7. Kapitel

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Während die Biker das Haus durchkämmten, warteten Elli, Nate und ich draußen

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Während die Biker das Haus durchkämmten, warteten Elli, Nate und ich draußen. Ich hoffte wirklich, dass sie nichts finden würden. Zumindest keine Menschen.

„Woher zur Hölle kennst du solche Leute?", wollte ich von Nate wissen.

„Lass sie das bloß nicht hören", gluckste er. „Das sind nicht meine Bekannten, sondern die von Adrian. Woher er sie kennt, musst du ihn fragen. Ich habe kein Recht dazu, alte Geschichten auszuplaudern."

Wirklich schade. Ich hätte zu gern gewusst, was Adrian mit dieser Biker-Gang zu schaffen hatte.

„Wieso nennt der Typ sich so komisch? Ripper", kicherte Elli ein wenig verächtlich. „Ich würde zu gern seinen richtigen Namen wissen."

„Wieso, willst du ihn in meinem Bett schreien, patita fea?"

Elli stieß einen kleinen Schrei aus. Weder sie noch ich hatten bemerkt, dass er wieder hinter uns stand. Täuschte ich mich oder wurde meine beste Freundin ein wenig rot bei seinen Worten? Verwundert sah ich sie von der Seite an. Das war absolut nicht ihre Art.

„Nun, du kennst ja auch meinen Namen. Gleiches Recht für alle, würde ich sagen." Verdammt sei sie, dass sie jedes Mal aufs Neue so schlagfertig war.

„Nenn mich, wie du willst", gab Ripper von sich. „Einer meiner Männer hat etwas gefunden." Er hielt ein Messer hoch, an dem getrocknetes Blut klebte. Erschrocken keuchte ich auf. Ich war mir hundertprozentig sicher, dass André dieses Messer im Haus versteckt hatte.

„War noch jemand im Haus?", fragte ich mit belegter Stimme.

„Süße, glaub mir, das hättest du bemerkt. Spätestens, wenn meine Männer seinen Arsch aus dem ersten Stock getreten hätten", antwortete Ripper. Klang er etwa belustigt? „Wie auch immer, Blizz kümmert sich um die Überwachungskameras, während wir diese kleine Schönheit hier verschwinden lassen." Er wedelte mit dem Messer, als wäre es ein Kugelschreiber. „Man sieht sich, Nate."

„Dankeschön", murmelte ich, woraufhin Ripper mich ansah und knapp nickte. Dann wanderte sein Blick zu Elli.

„Eleanor", sagte er bloß und nickte auch knapp.

„Man sieht sich, Logan", sagte Elli. Ich sah sie verwirrt an. Wie zum Teufel kam sie auf Logan?

Ripper drehte sich um und zog die Augenbrauen hoch. „Was, ich darf dich doch nennen, wie ich möchte, oder nicht?" Zur Hölle, Elli flirtete mit diesem Kerl!

„Überleg dir einen besseren Namen, patita fea." Mit diesen Worten schwang er sich auf sein Motorrad und fuhr ohne einen weiteren Blick los. Seine Männer folgten ihm ohne ein winziges Zögern.

„Wie zum Teufel hat er mich da genannt?", wollte Elli verwirrt wissen, während Nate ein Grunzen von sich gab. „Was ist so lustig?"

„Naja, es heißt übersetzt so etwas wie graue Maus, Mauerblümchen oder hässliches Entlein", kicherte Nate, während Elli und mir fast die Augen aus dem Kopf fielen.

„Wirklich charmant, dein alter Bekannter", brummte Elli leicht säuerlich. Die nächste Stunde über besserte sich ihre Laune keinen Deut.

„Du wirst doch nichts mit diesem Typen anfangen, oder etwa doch?", fragte ich sie geradeheraus, als wir in der Küche saßen.

„Höchstens für eine Nacht", grinste sie frech.

„Vielleicht solltest du diesen Tanz lieber auslassen", sagte ich langsam. „Diese Männer sehen nicht so aus, als würden sie Spaß verstehen."

„Komm schon, wenn es sich ergibt will ich ihn bloß für eine Nacht, ich will den Kerl doch nicht heiraten", lachte Elli. „Er ist ein Leckerbissen, den man sich einmal gönnen muss."

Angewidert sah ich sie an.

„Schau bloß nicht so, ich will gar nicht wissen, was du und Adrian schon alles getrieben habt", antwortete Elli und mir schoss prompt die Röte in die Wangen, als ich an einige unserer Nächte dachte. „Sag ich doch."

Wir kochten uns etwas zu essen und besprachen dabei den restlichen Tag.

„Ich würde gerne trotzdem zu Adrian", sagte ich, während ich die Nudeln umrührte. „Schauen, ob es ihm gut geht. Naja, so gut es ihm eben gehen kann."

„Ich denke, das ist eine gute Idee. André sollte so lange wie möglich denken, dass wir nichts von der ganzen Sache ahnen. Nur wie wollen wir das weiter angehen? Wen können wir um Hilfe bitten, wenn nicht die Polizei?", überlegte Elli.

„Wir könnten einen Privatdetektiv engagieren", sagte ich, woraufhin Elli schmunzelte.

„Du hast zu viele Shows geguckt, Süße", kicherte sie. „Wie willst du einen guten Privatdetektiv auftreiben? Die meisten sind Stümper und werden sich sowieso nicht darauf einlassen, in einem Mordfall mitzupfuschen. Da brauchen wir einen guten, der auch zufällig eine sehr dehnbare Moralvorstellung hat."

„Dann eben nicht", schnaubte ich beleidigt.

Während des Essens über hingen wir beide unseren eigenen Gedanken nach. Keiner von uns beiden sprach. Auf eine Art und Weise tat es gut, da wir meiner Meinung nach in den letzten Tagen viel zu viel gesprochen hatten, wovon mir bereits der Kopf rauchte.

Nach dem Essen versuchte ich Nate zu erreichen, doch auch nach mehrmaligen Anrufen hob er nicht ab.

„Das ist merkwürdig", sagte ich und blickte argwöhnisch auf mein Handy.

„Was meinst du?", wollte Elli wissen und drehte sich zu mir um. Sie hatte sich an den Abwasch gemacht.

„Nate geht nicht an sein Telefon. Er geht sonst immer ran oder schreibt mir eine Nachricht, wenn es gerade wirklich nicht passt", murmelte ich. Bei der Sache beschlich mich ein merkwürdiges Gefühl, dass irgendetwas passiert war. Das sollte sich später auch bewahrheiten.

„Mach dir keinen Kopf, er schläft sich bestimmt mal richtig aus", tat Elli die Situation ab. Irgendwo musste ich ihr Recht geben. Man konnte nun mal nicht immer das Schlimmste in den Moment interpretieren.

Als ich zwei Stunden später kurz davor stand, mir ein Taxi zu rufen und so zur Polizeistation zu fahren, rief Nate mich an.

„Hey Nate", meldete ich mich. „Ist bei dir alles in Ordnung? Ich konnte dich nicht erreichen."

„Ja, alles bestens. Ich hatte bloß etwas zu erledigen", sagte er. Im Hintergrund hörte ich ein Rauschen, was bedeutete, dass er höchstwahrscheinlich in seinem Auto saß.

„Wohin bist du unterwegs?", wollte ich wissen.

„Ich komme zum Haus, ich war in der Stadt unterwegs", wich Nate mir indirekt aus.

„Okay, das trifft sich gut. Ich wollte dich fragen, ob du Zeit hast, mit mir zur Polizeistation zu fahren. Ein Taxi soll ich ja nicht nehmen", antwortete ich. Langsam aber sicher hatte ich ein wirklich schlechtes Gewissen, Nate als meinen persönlichen Fahrer zu missbrauchen.

„Wird nicht nötig sein, ich komme gerade von dort", gab Nate zurück.

„Wieso hast du nicht Bescheid gesagt? Ich wäre mitgekommen, um Adrian zu sehen", erwiderte ich leicht niedergeschlagen. Er hatte bestimmt keine Lust, den ganzen Weg mit mir nochmal zu fahren.

„Wir reden gleich weiter", würgte Nate mich ab und legte auf. Was zur Hölle?

„Er hat gesagt, dass wir gleich reden und einfach aufgelegt", sagte ich an Elli gewandt.

„Warten wir erstmal ab", versuchte diese mich zu beruhigen. Tatsächlich wurde mir gerade bewusst, dass ich mich wie eine hyperventilierende Glucke aufführte.

Zehn Minuten später klingelte es an der Tür. Sofort stürmte ich in den Flur und riss die Haustür auf. Als ich sah, wer neben Nate stand, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf.

„Oh mein Gott", flüsterte ich und schlug mir mit Tränen in den Augen die Hände vor den Mund.

„Hallo, Liebes."

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