Liebe auf den zweiten Blick!♥

Emily Orton

Endlich in New York angekommen stand ich nun vor der Blue Cross Arena.

Wie lange wartete ich schon auf diesen Tag! Einerseits, wieder meinen Bruder nach so langer Zeit wiederzusehen, andererseits mein Vorstellungsgespräch bei Vince McMahon zu haben.

Das war heute mein Tag, da war ich mir ziemlich sicher.

Heute würde ich, Emily Orton, alles schaffen was ich mir je erhofft hatte.

Ja, auch ich will hoch hinaus, so wie Randy, kämpfen und meinen Eltern beweisen, dass auch ich das Potential habe wie mein Opa, mein Vater und mein Lieblingsbruder.

Zum Glück konnte ich all die Jahre mit Randy trainieren, wenn er denn mal Zeit hatte, und zum Glück konnte er ein gutes Wort für mich einlegen.

Allein hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft.

Ich atmete noch einmal tief ein und aus und beschloss letztendlich hineinzugehen.

Ich musterte den leeren Gang, bevor ich weiter ging und merkte, dass es hier ziemlich kühl war.

Außerdem war niemand da, den ich hätte fragen können, wo sich Mr. McMahon aufhielt. Ein wenig unsicher schaute ich mich um und beschloss ihn selbst zu suchen.Ich runzelte die Stirn und beschleunigte mein Tempo, da ich in 10 Minuten meinen Termin haben sollte.

Ich durfte das hier und jetzt nicht ruinieren. Ich musste es schaffen.

Heute musste ich pünktlich sein. In Gedanken versunken bemerkte ich nicht wie ich mit jemanden zusammenstieß.

„Hey, kannst du nicht aufpassen?", knurrte mich der Kerl an, gegen dessen Brust ich gelaufen war.Der harte Aufprall, hatte mich zu Boden gebracht.

Ich saß auf meinem Hintern und rieb mir die Stirn.

Was war das denn für einer? Anstatt nett zu sein und mir aufzuhelfen, blafft er mich auch noch blöde an?„Du hättest doch auch aufpassen können", zischte ich wütend, rappelte mich wieder auf und sah ihn zornig an.

„Bitte? Du weißt wohl nicht mit wem du sprichst, oder?" Er baute sich protzig vor mir auf und streckte die Brust raus.

„Sollte ich das?" Für wen hielt er sich eigentlich? Für Superman persönlich?

„Nur damit du es weißt, der Zutritt für Fans ist hier verboten", sprach er und deutete mit seiner Hand zur Tür.

Ich verdrehte meine Augen. Gott, unhöflich ist er auch noch, dachte ich mir.

„Los! Oder muss ich die Security rufen, damit du endlich verschwindest?", wurde er laut.Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und funkelte ihn weiterhin böse an.

Mir kam gar nicht in den Sinn, mich umzudrehen und wieder hinauszugehen.

Dieser Idiot, der irgendetwas zwischen 1,80 und 1,90 m maß, bildete sich wohl ein, dass er mir etwas zu sagen hatte, mit seinen blond-schwarzen Haaren.

Was war das überhaupt für eine Kombination? Wie kam man auf den Gedanken, die eine Hälfte der Haare schwarz und die andere blond zu färben? Also mein Geschmack war es definitiv nicht.„Hey, Bewegst du dich jetzt mal?" Fragend sah er mich an und kam einen Schritt auf mich zu.

„Jetzt reicht's mir, für wen hältst-"

„Miss Orton? Da sind Sie ja endlich. Und ich warte schon die ganze Zeit." Mit einem Lächeln kam Vince McMahon auf mich zu. Mist, mein Vorstellungsgespräch! Das hatte ich, dank dem Vollidioten, ganz vergessen.

„Mr. McMahon, das tut mir so leid. Ich wollte nicht-", sagte ich und spürte, wie mein Herz pulsierte.

Würde er jetzt das Thema schließen und mir keine Chance geben, mich zu beweisen? Oder mir doch noch die Möglichkeit geben? Fragen über Fragen, die mir durch meinen Kopf schwirrten. „Orton?", fragte nun der unhöfliche Kerl und schaute mich erstaunt an.„Ja richtig, Seth. Miss Orton. Die Schwester von Randy Orton." Vince gab mir seine Hand und begrüßte mich. Währenddessen sah ich, mit kurzem Blicken auf diesen Seth gerichtet, wie sein Mund halb offen stand.

