Ich war überrascht, als ich Rosalies Stiefvater sah. Denn Richard Arden ist einer der best bezahltesten in unserer Firma. Ich kannte ihn. Er verdient 60.000$ pro Monat, da hätte er die OP mit Leichtigkeit bezahlen können. Was mich aber noch mehr schockierte, war dass er letzte Woche eine Frau in sein Büro eingeladen hatte. Er hatte gesagt, es sei seine Frau, aber diese Frau hatte keine Ähnlichkeit mit Mrs Roseland. Als ich merkte, dass Rosalie mich anstarrte, bemerkte ich auch, dass ich nichts gesagt hatte.
"Sehr erfreut."
Sagte ich, mit einem kalten Unterton.
Er betrügt diese Familie.
Und sie hatten keine Ahnung davon.
Rosalie sah ihr Handy an, und fing an zu Lachen. Deshalb blickte ich auf ihren Bildschirm.
"Aiden, bist du das, wie du über das Fußballfeld rollst?"
Und tatsächlich. Das Video zeigte mich, von gestern Abend. Ich ließ ein unverständliches Grummeln raus, nahm ihr Handy und klickte das Video weg.Warum hatte ich das gemacht?
Ach ja, ich war betrunken.
Ich räusperte mich.
"Wer hat dieses Video gemacht?"
"Leon."Dieses Arschloch!
Natürlich hatte er das Video gemacht!
"Du solltest dir so etwas nicht ansehen."
Ich küsste sie leicht auf die Stirn.
"Also, wie bist du Bewusstlos geworden? Hat er dich geschlagen?"
"Nein...es war mein Fehler..."
Sie seufzte.
"Ich habe einen Drink von ihm angenommen."
"Es ist nicht deine Schuld. Frauen sollten nicht immer Angst haben, vergiftet zu werden. Genauer gesagt, solche Idioten sollten keine K.O. Tropfen verwenden."
"Aber ich hätte es trotzdem nicht annehmen dürfen."
"Pass auf. Von heute an, werde ich auf jede Party gehen, auf die du gehst. Ich werde immer an deiner Seite sein, und der einzige, der dir Drinks holt."
"Danke, Aiden."
"Es ist gar nichts."
Irgendwann beschloss sie, ein wenig zu schlafen. Ich bemerkte es, als ihr Kopf auf meine Schulter fiel, und ihre Atmung ruhiger wurde. Diesmal war es niedlich, wie sie da saß und schlief. Ich hätte Stundenlang zusehen können, wenn nicht mein Handy geklingelt hätte. Das weckte sie natürlich auf. Ich entschuldigte mich, und ging ein paar Schritte weiter, so dass sie mich nicht hören konnten.
"Ja Dad?"
"Aiden, wegen der Aktion gestern..."
"Dad, ich hab jetzt wirklich keine Lust auf deine Predigt."
"Ich habe alles geklärt. Ich habe mein bestes gegeben, um all diese Artikel verschwinden zu lassen und die Videos im Internet. Der Sicherheitsdienst Kaliforniens hat sich sehr über meine extreme Spende gefreut."
"Musstest du dafür extra anrufen?"
"Das ist nicht alles. Wegen deiner Führungsfähigkeiten, habe ich beschlossen, dich nach Paris zu versetzen. Sie brauchen dort einen CEO für die neu eröffnete Firma. Und wie gesagt, du hast die Firma gut geleitet, die letzten zwei Wochen."
"Bist du bescheuert Dad?!"
Schrie ich in mein Handy. Einige Köpfe im Wartezimmer erhoben sich.
"Du hast doch hier eh nichts. Warum also solltest du hierbleiben? Es ist Paris und deine große Chance!"
"Ich kann nicht mal Französisch. Und diese Hochnäsigen Franzosen können mich mal!"
"Aiden, es ist schon entschieden. Und wofür haben wir deinen Französisch Unterricht bezahlt?!"
"Ja, aber das ist nun mal Schwer... Paris. Du spinnst wohl!"
Wieder richteten sich einige Augen auf mich. Ich nahm das Handy von meinem Ohr, und legte meine Hand auf den Lautsprecher.
"Was glotzt ihr alle so blöd?! Habt ihr nichts anderes zu tun?!"
Ganz schnell schauten alle wieder weg.
"Aiden. In drei Monaten wirst du nach Frankreich fahren. Es ist alles schon entschieden. Punkt!"
Damit legte er auf. Ich ging wieder zu Rosalie und ihrer Familie. Sie schien zu merken, dass ich angespannt war.
"Ist etwas?"
Ich legte meine Hand auf ihre, und sah tief in ihre Augen. In ihre wunderbaren, braunen Augen. Sie waren wie geschmolzene Schokolade.
"Ich liebe dich."
Sie stand auf und atmete schwer. Von allen Szenarien, wie sie mich zurückweisen könnte, war ich nie auf diese Idee gekommen.
"Pumpkin?"
"Ich...ich...ich fühle mich etwas benommen."
Sofort sprang ich auf, und ging an ihre Seite.
"Ich...ich-"
Weiter kam sie aber nicht. Sie fiel. Bevor sie aber den Boden erreichen konnte, fing ich sie mit Leichtigkeit auf. Sie atmete nicht mehr.Verdammt.
Ende.