Kapitel 1

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Mein Kopf war schwer und schmerzte als ich wach wurde. Ich konnte kaum meine Augen öffnen, die Helligkeit versetzte mir einen schmerzhaften Stich der sich durch meinen Schädel zog. "Vorhänge.." murmelte ich verschlafen und tastete mich fast blind zum Fenster vor. Als ich den weichen Stoff zu spüren bekam zog ich ihn zu, merkte wie ich langsam meine Augen öffnen konnte und lies daraufhin auch das Rollo herunter.
Ich legte mich auf mein Bett und versuchte erneut einzuschlafen, scheiterte jedoch kläglich und schlurfte ins Bad. Ich schaltete das Licht an meinem Spiegel ein und sah in die Augen eines gespenstisch wirkenden Mädchens mit strubbeligen Haaren und verschmiertem Make-up.
Zuerst putzte ich mir die Zähne um den bitteren Geschmack loszuwerden der sich seit dem Morgen in meinem Mund breit machte. Danach schälte ich mich aus meinem Klamotten und sprang unter die Dusche.
Nach dem Duschen hatte ich wieder einen soweit klaren Kopf. Ich rubbelte meine Haare halb trocken und föhnte den Rest. Meine Brünetten Haare lagen lockig und durcheinander auf meinen Schultern und Brüsten. Ich glättete sie und schminkte mich mit Concealer, Puder, Mascara und etwas Lippenstift dessen Farbe eine Mischung aus Braun, Rosa und Lila war.
Meine bequeme, graue Nike Legging dazu ein schwarzer Jordan Sweater durften natürlich nicht fehlen. Auf dem Weg nach draußen öffnete ich alle Fenster in meinem Schlafzimmer um den schrecklichen Geruch von Verkaterung aus meiner Wohnung zu verbannen. Ich stieg über Johnny und Pierre die sich beide auf meinem Fußboden breit gemacht hatten und verabschiedete mich mit einem kurzen nicken von Chloé, meiner besten Freundin, die an meinem kleinen Esstisch saß und Kaffee trank. Mein Kopf dröhnte noch und als ich aus dem Fahrstuhl und in die Kälte schritt, peitschte mir auch schon der kühle Wind ins Gesicht. Es war Ende Jänner und es schneite dicke, weise Flocken. Wie ich den Winter hasste. Ich zog mir meine schwarze Mütze tief ins Gesicht und kuschelte mich in meinen lila Schal, der so dick war, dass man ihn problemlos als Decke nutzen könnte.
Danach zog ich den Reisverschluss meiner dicksten Jacke zu und schlang meine Arme um meinen Körper um die schneidende Kälte noch etwas länger von mir fern zu halten. Bei der Trafik angekommen holte ich mir ein Päckchen Zigaretten, dazu ein Päckchen Tabak, Endless Papes und Tips und begab mich in Richtung Park. Zuerst rauchte ich eine Zigarette und zum ersten Mal heute überlegte ich was gestern passiert war. Bis ich zu dem Schluss kam, dass ich keinen blassen Schimmer hatte. Ich schaute auf mein Handy. 17 Anrufe in Abwesenheit, 22 Nachrichten. Ich blickte sie durch und allesamt waren sie Nachrichten und Anrufe von betrunkenen Freunden. Mir dröhnte der Kopf ich brauchte erst mal einen Joint um wieder klar im Kopf zu werden. Ich rief Louis, meinen Mann des Vertrauens, an "Alice, chéri wie geht es dir?" Antwortete mir die sanfte Stimme Louis', "Louis, ganz ok danke bin sehr verkatert. Können wir uns treffen? Beim Park? Ich sitze auf der üblichen Bank." Und schon hatte er aufgelegt, was ein gutes Zeichen war. Louis wohnte nicht weit vom "Parc des Buttes-Chaumont" somit kam er kaum 10 Minuten später mit seinem strahlenden Lächeln auf mich zu.
Wir begrüßten uns mit Kuss-links-rechts. Währenddessen drückte mir Louis ein kleines Plastiktütchen in die Hand. Ich tastete es mit den Fingern ab, was bei Louis nicht nötig wäre, da er nicht so jemand war der mir zu wenig für mein Geld gibt. Zumindest bei mir war er nicht so. Ich reichte ihm 50€. "Erzähl wie geht es dir Alice?" Fragte mich Louis und harkte sich bei mir ein. Während er das tat riss ich ein Paper ab und gab Louis einen Tip den er gekonnt in einer Hand faltete und rollte. "️Mir geht es gut, hatte gestern anscheinend wieder eine wilde Party Nacht, kann dir leider keine Details erzählen, weil ich mich an nichts mehr erinnern kann!" Antwortete ich ihm lächelnd und streute Tabak auf das Pape zerrieb die Grünen, trockenen Blüten zwischen meinen Fingern und streute sie ebenfalls darauf dann rollte ich gekonnt den Joint und zündete ihn auch schon an. "Ich bin immer wieder erstaunt wie du nach solchen Nächten um 10 Uhr morgens aus dem Haus spazieren kannst." lachte er und schüttelte dabei seine Pechschwarzen Haare. "Naja, wenn ich wach bin schaff ich es einfach nicht mehr einzuschlafen!" Sagte ich und lächelte ihn an und er aus seinen eisblauen Augen zurück. "Was hast du heute noch vor chéri?" Fragte er und übernahm den Joint. "Ich werde mal bei den anderen vorbei schauen und später weis ich es noch nicht und du?", sagte ich und spürte langsam das Kribbeln, das meinen Körper durchzog.
"Ich werde in einer Stunde zu meiner Cousine, sie hat eine neue Lieferung für mich, anscheinend richtig guter Stoff"," sag bescheid wenns so weit ist Darling. Ich werde mich jetzt wieder auf den Weg machen, meine Füße frieren ein" ich deutete auf meine Chucks, die wirklich nicht besonders viel Kälte abhielten "und du weist ja sonst zerstören mir die anderen die Wohnung!" Er lachte herzhaft und sagte: "Ist gut Alice! Ich melde mich bei dir." damit gab er mir ein Küsschen auf jede Wange und lief in die andere Richtung zurück. Ich sah ihm nach, nahm den letzten Zug vom Joint, schnipste ihn in den Schnee und lauschte dem leisen zischen während die Glut langsam erlosch.

Ich hoffe das erste Kapitel gefällt :) wenn nicht, ich bin immer offen für Verbesserungsvorschläge!

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