A M A L I A20 Jahre später
Er ist groß, er besitzt viele Tattoos, er ist schwarz angezogen, er ist muskulös, seine Haare sind pechschwarz, genauso wie seine Augen. Und vermutlich auch sowie seine Seele und sein Herz.
Er ist mein Verlobter.
In langsamen Schritten ging ich auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. Als unsere Hände sich berührten, spürte ich schon zum zweiten Mal, dass hier etwas nicht stimmte. Beim ersten Mal, war es als ich ihn sah und das zweite Mal jetzt, wo sich unsere Hände berührten.
Es stimmt etwas nicht mit ihm.
Ich spürte es. Und wenn ich mich unwohl gegenüber Personen fühlte, dann stimme es auch. Es stimmte immer.
„Miguel Gonzalez, meine hübsche." stellte er sich vor und gab mir einen Kuss auf die Hand. Igitt.
Am liebsten würde ich vor ekel das Gesicht verziehen, doch da mein Vater neben mir steht, musste ich mein bestes und liebstes Lächeln aufsetzen.Ich wünschte ich hätte Mitspracherecht über mein eigenes Leben.
„Amalia Fernández."
Er sah zwar gut aus, aber das änderte rein gar nichts an meinem Bauchgefühl. Ein weiterer Minus Punkt war, dass er mich so ansah, als würde er mich gleich verspeisen. Und seine Eltern sahen ebenfalls nicht so freundlich aus. Sie lächelten zwar, aber dieses Lächeln war nicht echt, es war aufgesetzt.
„Geht doch schonmal ins Wohnzimmer, wir kommen gleich nach." schlug mein Vater vor. Ich nutzte die Chance, als wir alleine waren, um ihm über mein Gefühl aufzuklären. „Er kann nicht mein Ehemann werden." sprach ich direkt aus. Mein Vater schaute mich erst verwirrt an, danach wurde seine Miene etwas wütender. „Er kann und er wird dein Ehemann werden." spukte er einfach so aus.
Und wie immer interessierte es ihm nicht.
„Ich habe ein schlechtes Gefühl bei ihm und wenn ich dieses Gefühl habe, stimmt es auch." versuchte ich ihn zu überreden. Ich werde diesen Mann niemals im Leben heiraten.
„Amalia-." setzte er drohend an, während ich die Augen ein wenig zusammenkniff. „Du wirst ihn heiraten. Keine Wiederrede. Er wird uns eine Menge Kohle einbringen und das geht nur, wenn du ihn auch heiratest."
Ich verstand es nicht. Ich verstand es nie, wie mein Vater von Geld so süchtig sein konnte, dass er sogar seine eigene Tochter mit einem unbekannten Mann verheiraten wollte.
Macht jeder Vater sowas? Oder war es nur meiner?
„Warum geht es dir immer nur ums Geld?" fragte ich nun etwas lauter und wütender nach. Er kniff sofort die Augen ein wenig zusammen. „Weil deine Mutter uns alles genommen hat!" schrie er und ging ins Wohnzimmer zu meinem Verlobten und zu meinen Schwiegereltern.
Nun stand ich wie angewurzelt da, nicht im Stande, mich zu entscheiden. Sollte ich meinem Vater helfen und einen Mann heiraten, den ich überhaupt nicht kenne oder sollte ich vielleicht doch abhauen und für meine Freiheit kämpfen?
Entscheidungen über Entscheidungen...
Aber ich wäre nicht Amalia Fernández, wenn ich nicht für meine Freiheit kämpfen würde.
Genau Rechtzeitig kam unsere Angestellten mir entgegen. „Ria, könnten Sie bitte meinem Vater ausrichten, dass ich mich Gesundheitlich nicht so wohl fühle und ins Bett gehe." richtete ich mit einer gespielten beschlagenen Stimme aus.
„Aber natürlich señorita Fernández."„Und richten Sie bitte den Gästen noch aus, dass es mir leid tut, und wir das Treffen auf ein anderes Mal verschieben müssen." ergänzte ich noch schnell, woraufhin sie sofort nickte und demnach auch verschwand.
Ich verschwendete keine weitere Sekunde und rannte sofort in mein Zimmer, um meine Sachen zu packen. Ich nahm alles wichtige mit und packte die Sachen in ein Koffer.
Nur eins Fehlte mir: das Geld.
Und um daran zu kommen, müsste ich an den Tresor meines Vaters. Also ließ ich die Sachen in meinem Zimmer stehen und versuchte unbemerkt ins Zimmer meines Vaters zu gelangen. Mein Herz klopfte schon wie verrückt, ich hatte sogar schon Angst, dass es jemand hören würde.
Mit zittrigen Händen gab ich die Pin des Tresors ein. Zuerst habe ich meinen Geburtstag eingegeben, sowie es die meisten Eltern tun, doch leider war der Pin falsch.
Je öfter ich die Tasten gedrückt habe, desto nervöser wurde ich. Und zu guter letzt habe ich den Geburtstag von meinem Vater eingegeben. Und wer hätte es gedacht, es war richtig.Ich öffnete den Tresor und augenblicklich weitete ich die Augen, als ich eine Waffe erkennen konnte. Seit wann besitzt mein Vater eine Waffe? Völlig ahnungslos stand ich da und wusste nicht was ich tun soll. Aber weiter rum stehen und nichts tun wäre auch nicht besser, also nahm ich die Waffe für den 'Notfall' einfach mit. In dem Tresen lag sehr viel Geld, also nahm ich das meiste davon mit.
Der nächste Schritt wäre, meine Sachen zu holen, also lief ich wieder in mein Zimmer.
Ich schnappte meinen Koffer und rannte den Gang entlang. Ich blieb vor unserer Großen Kommode stehen und schaute ein letztes Mal die Bilder an, worin mein Vater und ich zu sehen waren. Auf den Bildern wirkte ich überall glücklich, weil ich auf jedem Foto am lächeln bin. Aber auf keinstem Bild war ich wirklich glücklich. Mein Vater hatte mich jedesmal dazu gezwungen mein hübschestes Lächeln aufzusetzen.Eine Stimme aus dem Wohnzimmer brachte mich wieder ins hier und jetzt. Mit dem Autoschlüssel meines Vaters verschwand ich aus dem Haus. Ich legte schnell den Koffer in dem Kofferraum ab und meine Handtasche, indem sich die Waffe, das Geld und weitere wichtige Sachen befanden auf dem Beifahrersitz. Im schnellen Tempo düste ich davon und ließ all das vergangene, das düstere hinter mir.
Ich verließ mein zuhause, und das alles nur für einen Mann, dem alles wichtiger war, als seine eigene Tochter.
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Wie findet ihr Amalia?
Wie findet ihr Miguel?
Das nächste Kapitel wird sehr emotional 🖤
Voten bitte nicht vergessen. ⭐️
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Lies (Lügen)
RomanceA Mafia Story Es fing alles damit an, als ihre Mutter die Scheidungspapiere in der Hand hielt. Sie dachte es wird ab dem Zeitpunkt anders, da sie ihre einzige Hoffnung nach Frieden in der Hand hielt. Doch als ihr noch Ehemann es erfuhr, schlug er si...