09 | Das Familienessen

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A M A L I A

Ich stand vor dem Spiegel um mich zu betrachten. Ich sah wunderschön aus mit dem Kleid, der dazu passenden Frisur, Make - up, High heels, sowie dem Schmuck.

Ich drehte mich um als es klopfte und Domenico herein kam. Er trug den passenden Anzug zu meinem Kleid, so als wären wir ein echtes Paar. Ich fragte mich, wie er mich wohl seiner Familie vorstellen würde.

Zuerst wanderten seine Augen meinem Körper entlang, bis er schließlich zu meinen Augen gelangte. „Du siehst bezaubernd aus."
Aus Verlegenheit schaute ich weg, was ihm schmunzeln ließ. „Danke."

Als wir im Auto saßen, stieg so langsam meine Nervosität an, weshalb ich auf meine Unterlippe kauen musste. „Wie lange müssen wir fahren?" fragte ich und sah wie Domenico zu mir schaute, obwohl ich immer noch aus dem Fenster rausschaute.

Er legte seine Hand auf meine. Und sofort fing mein Bauch an zu kribbeln.

„Keine Angst, dir wird es dort gefallen." kommentierte er, woraufhin ich ebenfalls zu ihm schaute. „Da bin ich mir ziemlich sicher."

Ich hoffe, dass er Recht behalten wird.

„Und noch eine Sache. Mein Bruder, Mateo hatte vor einigen Monaten jemanden wichtiges verloren, wir leiden alle noch ein wenig, doch bei ihm ist der Schmerz am meisten zu sehen. Ich bitte dich deswegen, ihn nicht drauf anzusprechen, wenn er irgendwie mal auf irgendwas sensibel drauf reagiert. Er verarbeitet die ganze Sache echt langsam."

„Oh, natürlich. Danke dass du es mir erzählst."
Bei so etwas habe ich echt Respekt und ich hoffe, dass ich nichts falsches mache oder sagen werde. Schon allein an Domenicos Tonlage, merkt man dass ihm das sehr nah geht. Diese Person muss der Familie wohl sehr viel bedeutet haben, hoffentlich ist ihr nichts schlimmes passiert.

Dieses Mal legte ich meine Hand auf seine, um ihm mein Mitgefühl zu zeigen.

Ein paar Minuten später, waren wir angekommen. Ich war hin und weg, als ich das Haus gesehen habe. Es war so groß und modern, als würde es mehrere Millionen kosten. Ich merkte garnicht, dass wir bereits angehalten haben und Domenico mir die Tür aufhielt. Schnell riss ich mich wieder zusammen und stieg aus.

Nachdem ich endlich mein Blick von dem Haus nehmen konnte, stand seine Familie auf einmal da und schon fing mein Herz erneut wie wild an zu pochen. Domenico legte seine Hand auf meinen Rücken und schob mich zu denen, was nicht wirklich hilfreich war. Mit einem warnenden Blick schaute ich zu ihm, der ausrichtet sollte, dass er das sein lassen sollte. „Ich schaff das schon."

Als ich mein Blick von ihm abließ und zur Familie schaute, kam eine Frau vermutlich Mitte 40 auf mich zu. „Hallo liebes." begrüßte sie mich und nahm mich sofort in den Arm, was mich zuerst ziemlich überraschte. Doch sie löste sich wieder schnell von mir.
„Ich bin Ines, Domenicos Mutter und ich bin froh dich kennenzulernen, ich hoffe du wirst es hier mögen. Wie heißt du liebes?" „Ich heiße Amalia." „Ein sehr schöner Name, komm die anderen möchten dich auch kennenlernen."

Sie ist sehr freundlich und liebevoll, genau wie eine Mutter sein sollte. Sie hatte bezaubernde blonde Haare und dazu blaue Augen.

Ein Mann, der schwarze Haare, dunkelbraune Augen und einen drei Tage Bart hatte, reichte mir seine Hand, die ich natürlich sofort entgegen nahm. „Hallo, ich bin Marco, Domenicos Vater." „Hi, ich bin Amalia."
Ich merkte sofort, dass Domenico die Augen seines Vaters hatte und die Haare hatte er wahrscheinlich von seiner Mutter aber seine waren etwas dunkler.

Im nächsten Augenblick legten sich erneut zwei Arme um mich. „Hi ich bin Isabella." stellte sie sich vor und löste sich von mir. „Du bist bestimmt Domenicos Freundin." stellte sie fest und kniff die Augen leicht zusammen, während ein leichtes lächeln ihre Lippen schmückte. Doch bevor ich protestieren konnte, redete sie auch schon weiter. „Ich habe lange darauf gewartet, bis jemand von diesen Idioten eine Freundin bekommt." „Ach ja und warum?" fragte ich lächelnd, doch bevor ich eine Antwort kriegen konnte, schob Domenico mich weiter zu der nächsten Person, so als würde er nicht wollen, dass ich etwas erfahre.

Der Junge, der neben Isabella stand, lachte wegen Domenicos verhalten. „Ich hoffe du hast dich richtig entschieden, er ist der, der am meisten besitzergreifend ist." Das Domenico sehr besitzergreifend ist, ist mir heute schon ein wenig aufgefallen, er hielt mich fast die ganze Zeit an den Schultern fest. Aber das störte mich nicht, im Gegenteil, dadurch fühlte ich mich nicht alleine.

„Was nicht gleich schlecht ist." antwortete ihm Domenico in einem strengen Ton. „Das ist Alessio, der jüngste und dümmste." kommentierte er noch belustigt, was dazu führte, dass Alessio die Augen verdrehte.

„Wo sind Mateo und Adriano?" fragte Domenico. „Die sind im Esszimmer." antwortete die Mutter. „Im ernst?" fragte er etwas lauter.
„Ist schon okay, wirklich." entgegnete ich, schaute ihn an und lächelte. „Lass uns rein gehen."

Als wir im Esszimmer waren, entdeckte ich die zwei Jungs. „Wollt ihr sie nicht begrüßen?" kam von Domenico. Der eine schaute mir kurz in die Augen, bevor er wieder emotionslos auf den Tisch schaute. „Noch eine, die uns verarschen wird?" kam von ihm. Irgendwas schmerzte in meiner Brust. Ich fühlte mich auf einmal nicht mehr so wohl, wie davor.

„Mateo!" schrie seine Mutter, die ihn mit weit aufgerissenen Augen ansah. „Mateo, sie ist nicht Eliana!" kam direkt von Domenico.
„Woher willst du das wissen?!" zischte Mateo, der rasch von seinem Stuhl aufstand und den Raum verließ.

„Denk an meine Worte, nimm es dir nicht zu Herzen." flüsterte Domenico in mein Ohr. Er hatte Recht, ich sollte mir das nicht zu Herzen nehmen, aber ich bin nicht so ein Mensch, der sowas schnell einstecken und vergessen kann.

Als wir uns hinsetzten war ich froh, dass Domenico neben mir saß, so konnte ich mich wenigstens etwas sicherer fühlen. „Amalia, es tut mir sehr leid, wegen meinem Sohn. Seit ein paar Monaten, reagiert er auf neue Gäste sehr allergisch. Normalerweise ist er ein sehr liebevoller und höflicher Junge, auch zu Gästen, ich hoffe, dass auch du diese Seite an ihm kennenlernen wirst." Ich nickte ihr sofort zu, denn ich bemerkte, wie sie leicht emotional wurde. Ich hoffe ich werde gleich nicht in Tränen ausbrechen, da mich das ganze ebenfalls emotional macht.

In der nächsten Sekunde kam das Personal mit dem Essen. Ich war dankbar, dass ich mich jetzt mit dem Essen ablenken konnte.

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Mittlerweile hatten wir alle aufgegessen, die meisten befanden sich in Gespräche.

Das Handy von Domenico fing an zu klingeln, woraufhin er abnahm. Ich beobachtete ihm beim telefonieren, doch leider ist seine Mimik nicht erfreut, denn er kniff seine Augenbrauen zusammen. Nach einigen Sekunden legte er schließlich auf und schaute mich an.
„Was ist?" fragte ich ihn. „Wir werden ab jetzt hier wohnen." „Warum?" „Hier ist es sicherer, vertrau mir. Alles weitere werde ich dir ein anderes Mal erzählen, okay?" Ich nickte nur, denn warum sollte ich dagegen protestieren, wenn er nur meine Sicherheit will. Und eigentlich ist es hier garnicht so schlimm.

Ich bin mir sicher, dass ich mich hier gut einleben werde und die Sache mit Mateo, wird sich bestimmt auch irgendwann klären.
















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Das Kennenlernen von Eliana und Amalia ist ein großer Unterschied oder? 🙈😜




Soll ich an dem anderen Buch weiter schreiben?








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