Ich fing an zu lächeln, damit hätte er nicht gerechnet, dass ausgerechnet ich die Schwester von Randy war.

Dieser Moment tat mir gut und ich hoffte, dass er sich endlich aus dem Staub machen würde.

Mr. McMahon zeigte mir sein Büro, bat mich Platz zu nehmen und setzte sich seinerseits an seinen Schreibtisch.

„Emily! Ich freue mich, dass wir uns endlich persönlich kennenlernen."„Danke. Mich erfreut es ebenso." Ich merkte wie mein Herz zu rasen begann. Immer ruhig bleiben, Emy. Es wird alles gut, es ist nur Vince, sprach ich im Stillen mit mir selbst.

„Randy hat mir viel von Ihnen erzählt und Sie in den höchsten Tönen gelobt. Und das nicht nur, da sie seine Schwester sind", sagte er grinsend und ich bemerkte wie ich leicht rot wurde.

Randy konnte es einfach nicht lassen, es zu übertreiben. Eine knappe halbe Stunde verging, bis er endlich fertig war, mir über das Business zu erzählen und was alles wichtig ist, und dass ich es mir richtig überlegen sollte ob ich das auch wirklich wollte. Ich wusste genau, was ich wollte, sonst wäre ich nicht hier.

Okay, ich weiß, dass das ziemlich schwer werden würde in nächster Zeit, und dass ich meine Familie und Freunde kaum sehen würde, aber wozu gab es Handys und meinen Bruder?

„Ich habe es mir gut überlegt, Sir, und ich bin mir sicher, dass ich das hier will und das werde ich Ihnen auch beweisen", antwortete ich mit entschlossener Stimme und Miene. Er nickte und kurze Zeit später gab er mir die restlichen Formulare, die ich würde unterschreiben müssen. Außerdem erklärte er mir, dass ich für die nächsten Monate mit einem Trainer oder Randy würde trainieren müssen, wenn mein Bruder es denn wollte, damit er sehen konnte, ob ich wirklich in der Lage war, es zu schaffen. Und dann würde es auch schon losgehen.

Eine neue Diva wäre am Start.

Mit einem Strahlen in den Augen und einem breiten Lächeln, war ich auf dem Weg ins Hotel „The Plaza" und wollte meinem Bruder einen Besuch abstatten.

Dort endlich angekommen, fand ich ihn auch schon im Saal sitzen, mit einigen anderen Wrestlern.

Wieder fing mein Herz schneller an zu schlagen. Ein Lächeln umspielte meinen Mund und ich freute mich riesig darauf, ihm die Neuigkeit zu berichten.„Randy!", rief ich und ging langsam auf ihn zu. Als er mich endlich entdeckte, stand er auf und lächelte mich an.Meine Schritte wurden immer schneller und zu guter Letzt lief ich auf ihn zu.

Er schloss mich fest in seine Armen und hob mich ein Stück hoch.„Randy, lass mich wieder runter", sagte ich kichernd und zappelte ein wenig mit den Beinen.Er lachte und ließ mich wieder runter.

Er gab mir zum Schluss einen Kuss auf die Stirn. „Emy, alles okay?" Ich nickte und boxte ihn sanft in die Seite. „Stell dir vor, deine kleine, ach so tolle Schwester hat es geschafft Diva zu werden." Ich grinste breit und meine Augen glänzten voller Freude. Auch sein Grinsen wurde breiter und er gab mir wieder eine Umarmung.„Etwas Anderes hätte ich auch gar nicht erwartet", gab er flüsternd von sich.

Es tat mir wirklich gut dieses Gefühl zu haben, dass man alles geschafft hatte, was man sich vorgenommen hatte.

Wenn dann außerdem auch noch mein Bruder, der mir verdammt viel bedeutete, stolz auf mich war, dann hatte ich wirklich alles geschafft.„Komm, ich stell dir die anderen vor und dann reservieren wir für dich ein Zimmer", sagte er lächelnd und nahm mich an die Hand.Ich nickte schüchtern und folgte ihm zu den Anderen.