2. Kapitel

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Wütend knackte ich mit meinen Fingerknöcheln

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Wütend knackte ich mit meinen Fingerknöcheln. Seitdem sich Gianna mir anvertraut hatte, baute sich in mir eine unbändige Wut auf, die immer weiter anstieg, je länger ich sie schlafend neben mir betrachtete.

Vor lauter Ekel schnürte sich meine Kehle zu. Allerdings war es kein Ekel vor Gianna, sondern Ekel davor, wie man Menschen so etwas zufügen konnte. Wie man mit so einer abscheulichen Tat leben konnte.

Ich wusste, ich hatte ihr versprochen, sie nicht allein zu lassen und das wollte ich auch nie wieder tun. Es gab keinen Menschen, der mich so faszinierte wie sie. Ich hatte gedacht, es wäre bloß die sexuelle Anziehung, der Reiz des Unantastbaren, der mich in ihren Bann zog, doch ich hatte mich geirrt. Nun ja, zumindest hat sie sich in mein Herz geschlichen, als ich für einen kurzen Moment nicht aufgepasst hatte.

Ein letztes Mal musste ich sie allein lassen, obwohl ich hoffte, dass sie nicht aufwachen würde, bis ich zurück war. Ich schrieb ihr einen Zettel und legte ihn auf mein Kopfkissen. Dann beugte ich mich zu ihr rüber und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

Als ich die Treppe runter ging meldete sich mein schlechtes Gewissen. Wie konnte ich Gianna anlügen und sie allein lassen, nachdem sie mir ihre verletztlichste Seite anvertraut hat? Ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben und schnappte mir meinen Autoschlüssel. Dieser Mistkerl hatte zum letzten Mal jemanden wehgetan.

Bevor ich losfuhr, wies ich meine Wachmänner an, Gia und ihre Freundin nicht aus dem Haus zu lassen. Ich hatte eine böse Vorahnung, dass sie mir würde folgen wollen, sollte sie aufwachen - was hoffentlich nicht geschah.

Meine Männer hatten André ziemlich schnell ausfindig gemacht. Er saß in einer Bar in Brooklyn. Laut meinen Männern war er wohl ziemlich betrunken, was mich ärgerte. Ich hätte ihn am liebsten bei klarem Verstand, während ich ihm das Rückgrat brach.

Mit rasanter Geschwindigkeit raste ich durch die Straßen New Yorks, während immer wieder Bruchstücke der Geschichte, die Gianna mir erzählt hatte, durch meinen Kopf flogen. Meine Hände umklammerten das Lenkrad so fest, als würde ich jemanden erwürgen wollen.

Als ich vor der heruntergekommen Bar zum Stehen kam, atmete ich einige Male tief durch. Ich musste umsichtig sein, da ich mit meinem Anzug in dieser Spelunke wohl oder übel Aufsehen erregen würde. Und ich wollte nach diesem Abend mit Sicherheit nicht ins Gefängnis wandern.

Ich drückte meine Hand gegen die Tür und betrat die Bar, woraufhin ich meine Augen vor lauter Rauch sofort zusammenkniff. Dieser Schuppen stank bestialisch. Und hier wurde Essen und Getränke serviert? Widerlich.

Es dauerte nicht lange, bis ich fündig wurde. Es war eindeutig André, der mit dem Rücken zu mir an der Bar saß und mit einer Frau flirtete, die offensichtlich ein großes Drogenproblem hatte. Dieser Laden widerte mich mehr und mehr an.

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