Kapitel 3

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Der Junge hatte dunkelbraunes Haar. Leicht lockte es sich und fiel im in die Stirn. Sein Blick schweifte durch den Raum als er Chloé und die anderen begrüßte. Dann trafen seine braunen Augen auf meine. Lässig nahm er die Mütze ab und stellte sich auch mir vor:" Théo, freut mich." Sagte er mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen. "Alicé, mich auch." Kurz blieb mein Blick an seinen vollen Lippen hängen. Meine Güte ich hatte noch niemals so volle Lippen gesehen. Um irgendwas zu sagen fragte ich:" Wollt ihr was zu trinken? Kaffee, Tee oder Cola?" "Einen Kaffee bitte" kam es von Lucas. "Zeig mir doch mal was du so da hast." Antwortete Théo freundlich und ich ging von ihm gefolgt in die Küche wo ich zuerst den Kaffee aufsetzte und mich dann umdrehte. Ich erschrak kurz als Théo nur wenige Zentimeter von mir entfernt stand. Kurz stockte mir der Atem, doch ich fing mich schnell wieder und räusperte mich. "Also was hättest du gerne?" Sagte ich mit leiser, rauer Stimme. "Du hast schöne Augen." Flüsterte Théo mir zu. Ich schluckte,"Danke." ich drückte ihn leicht von mir weg um einen klaren Kopf zu bekommen. "So was hättest du denn gerne?" Versuchte ich es erneut, "Im Moment? Deine Lippen.." und mit jedem Wort kam er näher und näher "..auf meinen." Ich konnte mich kaum rühren, mein Herz klopfte so sehr, ich hatte Angst er würde es spüren." Mein Kopf wurde aufeinmal ganz leer und dann trafen seine Lippen auf meine.

"Alicé?" Théo stand vor mir und winkte vor meinem Gesicht mit seiner Hand. Wie peinlich ich hatte mir das alles nur eingebildet. Ich räusperte mich und fragte: "Welchen Tee hättest du denn gerne", dabei drehte ich mich um und fächelte mir mit der Hand unbemerkt Luft zu um meine erhitzten, vermutlich knallroten Backen zu kühlen. Ich holte tief Luft und drehte mich wieder um, um ihn fragend anzusehen. "Alles ok?", "ja klar" stotterte ich, " wieso sollte nicht alles ok sein?" Er analysierte noch kurz mein Gesicht doch dann schien er sich damit zufrieden zu geben. "Dann hätte ich gerne Vanilletee falls du welchen da hast." "Klar das ist mein Lieblingstee. Hättest du gern Milch und Zucker?" Théo grinste mich wieder an und mir stockte -wieder- der Atem. Ich schenkte ihm ein scheues Lächeln und kümmerte mich um den Tee. Was war denn nur los mit mir. Ich war doch sonst nicht schüchtern. Normalerweise hätte ich ihn mit einem toughen Spruch zum Lachen gebracht und mich dann frech zu ihm rüber gebeugt um ihm irgendeine Bemerkung ins Ohr zu flüstern. Doch nun war mein Kopf leer und meine Gedankten drehten sich im Kreis. "Bitteschön." damit reichte ich ihm die Tasse. Ich wollte mich zum Gehen wenden, doch Théo hielt mich an der Hand fest und flüsterte: "Wirklich alles okay Alicé?" Seine Augen strahlten Aufrichtigkeit aus, das brachte mich zum grinsen "Ja klar. Gehen wir wieder rüber?" Er lächelte mich an und sagte :" Sag bescheid wenn du mich brauchst Darling." Mit diesen Worten ging er an mir vorbei und grinste mich schief über die Schulter an. Dieses Lächeln! Ich schmolz dahin. Was war denn heute nur los? Zuerst das mit Louis und mit Théo? Mein Kopf drehte durch. Deshalb setzte ich mich wieder zu den anderen. Diesmal auf den Boden, da auf der Couch alle Plätze besetzt waren. Neben mir saß Chloé und sah mich prüfend an. "Was ist?" Fragte ich meine beste Freundin mit unschuldigem Blick. "Wir sprechen später." flüsterte sie mir zu. Ich sah sie fragend an doch sie wandte sich schon an Lucas küsste ihn kurz und sprach mit ihm über irgendeine Serie. Kopfschüttelnd riss ich ein Paper ab und drehte einen neuen Joint. "Du kannst drehen?" Fragte Théo und nickte in Richtung Paper. "Wieso sollte ich das nicht können?" fragte ich grinsend. "Keine Ahnung ich kenne kaum Mädchen die das können." "Dann tust dus jetzt." Sagte ich schmunzelnd und damit wandte ich mich wieder an meine Arbeit. Ich drehte ihn fertig und zündete ihn an. Théo stibitze den Joint aus meinem Mund und streifte mich scheinbar zufällig an der Lippe. Dann steckte er ihn sich selbst zwischen die Lippen und zwinkerte mir zu. Ich hob meine Hände abwehrend :" Hey!" Doch er machte keine Anstalten sich dazu zu äußern. Also stand ich auf und flüsterte ihm von hinten ins Ohr "Gib mir meinen Joint oder ich schwöre dir du wirst es bereuen." Keck lächelte ich ihn an und nahm mir meinen Joint zurück. Er war nicht fähig etwas zu sagen, so sah er zumindest aus. Provokant blies ich ihm Rauchringe ins Gesicht und gab das Tütchen in die andere Richtung weiter. Théo blickte mich stumm an und legte seinen Kopf schief. Dann führte er vorsichtig seine Hand in Richtung meines Gesichts, was ich skeptisch beobachtete bis er mir schlussendlich die Haare zerstrubbelte. "Das hättest du besser nicht machen sollen." sagte ich leise und bedrohlich. Unbeeindruckt von meinen Worten antwortete Théo "Und warum nicht?" Und kam mir dabei ziemlich nahe während ein Lächeln seine Lippen umspielte. Ich wich einige Zentimeter zurück und schüttelte kurz meinen Kopf um diesen wieder frei zu bekommen. "Wirst schon sehen." flüsterte ich ihm zu und lächelte. "wieso habe ich dich noch nie hier gesehen?" "Ich kenne Louis seit wir kleine Kinder waren", antwortete er "aber meine Eltern mussten beruflich wegziehen, wir haben in der Zeit in vielen Städten gewohnt. Meine Mutter ist Designerin und in Mailand schon relativ bekannt, deshalb haben wir auch schon in so ziemlich jeder Modemetropole zeitweise gewohnt. Aber da ich das ganze satt habe und auch alt genug bin mich nicht mehr allen Entscheidungen meiner Eltern unterzuordnen bin ich endlich zurück gekommen." Seine Augen funkelten kurz als er über seine Eltern sprach. "Seit wann bist du denn zurück?" fragte ich interessiert. Er schaute prüfend auf seine Uhr die, wie ich bemerkte, eine Rolex war und antwortete: "Seit genau 3 Stunden." Daraufhin musste ich lächeln und auch er grinste mich an.

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