37.Kapitel- Ann's Plan

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Mit langsamen Schritten und meiner Pistole in der Hand ,laufe ich über den roten Teppich durch die Gänge des Beaches. Seit Niragi auf das Dach gegangen ist, sind sicher schon 5 Minuten vergangen in denen ich nur sinnlos umher gelaufen bin.

Auch dieser Gang endet und ich muss mich entscheiden ob ich nach rechts oder links gehe, beides ist nicht sehr einladend wenn ich so darüber nachdenke.
Von rechts ,in Richtung Hauptgebäude ertönen immer mal wieder schreie und darauffolgenden Schüsse und Links herrscht eine noch kuriosere Stimmung als sowieso ,der Gang ist beleuchtet ,die Türen mancher Zimmer stehen auf und das letzte Zimmer hat eine andere Tür als die anderen.
Es ist eine Metalltür wie man sie manchmal aus Gefängnissen kennt, mit dem kleinen Guckloch in der oberen Hälfte ,welches einfach aus Glas besteht und einen kleinen Einblick nach drinne verschafft.

Mein Blick schweift nochmal kurz nach rechts ,wo es ruhiger geworden ist ,ehe ich langsam den Weg zu der Tür einschlage aus welcher kein Licht zusehen ist.

Die Zimmer ,welche offen stehen, sind verwüstet und in manchen liegen noch Leichen die in ihrem eigenen Blut liegen. Es hätte mir klar sein müssen das der Militärtrup bereits hier war und ‚aufgeräumt' hat ,wie Aguni es jetzt nennen würde.
Ein seufzen verlässt meine Kehle und ich laufe die letzten Meter bis zu der Metalltür, ohne nochmal in eines der anderen Zimmer zu schauen.

Ein letztes Mal Blicke ich hinter mich ,ehe ich meine Hand sachte hebe und diese auf die kalte Türklinke tue um sie runter zu drücken.
Ich lege meine Stirn in leichte Falten und ziehe die Tür mit einem leisen quietschen langsam auf.
Meinen Kopf stecke ich durch die halb offene Tür und Lunse ein wenig hinein.
Der Raum scheint leer zu sein, es ist ein ziemlich untypischer Raum für ein Hotel wenn man genauer darüber nachdenkt. In ihm stehen Schreibtische und wenn ich es nicht besser wüsste ,könnte man meinen Sich in einer Art Büro Gebäude zu befinden.

Langsam quetsche ich meinen ganzen Körper hindurch und mache das Licht an, was meine Verwunderung bestärkt.
Überall liegen Akten auf den Tischen und an den Wänden hängen Zeitungsartikel und andere Ausschnitte.

Langsam lasse ich meine Finger über einen der Artikel fahren als ich höre wie hinter mir etwas runter fällt. Mein Kopf schnellt herum und automatisch entsichere ich meine Waffe ,Abschuss bereit laufe ich auf die Stelle zu ,wo jetzt ein Bleistift am Boden liegt und sich noch immer leicht bewegt.
Es ist toten still im Raum und nur mein eigenes atmen ist zu hören, weswegen ich mich langsam nach unten bücke um den Stift auf zu heben und ihn wieder an seinen rechten Platz zutun.

„Daya?was machst du denn hier ?" höre ich eine erleichterte Ann links von mir ,was mich unmittelbar erschrocken auf meinen Arsch fallen lässt und ich aus Reflex einen Schuss in ihrer Richtung ab Feuer. Zu ihrem und meinem Glück ging dieser aber nur achtlos ,über uns in die Decke und hinterlässt eine Einschuss stelle.
„Bist du verrückt mich so zu erschrecken?! Ich hätte dich umbringen können!" schreie ich die schwarzhaarige schwer atmend an ,welche nur laut anfängt zu kichern und sich wieder aufrichtet um in ein paar Fächern zu wühlen.

„Ich dachte du wärst jemand vom Militärtrup der mich wirklich umbringen würde" erklärt sie noch immer leicht kichernd und kopfschüttelnd.
Zaghaft richte ich mich auf und streichel mir mein Steißbein ,auf welches ich unsanft gefallen bin, ehe ich mich wieder ganz meiner Freundin zu wende.
„Was suchst du hier?" frage ich die Frau vor mir und schwinge mich auf einen der Tische um ihr beim suchen zu zusehen, als erneut das quietschen der Tür ertönt und Kuina in ihrem Blauen Bikini hindurch tritt.
„Ann ,Daya" spricht besagte und schaut uns mit großen Augen an ,als Ann weiter in den Fächern herum wühlt ohne ihr groß Beachtung zu schenken.
„wenn du Zeit hast hilf uns" kommt es von Ann ,welche bereits zum nächsten Schreibtisch läuft und dort ebenfalls die Schubladen durchwühlt.
Noch immer steht Kuina wie angewurzelt da, ihr Blick starr auf Ann und mich gerichtet ,mit leicht geöffneten Mund.
„Die Hexe ,ist das eine von euch beiden?"

Ein leichtes Lachen entweicht meiner Kehle als ich die braunhaarige das sagen höre und mein Blick schweift zu Ann.
Es ist so logisch das es keiner von uns drei sein kann, die Hexe wäre niemals so dumm und würde sich jetzt zeigen ,wo alle sich gegenseitig umbringen.
Auch Ann fängt leicht an zu kichern,
„Leider nicht" doch ihr kichern verstummt und ihr ernster Blick geht zu Kuina „und du, bist du die Hexe?" fragt sie nun leicht paranoid zurück, doch diese sagt einfach garnichts und blickt uns nur weiter mit ihren großen braunen Augen an.
„Anscheinend auch nicht" sage ich zu Ann und schüttel kurz den Kopf „denn alle die gerade nach der Hexe suchen sind nicht die Hexe, sie wird sich jetzt verstecken bis die Zeit abgelaufen ist oder sich an den Tötungen beteiligen" ergänzt mich Ann.

„Und jetzt? Was habt ihr beide vor?" fragt nun Kuina diesmal lockerer und stellt sich neben mich um Ann ebenfalls besser zusehen zu können.
„ich suche nach der Hexe und ich schätze Daya hat sich mit durch Zufall eben angeschlossen" spricht sie ehrlich und läuft weiter.
„Das stimmt wohl"
„Na bitte ,da haben wir ihn ja" ertönt Ann wieder ,welche sich nun mit einer Tube Kleber zu uns beiden umgedreht hat und leicht lächelt.
„Was ist das?" fragt Kuina mit zusammen gezogenen Augenbrauen, ihr Blick Starr auf die blau-gelbe Tube gerichtet und ihren Strohhalm ,welchen sie nun aus ihrem Mund nimmt.
„Das ist Cyanacrylat oder kurzgesagt Sekundenkleber" erklärt sie es uns kurz.
„Wir erhitzen das und tragen es auf die Tatwaffe auf, die Feuchtigkeit wird aus dem Cyanacrylat verdunsten und verfestigt sich dann dadurch auf den Fingerabdrücken"
„Fingerabdrücke?" fragt Kuina ungläubig und tritt eine paar Schritte näher auf Ann zu.
„dann stauben wir das Messer mit Kakaopulver ein, so werden die Finger Abdrücke dann sichtbar gemacht wir sichern sie mit Klebeband und finden so den Täter" beendet Ann ihre kleine Rede und ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen.
„Ann du bist ein Genie"

Zu dritt laufen wir nun den Gang entlang, vorbei an den Leichen und den offenen Türen.
Mit schnellen Schritten schlendern wir auf die Abzweigung zu und biegen in die Richtung ,aus der ich vor wenigen Minuten noch gekommen bin, ab als Kuina plötzlich stehen bleibt.
„Hey wartet mal kurz!" ruft sie ,was Ann und mich dazu veranlasst stehen zu bleiben und sie verwundert anzuschauen.
„Was ist denn, uns läuft die Zeit davon" zischt Ann neben mir und wirft mir einen vielsagenden Blick zu.
Die Braunhaarige vor uns hält allerdings nur einen Schlüssel hoch und wirft mir diesen zu.
„Chishiya wartet auf dich ,ich sollte dir den geben falls ich dir über den Weg laufe und ich glaube du solltest mit ihm reden"
Verwunderung macht sich in mir breit und ich schaue von Ann hinüber zu Kuina.
„Du musst hier lang, einmal die Treppe runter und dann in Zimmer 256" spricht Kuina weiter und deutet auf den Gang ,welchen ich vorhin bewusst gemieden habe.
„Jetzt will er mich sehen? Wo ihr mich doch vorhin alleine gelassen habt?" frage ich sie leicht zornig ,doch sie senkt nur schuldbewusst ihren Blick ,eine Hand legt sich auf meine Schulter und Ann lächelt mir beschwichtigend zu.

„Geh zu deinem Loverboy und hör ihn an,danach kannst du ihn immernoch zusammen schreien. Kuina und ich werden die Hexe schon finden" redet sie mir zu und auch Kuina hebt ihren Kopf wieder und schaut sichtlich überrascht zu Ann, ehe sie auf uns zu gelaufen kommt.
„Tut mir leid wegen vorhin" doch bevor ich etwas sagen konnte ,umarmt mich die Braunhaarige schon und der wohlige Geruch von Minze steigt in meine Nase.

The Devils Brown eyes (Chishiya ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt