27. Kapitel- Frühstück

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Jemand schüttelt mich wach und ich schrecke hoch.
Vor mir sitzt Niragi welcher mich mit besorgten Blick ansieht.
„Was ist passiert? Aguni meinte er hat dich komplett aufgelöst zusammen mit dem Hutmacher gesehen?"
Er kniet neben meinem Bett und schaut mich nur abwartend an, das ist nicht mehr der Niragi von vorhin am Pool.
Das ist der Niragi den ich kenne, der mein Bruder ist und immer auf mich aufpasst egal wie spät es ist.
„Ich hab angst" flüstere ich leise und die Tränen fließen erneut meine Wangen runter.
Der schwarzhaarige steht auf und schmeißt all meine Besitztümer in eine Tasche ,welche er unter meinem Bett hervor holt. Lange dauert es nicht da ich nicht viel habe und erneut kniet er sich vor mein Bett und schaut mich an.
„Komm mit ,du kannst bei mir schlafen" sagt dieser nur sanft und streicht mit seinen Daumen über meinen Handrücken.
Langsam richte ich mich auf und greife nach Niragis Hand, welcher mich nur hinter sich her in den militärgang zieht.

In seinem Zimmer lege ich mich in sein Bett und schaue ihn nur abwartend an.
„Was ist passiert?"
Erneut gebe ich keine Antwort ,er setzt sich nur stumm vor mich auf das Bett und schaut mich abwartend an.
„Er hat angefangen mich anzufassen" sage ich nur klein laut und schau nach unten auf die Decke.
Anders als ich dachte rastet er nicht aus sondern zieht mich in seine Arme und streichelt mir beruhigend über den Rücken.
„Schlaf du musst morgen wieder spielen, ich passe auf dich auf" sagt dieser nur und deckt mich mit der Decke zu ,ehe er sich in Sessel setzt und still zur Tür schaut.

Am nächsten Morgen werde ich durch niragi sein viel zu lautes schnarchen wach gemacht.
Dieser sitzt noch immer im Sessel und schläft tief und fest , wie ein Bär welcher Winterschlaf hält.
Sein Gewehr hat er im Arm und benutzt es quasi als Kissen was echt ulkig aussieht.
Ich schnappe mir schnell die graue Jogginghose und den Sport BH aus der Tasche und husche ins Bad.

Ich stelle das Wasser an und anders als erwartet kommt nicht das übliche kalte Wasser aus dem Duschhahn, sondern angenehm warmes Wasser welches nun auf meine Haut prallt.
Die warme Dusche lässt mich die kalten Hände des Hutmachers vergessen und ich merke wie sie langsam auch den Schreck herab spült.
Ich kann mich nicht für immer bei Niragi verstecken, ich muss daraus und die starke kleine Daya sein zu der mich Niragi damals erzogen hat bevor er gegangen ist.

Ich steige aus der Dusche heraus und ziehe mir meine Sachen über ehe ich in meine weißen Air Force 1 schlüpfe und meine Haare wie immer mit einem Handtuch abtrockne.
Ein seufzer entfährt mir.
Meine Wunden von der Mission sind so gut wie verschwunden und auch die Stichwunde ist in der kurzen Zeit gut abgeheilt und auch die blauen Felcken zieren meinen Körper nicht mehr.
Meine Augen sind leicht gerötet aber meine Augenringe sind zum Glück nicht allzu stark und ich kann sie leicht mit ein wenig Concealer überdecken.

Zurück in seinem Schlafzimmer sehe ich das er noch immer seelenruhig im Sessel liegt und schläft.
Ich nehme mir die Decke vom Bett und decke ihn zu,
Danach nehme ich ihm ebenfalls die Waffe aus der Hand und ersetze sie mit einem der Kissen vom Bett.
Die Waffe selbst stelle ich am Schrank ab.
Wenn er schon im Sessel schläft ,dann wenigstens mit Kissen.
Leise schließe ich die Tür hinter mir und laufe hinunter in den Speisesaal um uns etwas Essen zu besorgen.

Ich laufe die Treppen runter und setze gerade meinen Fuß auf den Boden der Lobby als ich in eine der Nischen gezogen werden.
„Wo warst du letzte Nacht?" fragt der Blonde vor mir mit seiner tiefen rauchigen Stimme. Ich schaue ihn nicht an ,was soll ich ihn den bitte sagen? Es ist nicht schlimm das ich bei Niragi war ,doch er weiß genauso gut wie ich das ich niemals ohne ernsten Grund bei ihm schlafen würde, anstatt in meinen eigenen Bett oder bei ihm.
Er ist mir so nah das ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüre und erneut fängt er ruhig an zu zu sprechen.
„Kuina meinte du bist gestern schnell verschwunden, dann hat dich Aguni mit dem Hutmacher vor gefunden. Also was ist passiert?"
Seine Hand wandert unter mein Kinn und zwingt mich sanft ihn an zu schauen.
In seinen braunen Augen liegt Sorge und er selbst hat sanfte Augenringe, welche seine Müdigkeit nur noch mehr verdeutlichen.
Ich mache den Mund auf um etwas zu sagen, jedoch kommen keine Worte heraus sondern die Geschehnisse des vergangenen Abend holen mich wieder ein. Tränen schleichen sich erneut in meine Augen und ich fühle mich erneut so schwach, ich will nicht schwach sein und schon garnicht vor ihm.
„Ich kann nicht" ist das einzige was ich sage ehe ich aus der Nische verschwinde und ihn alleine ,mit Verwunderung in den Augen, zurücklasse und meinen Gang in den Speisesaal fortsetze.

