Kapitel 7

603 20 1
                                    

„Was?", frage ich und nähere mich dem leeren Sarg.

„Ich weiß – etwas ... du weißt schon. Aber es ist alles bereit. Du wirst neben deiner Frau begraben werden. Ihr beide nebeneinander", sagt Vittorio und hat sich in der Zeit neben mich gestellt.
„Willst du mich umbringen?", frage ich und er schaut mich mit großen Augen an. „Auf keinen Fall. Du bist der Einzige, den ich noch habe. Ich habe nur Vorkehrungen getroffen. Aber wenn du willst, stelle ich meinen Sarg hier hin und werde neben der Prinzessin für immer schlafen", grinst er und ich schaue ihn mit einem düsteren Blick an.

„Ich will nicht, dass sie allein ist", sage ich. „Du denkst jede Sekunde an sie, sie wird niemals allein sein", sagt Vittorio und schüttelt seinen Kopf. „Soll das ein Angriff sein?", frage ich und drehe mich um. „Nein nur eine Einschätzung deiner Persönlichkeit", grinst er und holt die weißen Rosen hinter seinem Rücken hervor. „Geh mal zur Seite", sagt er und ich stelle mich neben mein Grab.

„Träum von mir, principessa (Prinzessin)", sagt er und bewegt sich von ihr weg. „Wag es dir, Coco", sage ich und Vittorio nickt mir zu. „Lass sie in Ruhe", lacht er und läuft aus der Gruft. „Komm raus, wenn du bereit bist. Ich warte draußen auf dich", sagt er und schließt die Tür hinter mir.

Nach Sekunden der Dunkelheit erscheint strahlendes Licht aus dem Kristall Kronenleuchter und scheint seine Reflexionen an die Wände.

„Ach kleines", sage ich und setze mich auf den Stuhl neben ihrem Grab. „Ich habe heute deinen Vater kennengelernt", erzähle ich ihr. „Er bittet um Entschuldigung", sage ich schnaube auf. „Heute war gefühlt die ganze Welt da und Aven hätte mir fast die Augen ausgekratzt", lache ich am Ende hin etwas und lege meinen Kopf auf ihren steinigen Körper.

„Du fehlst mir kleines, aber ich hoffe dort, wo du jetzt bist geht es dir besser", flüstere ich. „Du musst nie wieder Schmerzen fühlen, nie wieder Tränen vergießen und dir nie wieder Sorgen machen."

„Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, dass ich tagtäglich neben dir sitze und dich selbst in diesem Zustand nicht allein lasse", sage ich und schaue auf ihr Gesicht. Die Tür hinter mir öffnet sich und die Sonne scheint durch den Spalt. „Schmeißt du mich raus?", frage ich lachend und lege meine Hand auf ihr Herz. „Das wird nichts bringen, kleines", grinse ich. „Ich liebe dich, kleines. Genauso sehr, wie vom ersten Tag an."

Mein Blick schweift zu meinem leeren Sarg und ich nicke mir selbst zu. „Ich beeile mich", sage ich und stehe von dem Stuhl auf. „Warte auf mich, kleines."

NUDES? IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt