Lia Pov:
Vor dem Schloss kam das Auto zum stillstand. Ich stieg aus. Am Tor erwartete mich schon Frau Doktor Horn. Ihr Blick war kalt und durchdringend. Ich wusste von Anfang an das diese Frau unhöflich und eingebildet war. Genau wie alle hier.
„Ich hoffe dir ist bewusst das du einen Fehler gemacht hast. Ich möchte das dies nie wieder vor kommt", sagte sie und ich hörte in ihrer Stimme keine Freundlichkeit. Aber ich hatte noch nie Freundlichkeit in ihrer Stimme gehört also machte das jetzt auch nichts mehr.
„Ja.. Es tut mir wirklich leid, Frau Doktor Horn", sagte ich und blickte zu Boden. Nein es tat mir nicht leid eigentlich aber ich sollte ja höflich bleiben. Anderseits sollte ich auch nicht lügen was ich jetzt ganz offensichtlich tat. Aber das musste Frau Doktor Horn ja nicht wissen.
„Du wirst für heute und morgen vom Unterricht ausgeschlossen. Ich hoffe das verschafft dir genug Zeit zum Nachdenken. Außerdem wirst du verwarnt und du musst dich anstrengen jetzt noch eine Gute Note zu bekommen. Ich hoffe du machts das nicht wieder. Vor allem nicht in andere Internate einbrechen. Außerdem ist die Burg Schreckstein so dreckig, ich hoffe du hast dir keine Stauballergie eingefangen oder sonst irgendeine Krankheit", sagte Frau Doktor Horn. Ich nickte. Warum sollte ich mir auf Burg Schreckenstein eine Krankheit einfangen? Nur weil nicht alles so makellos war wie hier? Wenn ich ehrlich bin gefällt mir Burg Schreckenstein sogar besser. Auch wenn es ein Internat für Jungen war.
„Deine Mutter habe ich informiert und sie möchte das du sie zurück rufst", sagte Frau Doktor Horn als ich gerade gehen wollte. Ich schluckte. Frau Doktor Horn reichte mir das Telefon. Dann drehte sie sich um und ging. Sie ging in ihr Büro. Ich ging auf mein Zimmer. Dort setzte ich mich auf mein Bett und wählte die Nummer meiner Mutter. Ich zögerte, doch dann drückte ich auf den grünen Telefonhörer. Es erklang das übliche dudeln. Es dauerte nicht lange bis meine Mutter den Hörer abhob.
„Hallo, wer ist da?", fragte sie durch das Telefon. Noch klang sie recht entspannt und nicht böse. Aber sie wusste ja auch noch nicht das ich am Telefon war.
„Hallo Mama, ich bin's Lia", sagte ich kleinlaut. Stille. Einen Moment schien meine Mutter nicht mehr am Telefon zu sein. Dann hörte ich ein beherrschtes einatmen. Sie versuchte ganz offensichtlich sich zu beruhigen und ich bekam ein schlechtes Gewissen. Sie mochte mich sowieso schon nicht besonders und die Aktion die ich jetzt gebracht hatte, brachte sie bestimmt auf die Palme. Sie war bestimmt sauer. Ich überlegte mir was ich jetzt sagen sollte. Aber meine Mutter kam mir zuvor.
„Hör zu Lia, du kannst nicht einfach abhauen. Das geht nicht. Damit hast du es Riskiert vom Internat geworfen zu werde. Ich will nicht noch mehr Geld für dich ausgeben. Denk daran deine Schwester braucht all meine Aufmerksamkeit. Da habe ich keine Zeit für dich. Du musst lernen dich um dich selbst zu kümmern und wenn das so weiter geht mit dir muss ich dich abgeben. Ich kann das nicht mehr mit dir. Du bist mir zu Anstrengend. Du hast Aggressionsprobleme und ständig Stimmungsschwankungen. Außerdem kannst du nicht immer die Schule wechseln nur weil du gemobbt wirst oder dir die Schule nicht gefällt. Damit muss man im Leben klar kommen und du kannst mir nicht ständig die Ohren vollheulen mit deinen Problemen..", sagte sie. Aber ich legte auf. Einen Moment stand ich nur da. Dann ging ich zu Frau Doktor Horns Büro. Ich klopfte an die Tür. Als sie die Tür öffnete drückte ich ihr das Telefon in die Hand.
Ohne ein Wort ging ich wieder. Ich wurde immer schneller und rannte irgendwann. Am Ufer des Sees blieb ich stehen.
Ich wollte einfach nur noch weg. Meine Mutter hatte gerade gesagt das sie mich nicht lieb hatte und mich abgeben wollte weil ich so kompliziert war. Ohne Nachzudenken nahm ich mir ein Boot und paddelte zur anderen Seite des Sees. Zu Burg Schreckenstein. Das Boot was ich am Vortag benutzt hatte war weg. Vermutlich hat es jemand geholt.
Ich sah mich um. Die Hütte war zwar ein gutes Versteck aber dort konnte ich jederzeit entdeckt werden. Dann fiel mein Blick auf einen Ausguck. Ich kletterte die Leiter hoch. Eine Decke und ein Kissen lagen im Ausguck. Hier konnte ich eine Weile bleiben. Ich kletterte die Leiter wieder runter und ging zum Boot. Ich machte es vom Steg los und schupste es auf den See hinaus. Dann kam nicht der Verdacht auf das ich hierher gefahren war. Vielleicht würden sie denken ich wäre ertrunken oder so. Das wäre zumindest gut.
Ich sah dem Boot kurz nach wie es auf den See hinaus getragen wurde dann kletterte ich die Leiter hoch in den Ausguck. Ich konnte mich nicht weiter zusammenreißen. Mir kamen die Tränen. Meine Mutter war meine letzte Bezugsperson gewesen. Jetzt hatte ich niemanden mehr. Meine kleine Schwester war ihr wohl wichtiger als ich. Ich hoffte das sie meine kleine Schwester nicht auch irgendwann so abschieben würde wie mich nur weil sie in die Pubertät kam. Ich weinte leise. Ich hatte gelernt leise zu weinen damit meine Mutter nicht auf mich aufmerksam wurde. Den einmal als ich geweint hatte war sie in mein Zimmer gekommen und hatte mich angeschrien das ich nicht so laut sein sollte. Seitdem hatte meine Mutter nicht mehr mitbekommen wenn ich mal geweint hatte. Irgendwann schlief ich ein weil ich so müde war.----------------------------------------------------------------
Tut mir leid ein etwas kürzeres Kapitel heute :(
910 Wörter
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He's just a Boy (Burg Schreckenstein FF Ottokar)
FanficLia soll auf ein Internat für Mädchen gehen. Darauf hatte sie überhaupt keine Lust und verstieß schon in ihrer ersten Nacht gegen ein paar regeln. Aber da war diese Burg auf der anderen Seite des Sees. Burg Schreckenstein. Die wollte sie unbedingt m...