Kapitel 9

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In dem Moment fragte ich mich, ob es nicht vielleicht doch schlauer gewesen wäre einfach so zu tun, als würde ich schlafen, aber dafür war es schon zu spät. Die Klinke zu meinem Zimmer wurde runter gedrückt und vor mir stand in kompletter Uniform mein Onkel.
So schick, wie er jetzt aussah, würde man gar nicht vermuten, was für ein furchtbarer Mensch er doch sein kann.

„Hallo Akita. Ich bin wieder zu Hause, hast du mich vermisst?", sagte er mit einem schleimigen Grinsen auf dem Gesicht.

„Natürlich Onkel, ich habe alles gesäubert und aufgeräumt. Deinen Alkoholschrank sortiert und die Wäsche gewaschen. Ich hoffe du bist zufrieden", antwortete ich demütig.
Ich hasste mich dafür, was er aus mir gemacht hat, aber das war nun leider nicht zu ändern. er sollte mich nicht schon wieder krankenhausreif schlagen.

Ich habe keine Lust den Ärzten schon wieder glaubhaft versichern zu müssen ich seie die ‚treppe runter gefallen'. Offenbar gefällt ihm, was ich getan habe, denn er stellt etwas auf meinen Nachtschrank und verlässt ohne ein weiteres Wort mein Zimmer.
Sofort suchte ich mit meinem Blick das halbdunkle Zimmer ab, um zu erkennen, was da wohl stehen mag. Langsam gehe ich auf mein Bett zu und nehme die Box in die Hand. Es sind zwei Sandwiches! Freude überkommt mich. Endlich wieder etwas zu essen. Ich würde am allerliebsten alle zwei gleich verschlingen, aber nach dem ersten stelle ich fest, dass ich absolut keinen Hunger mehr habe.

Daraufhin beschließe ich, mir das andere einfach für morgen einzupacken, wer weiß, auf welche Ideen mein Onkel sonst kommen würde. Nachdem ich dies getan hatte, ging ich in Bad und machte mich fertig zu schlafen gehen.
Kaum lag ich im Bett, fielen mir auch schon die Augen zu und ich sank in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Doch was war das? Ein Tür die heftig zugeschmissen wurde? Ich schreckte auf, aber in meinem Zimmer war es stockdunkel.
Ich legte mich wieder hin und redete mir ein, dass das bestimmt nur mein Geist war, der mir einen Streich gespielt hatte.
Kaum war ich kurz davor wieder einzuschlafen, packte mich irgendwas am Nacken und ich hatte Todesängste.

„Du undankbares, kleines, wertloses Stück! Hat Mami dir nicht beigebracht ‚Danke' zu sagen, wenn man so gütig ist und dir sogar Essen mitbringt?", schrie mein Onkel laut.

Ehe ich mich versah saß ich kerzengerade im Bett
„LASS MEINE MUTTER DARAUS DU KRANKES SCHWEIN", schrie ich zurück, schlug mir aber sofort die Hand vor den Mund, als mir auffiel, wen ich da gerade beleidigt hatte.

Die Hand erlernte sich aus meinem Nacken, nur um danach zu meiner Kehle zu wandern.
„Wie hast du mich genannt, du Rotzgöre?", spie er mir entgegen und verfestigte seinen Griff um meine Kehle. Ich sah Sterne vor meinen Augen und dachte, dass es gleich um mich geschehen ist, wenn ich nicht bald was machen würde.

„Es-... t ttuuut mir llleiiid", wisperte ich verzweifelt und tatsächlich ließ er mich los, nur um mich danach mit beiden Händen zu packen und auf den Boden zu befördern.
Er trat mehrere Male auf mich ein, vor allem in meinen Bauch und gegen die Beine, bevor er mich nach dieser Qual einfach auf dem Boden liegen ließ und ins Bad ging.

Kaum war die Tür geschlossen konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Ich weinte und weinte und das fast die ganze Nacht.
Es war furchtbar und ich wünschte keinem auch nur ansatzweise so behandelt zu werden. Es war die Hölle auf Erden.
In einem Jahr und 4 Tagen würde ich 18 werden und dann kann er mich mal kreuzweise.

Da am nächsten Tag nun endlich das Spiel gegen die Aobajosai war, zog ich mich am Bettpfosten hoch und versuchte zu schlafen. Das funktionierte mehr schlecht als recht, da ich am ganzen Körper Schmerzen hatte.

Der Morgen kam aber schneller als gedacht und ich stand langsam auf. Ich war sehr wackelig auf den Beinen und hatte das Gefühl tausend Messer in meinem Bauch zu haben. Dann musste ich heute nun wirklich mal den Bus nehmen. Auf dem Fahrrad würde ich den Weg ganz sicher nicht schaffen.

Das Spiel war direkt am Morgen und somit wurden wir von der Schule befreit. Ich bin sogar relativ froh darüber, da ich mich eh nicht hätte konzentrieren können. Hoffentlich passiert bei dem Spiel nachher nichts. Wie hatte es Herr Noriko so schön gesagt? Wir sind immer unseren Spielern gegenüber verpflichtet bei bester Gesundheit zu sein.

Gestern Vormittag hatte ich mich noch mit Kageyama getroffen, um ihm ein wenig Nachhilfe geben zu können und ich muss echt sagen, dass der Typ zwar kalt wie Eis sein kann, aber in Wirklichkeit doch ein gutes Herz hat. Er ist einfach perfekt.

Kaum hatte ich ich auf den Weg zum Bus gemacht kam auch schon eine Nachricht von ihm:

„Hey Yori, danke nochmal wegen gestern. Wollen wir vielleicht mal ne Milch zusammen trinken?"

Schon süß irgendwie, dachte ich mir, während ich aus dem Fenster des Busses sah. Ich müsste bald ankommen, also tippte ich noch schnell eine Nachricht:

„Gern, ich fand es auch sehr angenehm gestern. Du verstehst den Stoff, er wurde dir nur nie richtig erklärt, Kags"

Warum nannte ich ihn auf einmal so? Ich wunderte mich wirklich über mich, aber schlussendlich war es mir auch egal. Solle er es doch lesen und mich verurteilen. Ich brauche niemanden.

The day we've metWo Geschichten leben. Entdecke jetzt