy nähergekommen war. Der Wind trug ihre leisen Worte zu mir herüber. "Es hat sich nichts geändert..." Es war als würde sie auf meine Gedanken antworten. "Du bist eine Fee und ich bin eine Hexe. Wir sind Feinde. Es gibt kein anderes wir..." Sie klang beinahe niedergeschlagen, aber das konnte auch mein Wunschdenken sein. Der Schneesturm tobte um uns, doch wir schienen nahezu unberührt im Zentrum zu fliegen.

Ich wehrte einen weiteren Angriff ab. So schnell gab ich nicht auf. Ich musste zu ihr durchdringen. Die nächste Lücke nutzte ich, um näher zu ihr vorzudringen. "Nein! So muss es nicht sein! Das weißt du! Wieso tust du das?!" flehte ich sie an. Ich war jetzt genau vor ihr.

Ich hatte mit vielem gerechnet, doch das was geschah traf mich dennoch unerwartet. Unsere Blicke kreuzten sich. Ihr e Augen glänzten gefährlich, aber nicht wie damals mit Wahnsinn, sondern mit Tränen. Ihre Stimme war wie ein eisiger leiser Windhauch. "Weil ich sonst gar nichts hab..." Bevor mich ihr Zauber erwischte und ich gegen das gegenüberliegende Gebäude geschleudert wurde.



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