GWENDOLYNS SICH
Leslie musste mich wohl gehört haben, denn sie kam die Treppen runter gerannt. ,,Gwen, was ist passiert?" ,,Gi-Gideon.",brachte ich unter heftigem Schluchzen heraus. ,,Beruhig dich erst mal." Les kam zu mir und umarmte mich. ,,Kann nicht... Gideon... Krankenhaus..." ,,Was?!",rief sie schockiert. Sie zerrte mich ins Wohnzimmer und ich ließ mich auf das Sofa sinken. Leslie holte mir Taschentücher und ein Glas Wasser und nach 5 Minuten hatte ich mich wieder einigermaßen im Griff. ,,Warum ist Gideon denn im Krankenhaus?",fragte Les mich. ,,Er wurde von einem Auto angefahren und man weiß noch nicht mal wer der scheiß Kerl ist, denn er ist geflüchtet. Und Gideon... Die Ärzte mussten ihn ins künstliche Koma versetzen und er liegt auf der Intensivstation." Wieder rollten mir Tränen über die Wangen. ,,Oh mein gott, so schlimm? Was für Verletzungen hat er denn?" ,,Ich weiß es nicht, das hat meine Mum nicht gesagt, aber ich will jetzt sofort ins Krankenhaus und Gideon sehen.",sagte ich und stand auf. ,,Warte Gwen, ich komme mit." Les rief ein Taxi, da es zu lange dauern würde, wenn wir mit dem Bus fahren würden. Als es vor dem Krankenhaus hielt, sprang ich sofort raus und rannte zum Eingang, ich wartete gar nicht erst auf Les. Ich irrte ein bisschen umher und dann fand ich endlich die Intensivstation. Vor einem Raum sah ich meine Mum, Caro und Nick stehen. ,,Ist er da drin?",fragte ich. Mum nickte und sagte: ,,Du kannst aber nicht zu ihm." ,,Warum?",fragte ich geschockt. ,,Nur Verwandte von Gideon dürfen rein." ,,Ich will aber zu Gideon.",sagte ich leise. In dem Moment kam ein Arzt um die Ecke und sagte zu mir: ,,Sind Sie Gideons Freundin?" ,,Ja." ,,Gut, dann gehen Sie ruhig zu ihm, das geht schon in Ordnung. Ich kenne die Familie de Villiers nämlich persönlich." Er zwinkerte mir zu und ich musste einfach für einen Moment lächeln. ,,Vielen Dank." Ich betrat den Raum und das erste was ich sah war Gideon, der an sehr viele Schläuche angeschlossen war und dann entdeckte ich Selina, die auf einem Stuhl neben Gideon saß. ,,Hallo Selina." ,,Hallo Gwen." Sie guckte mich aus verweinten Augen an. Ich trat näher ans Bett und blickte auf Gideon herab. Erst jetzt bemerkte ich, dass er am linken Bein und am rechten Arm ein Gips hatte und dass ein Verband um seinen Kopf gewickelt war. ,,Ist es schlimm?",fragte ich Selina und deutete auf seine Verletzungen. ,,Er hat sich das linke Bein gebrochen und verdreht und der rechte Arm ist ebenfalls gebrochen. Und er hat eine ziemlich starke Gehirnerschütterung." ,,Oh gott!",ich fing wieder an zu weinen und setzte mich auf die Kante von seinem Bett. ,,Ich lass euch beiden dann mal alleine.",sagte Gideons Mum und lächelte mich schwach an. Dann verließ sie den Raum und ich schenkte meine komplette Aufmerksamkeit Gideon. ,,Ich weiß nicht ob du mich hörst, aber ich hab mal gelesen, dass Menschen, die im Koma liegen einen hören können. Du musst wieder aufwachen, Gideon. Hörst du? Wach auf!" Ich streichelte vorsichtig über seine Wange. ,,Ich liebe dich über alles und du darfst nicht gehen, du musst kämpfen. Du bist mein Leben, Gideon, ich wüsste nicht was ich ohne dich tun sollte. Also bitte wach so schnell wie möglich auf." Ich saß bestimmt noch eine Stunde lang an seinem Bett und weinte vor mich hin, bis ich wieder raus ging, da ich den Anblick nicht länger ertragen konnte. ,,Können wir nach Hause?",fragte ich Mum. ,,Natürlich, Gwenny." Sie guckte mich mitleidig an und dann verließen wir das Krankenhaus.