Zu meinem Glück spricht mich hier keiner an und auch Chishiya scheint mir nicht weiter gefolgt zu sein ,was mir einen leichten Stich ins Herz versetzt aber daran bin ich ja auch selbst schuld.
Ich hätte mit ihm reden können aber ich bin lieber weggerannt, ich bin nicht bereit mit ihm darüber zu reden was die Nummer eins getan hat, zumindest noch nicht.
Irgendwann würde ich das müssen.

Ich fülle zwei Schüsseln mit Erdbeeren,Himbeeren,Apfel und ein Bisschen Kiwi ehe ich mir zwei Gabeln schnappe und uns noch eine Flasche Orangensaft mit nehme.
Mit unseren kleinen Frühstück husche ich wieder in den Militärgang und laufe in Niragis Zimmer.
Er selbst scheint unter der Dusche zu sein ,denn das Wasser ist im Bad zu hören.
Die Schüsseln stelle ich auf der Kommode ab und fülle in zwei Gläser den Orangensaft, ehe ich mich in den Sessel pflanze und mit einem Buch auf ihn warte.
Besagter kommt keine 5 Minuten in seinen typischen Sachen raus und nimmt sich eine Schüssel mit dem Glas Orangensaft, dann setzt er sich in den Sessel mir gegenüber.
Auch ich nehme mir eine Schüssel und fange an das Obst darin zu essen, mein gegenüber tut es mir gleich.
„Also wenn du länger hier bleibst ,Schlaf ich mit im Bett. Noch eine Nacht auf den Sessel und ich renn freiwillig in die nächste Laserschranke" spricht mein bruder mit Obst im Mund was es nur lustiger macht.
Leise fange ich an zu lachen bei dem Gedanken daran was er gerade da von sich gegeben hat.
„willst du darüber reden?" fragt er mich nun vorsichtig, mit den Blick auf die Schüssel gerichtet.
„Es gibt nichts zu sagen, keiner kann das Geschehene rückgängig machen" sage ich nur kühl was niragi zum Lächeln bringt, es ist allerdings mehr ein trauriges Lächeln als ob er sich selbst die Schuld geben würde für das was passiert ist.
„ich höre dir zu wenn du irgendwann doch reden willst" nach einer kurzen Pausen spricht er weiter.
„Aber wie willst du weiter machen?"
Das ist eine gute Frage.
Wenn man es genau nimmt habe ich noch immer keine Wahl, die Angst ist weg und er Respekt vor der gesamten Situation ersetzt sie.
Es ist passiert und schlimmeres würde ich nicht zu lassen, nicht noch einmal würde ich so schwach sein.
„Ich bleibe den Tag heute hier und bereite mich mental auf heute Abend vor und dann sehe ich nachdem spiel weiter" spreche ich die Wahrheit aus.

Nach unserem kleinen Frühstück ist niragi schnell zu einem Treffen der Führungsrege verschwunden und ist bis jetzt nicht wieder zurück gekehrt.
Den ganzen Tag habe ich damit verbracht mein Buch aus dem Studium weiter zulesen.
Die Sonne ist nun auch untergegangen und der Bass dröhnt von draußen gegen die Fenster Scheiben.
Im Bad mache ich mich fertig für die Spiele ,sprich ich binde mir meine schwarzen Haare zu einem Zopf zusammen und nehme mir die graue Oversized Jacke von niragi ,welche ich mir drüber ziehe.
Mein Messer befestige ich an meiner Wade und erneut mache ich mich auf in die Lobby.
Ich stelle mich auf die Empore von welcher man die Führungsrege und die Leute unten im Blick hat. Langsam füllt es sich und noch nicht mal der Militärtrup ist schon da.
„Sie sind eine interessante Persönlichkeit" spricht eine mir unbekannte Stimme neben mir.
Als ich mich umdrehe sehe ich in das Gesicht der vermeintlichen Nummer zwei.
Er ist mir ein paar mal bei den Treffen der Führungsrege aufgefallen und trägt eine Brille.
Sonst sieht man ihn eher weniger im Beach.
„das kann ich nur zurückgeben"
Mein Gegenüber antwortet allerdings nicht mehr sondern schaut nun nur Starr nach unten und beobachtet ,eben so wie ich , den Militärtrup welcher sich gerade im Raum ausbreitet und die Menschen welche hinein Stürmen als der Alarm für die Spiele los geht.
„Entschuldige mich" ist das letzte was ich von ihm höre ehe er nach unten auf die Empore der Führungsrege verschwindet.
Allmählich finden sich alle ein un nur noch der Hutmacher fehlt ,welcher mit Aguni seinen Auftritt genießt als er in den Raum tritt.
Die Menge unter ihm jubelt ihn zu und ein selbstgefälliges Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht und sein Blick wandert durch die Menge als würde er etwas oder jemand suchen.
Oh Gott , bitte lass es nur Einbildung sein.

„wir haben fasst alle Karten und der Tag ist nah das wir den ersten zurück schicken können"
Seine Worte hallen durch die Lobby ehe die Leute raus zu den Autos stürmen.
Binnen 5 Minuten ist der Raum wie leer gefegt und alle haben sich auf den Weg gemacht.
Schnell hole ich meinen Zettel , ehe ich mich nach draußen begebe.

The Devils Brown eyes (Chishiya ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt