1. Kapitel - Rosalie

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"Ihr Bruder wird eine Hirn Operation brauchen. Da sie sehr gefährlich ist, kostet sie 20.000$."

20.000$

Woher sollen wir die nehmen?

Meine Eltern müssen an allen Stellen sparen, woher sollen jetzt bitte 20.000$ kommen?!

Ich muss wohl weiterhin Nebenjobs annehmen.

Meine Eltern hatten nie viel Geld. Es reichte gerade so, um das nötigste zu kaufen. Eine 20.000$ OP würde unser Budget sprengen. Meine Eltern arbeiten so viel sie nur können, und ich unterstützte sie wo ich nur konnte mit meinen Nebenjobs. Ich hatte noch eine kleine Schwester, Ava. Sie war zu jung um zu arbeiten und mein Bruder offensichtlich nicht in der Lage dazu.

Lars, mein Bruder.

Ich konnte ihn nicht einfach sterben lassen.

"Ich werde die Operation bezahlen."
Ich hab zwar noch keine Idee, wie ich so eine teure Operation bezahlen soll, aber irgendwie werde ich im nächsten Monat 20.000$ anschaffen.

"20.000$...Rosie, das können wir nicht bezahlen. Und du auch nicht von deinem Babysitter Job."
Meine Mutter war zwar traurig, dass ihr Sohn im Krankenhaus war. Genauso wie ich wusste sie, dass 20.000$ zu teuer waren.
"Aber wir können doch Lars nicht einfach so sterben lassen!"
"Deine Mutter hat Recht."
Schaltete sich mein Stiefvater ein. Er hasste mich. Es wär ihm egal, wenn eines von uns Kindern drauf gehen würde. Für ihn sind wir nur Geldfresser. Meine Familie besitzt keinen großen Luxus. Wir wohnen in einer kleinen Wohnung, die wir uns gerade so leisten können. Essen gab es meistens nur Fast Food, was wir uns teilen mussten. Unsere Wohnung war zwar klein, aber es war gemütlich. Auch wenn ich mir mit Lars und Ava ein Zimmer teilen musste.
"Was soll ich tun? Lars zusehen, wie er stirbt?"
"Rosa...20.000$ sind einfach zu viel. Wir sind froh, dass wir die Wohnung und eure Schulgebühren bezahlen können."
"Könnt ihr euch nicht irgendwo Geld leihen?"
Meine Stimme klang verzweifelt. Ich war auch verzweifelt.
"Wer würde uns denn einfach so 20.000$ schenken? Und außerdem, wie sollen wir es zurück zahlen?"
"Mum, aber Lars..."
"Dann ist Lars halt behindert. Was soll's?"
"Er wird sterben!"
Schrie ich meinen Stiefvater an.
"IHR SEID DOCH ALLES NUR BESCHEUERTE GELDFRESSER! WAHRSCHEINLICH BEKLAUT IHR EURE MUTTER AUCH NOCH! WENN IHR NIE GEBOREN WORDEN SEID, WÄRE ALLES VIEL BESSER!"
"WAS?!"
Schrie meine Mutter dazwischen.
"ARSCHLOCH!"
"Rosa, ...Richard...Ihr könnt doch nicht so rumschreien..."
"Das ist alles nur die Schuld von diesem Kerl, den du Ehemann nennst."
Ich wartete gar keine Antwort ab. Stadtessen rannte ich in mein Zimmer, und warf mich aufs Bett.
"Ich...Ich hab euch reden gehört."
Sagte eine zarte Stimme hinter mir. Es war meine kleine Schwester Ava. Sie war die jüngste von uns. Und ich hatte gerade einen riesen Streit mit unserem Stiefvater- den sie gehört hat.
"Warum warst du so gemein zu Richard?"
"Weißt du, Ava? Es hat schon seine Gründe...es ist kompliziert."
"Kannst du ihn auch nicht leiden?"
Ich schmunzelte. Ava ging es so wie mir, wenn es um Richard ging.
"Ja, er ist ein richtiges Arsc- ich meine, ein richtig blöder Mann."
"Wie lange wird er noch hier bleiben?"
"Hoffentlich nicht mehr lange."
"Mhm...und...und wie geht es Lars?"
Ich sah wie sie ihr Plüsch-Schaf ganz fest drückte. Es war niedlich, aber ein Zeichen, dass sie besorgt war."
"Er braucht nur eine kleine OP. Alles wird gut, er wird es überleben."
Ich ring mir ein Lächeln ab. Es musste wohl sehr gequält aussehen, denn Ava fragte:
"Wirklich?"
"Wirklich."
Wenig später schlief Ava ein. Ich laß mal wieder mein Lieblingsbuch, Romeo und Julia. Eigentlich würde ich auch gerne mal etwas anderes lesen, aber unsere Auswahl ist nicht sonderlich groß. Und Richard hatte meine Mutter überzeugt, dass ein Bibliotheksausweis keine gute Investition war. Aber als ich gerade in William Shakespeare's Werk versunken war, klingelte mein Telefon. Ich strich vorsichtig über den Bildschirm, da er einige Risse hatte. Jemand hatte einen Babysitter Job gebucht. Aber als ich das Feld anklickte, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Es musste ein schlechter Scherz gewesen sein.

10.000$ wenn sie meinen Sohn für zwei Wochen Babysitten
-Frank Goldshire-

Babysitting the Billionaires SonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt