Kapitel 4

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Bloom Pov.:

Die Party war ein voller Erfolg. Es waren Leute aus allen Schulen gekommen und sie schienen Spaß zu haben. Stolz ließ ich meinen Blick über die Location schweifen. Wir hatten ganze Arbeit geleistet. Schade das Sky das nicht sehen konnte. Leider war er kurzfristig zu einem wichtigen Meeting in Eraklyon gerufen worden und konnte deshalb nicht kommen. Die anderen waren zu sehr mit ihren Freund oder ihren Aufgaben beschäftigt, sodass Stella und ich die Zeit zusammen verbrachten, da Brandon Sky hatte begleiten müssen. Doch vor gut 15 Minuten war sie auf Toilette verschwunden um ihr Make-up zu richten und war bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht. Seufzend griff ich nach dem nächsten Chip und tunkte ihn in die bereitstehenden Dips. Die langeweile hatte mich zum Buffet verschlagen, an dem ich versuchte die Zeit totzuschlagen. Irgendwie war ich heute einfach nicht in Partylaune und je länger der Abend ging, desto anstrengender wurde er für meine Nerven.

Ein Räuspern erklang hinter mir, welches ich sofort meiner besten Freundin zuordnen konnte.
Schon wollte ich zu einer Predigt ansetzen was da so lange gedauert hatte, als mein Blick an der Person neben ihr hängen blieb. Ich blinzelte einige Male um sicherzugehen, dass mir meine Augen keine Streiche spielten, aber das Ergebnis blieb das gleiche. "Icy?!", fragte ich ungläubig in ihre Richtung.
Die angesprochene schaute mich etwas zurückhaltend Lächelnd an. "Hey Bloom, lange nicht gesehen."
Fassungslos starrte ich sie an. Lange nicht gesehen?! War das ihr ernst? Sie sollte gar nicht hier sein! Wir waren theoretisch verfeindet und trotzdem spazierte sie hier einfach rein. Hoffnung und Misstrauen stritten sich um die Oberhand, doch meine positivität siegte. Warm Lächelnd nahm ich ihre Hände in meine.
"Auch schön dich zu sehn. Hier ist jeder willkommen, aber was führt dich hier her?"
Sie schien mit sich selbst zu ringen, weshalb ich beschloss mit ihr die Party zu verlassen. Wenn wir alleine waren würde sie sich mir sicher besser anvertrauen können, falls sie das wollte.
Ich warf Stella noch einen Entschuldigenden Blick zu den sie mit einem Kopfnicken hinnahm.

Schweigend liefen Icy und ich nebeneinander her durch den naheliegenden Park. Die Atmosphäre war ganz anders als erwartet angenehm. Keinesfalls wollte ich sie dazu zwingen meine Fragen zu beantworten, schließlich hatte sie den ersten Schritt getan und sollte jetzt nicht ihre Entscheidung bereuen.
Inzwischen stand der Mond schon hoch am Himmel, als wir uns auf einer der Parkbänke niederließen.

Gedankenverloren betrachtete Icy ihre blond gefärbten Haare, während sie diese zwischen den Fingern drehte. Dann endlich brach sie das Schweigen. "Ich weiß selbst nicht wieso ich hergekommen bin...
Die letzten Wochen habe ich damit zugebracht darüber zu philosophieren was das Richtige wäre. Während meiner Zeit bei dir hab ich mich so glücklich wie schon ewig nicht mehr Gefühlt. All die Jahre hat mich der Hass auf euch Feen verzerrt und nun weiß ich selbst nicht mehr ob ich richtig gehandelt habe... Ich glaube ich dachte wenn ich hier her komme und mit dir rede, dass ich dann eine Lösung für meinen Gedankenkonflikt finden würde."
Fast schon wütend starrt sie nun ihre Hände an. In meinem Kopf rattert es. Icy schien es wirklich ernst zu meinen. Konnte es wirklich sein, dass sie sich ändern wollte? Für ihre Fehler der Vergangenheit geradestehen? So sehr ich mir das über die letzten Wochen auch gewünscht hatte, nun da sich diese Möglichkeit direkt vor mir auftat zweifelte ich. Das vor mir war immer noch die Eishexe die mir mit allen Mitteln die Drachenflamme rauben wollte, mich und meine Eltern bedroht hatte, sich so oft das ich aufgehört hatte zu zählen mit den schlimmsten Bösewichten zusammengetan hatte um ihre Ziele zu erreichen. Ziele die die Vernichtung von uns Winx an erster Stelle hatten. Was wenn diese Versöhnung nur wieder einer ihrer hinterhältigen Pläne war?

Sie schien meinen Zweifel gesehen zu haben oder zumindest mein Schweigen als eine Abfuhr zu betrachten, denn mit einer ruckartigen Bewegung stand sie von der Bank auf.
Ihr Blick war wieder so undurchlässig und kalt wie ich es gewöhnt war.
Hastig sprang auch ich auf. Der plötzliche Wandel beunruhigte mich mehr als ich es zugeben wollte. Ich wollte auf keinen Fall das sie sich mir gegenüber wieder verschloss, dafür hatte ich die Hexe schon viel zu sehr ins Herz geschlossen. Die letzten Wochen hatten mir das nur allzu deutlich gemacht.
So trafen mich ihre Worte wie einer ihrer spitzen Eisgeschosse.
"Weißt du was. Vergiss einfach alles was ich gerade gesagt habe. Meine Schwestern und ich könnten uns niemals mit euch Feen versöhnen. Wir sind Feinde und werden es immer bleiben."
Schockiert starre ich sie an. Nein, so durfte das nicht änden!
"Warte! Du verstehst mich falsch! Ich vertraue dir und will unser Kriegsbeil begraben!", versuchte ich sie händeringend zu überzeugen und trat einen Schritt auf sie zu.
Sofort ließ sie mit einer Handbewegung eine Grenze von spitzen Eiszapfen zwischen uns entstehen die auf mich zeigen.
"Vertauen? Mir?! Das würde ich lassen oder bist du wirklich so naiv?!
Ich weiß nicht was in mich gefahren ist hierher zu kommen, doch sei dir sicher, solltest du versuchen dich mir zu nähern werte ich das als Angriff. Wenn das passiert mache ich dir und deinen ach so tollen Winx das Leben zur Hölle. Denn das was ihr bis jetzt von uns gewöhnt seid war noch gar nichts!"
Mit diesen Worten drehte sie sich auf dem Absatz um und verschwand in der Dunkelheit der Nacht.

Auch eine viertel Stunde später saß ich noch auf der Bank und stierte in die Richtung in die sie verschwunden war. Wie hatte es nur so eskalieren können?
Ich dachte wir hätten es geschafft dem Frieden näher zu kommen, doch nun sah es ganz danach aus als wäre er wieder in unerreichbare Ferne gerückt. Was von alledem was sie gesagt hatte, hatte sie ernst gemeint? Doch ich wäre nicht die Fee der Drachenflamme wenn ich mich so einfach unterkriegen lassen würde. Ich würde schon noch herausbekommen wie es um Icys Gefühlswelt stand und sie von uns Feen überzeugen.

Winx Club FF - Aufgetaute GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt