06 | Genieße das Leben.

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A M A L I A

„Tut Ihnen irgendwas weh?" fragte die Ärztin, die von Domenico geschickt wurde. Er hat sich vorhin vorgestellt und hat dann darauf bestanden, mich von einer Ärztin untersuchen zu lassen.

Ich schätze es sehr Wert, dass er mir versucht zu helfen. Hätte ich ihn nicht, wüsste ich nicht wo ich nach diesem Ereignis hin sollte. Schon ein kleiner Gedanke reicht aus, um wieder eine Gänsehaut zu bekommen.

Ich schüttelte den Kopf. „Mir tut nichts weh, aber wie lange werde ich mich daran noch erinnern?" Nur diese Frage interessiert mich. Ich will mich nicht mein ganzes Leben lang an diese Nacht erinnern. Ich will es vergessen, so sehr.

Die Ärztin lächelte mich traurig an, was vermutlich hieß, dass ich es nie vergessen werde. „Diese Erinnerungen können dich nicht verlassen. Sie werden leider für immer ein Teil in deinem Gehirn bleiben und somit wirst du es nie vergessen. Aber was du machen könntest, wäre wieder das Leben zu genießen, als wär diese Sache nie geschehen. Jeder Mensch muss sowas erst einmal verarbeiten, um wieder glücklich sein zu können. Viele denken dass man nach einer Vergewaltigung nie wieder richtig glücklich und zufrieden sein kann, weil man genau in dem Moment in der schlimmsten Phase ist. Aber wenn man die Sache verarbeitet hat, fängt man wieder an glücklich zu sein und das Leben zu genießen. Mach dir nicht zu viele Gedanken drum, je mehr du darüber nachdenkst, desto länger dauert die schlimme Phase."

Das waren genau die Worte, die ich gerade brauchte. Ich nickte ihr dankend zu. Sie verließ den Raum, während Domenico den Raum betritt. Lächelnd setzte er sich zu mir aufs Bett. „Alles okay?" fragte er. „Alles okay." antwortete ich.

„Hör zu. Was Miguel gemacht hat, kann keiner rückgängig machen aber ich werde dir helfen diese Zeit durchzustehen. Ich lass es nicht zu, dass Miguel, das Leben einer unschuldigen Frau zerstört." Seine Augen strahlten pure Ehrlichkeit aus, weswegen ich keinen einzigen Grund hatte, ihm zu misstrauen.

Ich weiß nicht warum ich keine Angst vor ihm habe. Normalerweise ist er ja auch ein Mann, genauso wie Miguel. Aber er ist eben nicht Miguel.

Und das ist der Grund, weshalb mein Misstrauen nicht vorhanden ist.

Aber ich sollte dennoch aufpassen.

Ich schaute von seinen Augen herab, zu seinen tätowierten Armen. Ich fragte mich, ob sie alle eine Bedeutung hatten, da es so viele waren.

Ich liebte Tattoos.

„Wie viele Tattoos hast du?" fragte ich zuerst. Er weitete zuerst leicht seine Augen, vermutlich da ich das Thema so schnell gewechselt und er nicht damit gerechnet hatte.

„Weiß ich garnicht. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen." entgegnete er und lachte leicht zum Schluss.

„Darf ich sie mir genauer angucken?" fragte ich eher abweisend, da ich in einer Art Starre, aufgrund des Löwens auf seinem Arm, gefallen bin.

„Klar."

Er drehte seinen Arm, sodass ich mehr von den Tattoos sah. Unglaublich. Faszinierend.

Auf seinem Arm war ein Löwe abgebildet, der sehr wütend war. Darüber befand sich eine sehr große Uhr, die durch den Blitz zersprungen war. Ich fasste die Zeichnung an, da es so fein gestochen war. Es faszinierte mich total, dass es Menschen gibt, die so gut tätowieren können.

„Hat dieses Tattoo eine Bedeutung?" fragte ich und schaute nach langer Zeit wieder in seine schokobraunen Augen

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„Hat dieses Tattoo eine Bedeutung?" fragte ich und schaute nach langer Zeit wieder in seine schokobraunen Augen.

Seine Augen lächelten.

„Alle meine Tattoos haben eine Bedeutung." sagte er und schaute auf seinen Arm. „Dieses Tattoo steht für meine Stärke. Denn egal was passiert und passieren wird, ich werde mich immer von meiner stärksten Seite aus zeigen. Keiner wird mich jemals klein kriegen können."

Eine schöne Bedeutung.

Aber was ich am allermeisten wissen wollte, war dieses eine Tattoo.

Ich nahm vorsichtig seine Hand in meine und schluckte. „Und wer ist Adriana?" fragte ich leise nach und drehte seine Hand, sodass ihr Name zusehen war. Sofort riss er seine Hand aus meiner und drehte sich von mir weg.

„Es tut mir leid." wisperte ich, als er mit seinen Händen durch sein Haar ging. Es nahm ihm wohl sehr mit. Hätte ich das gewusst, würde ich es niemals ansprechen.

„Alles gut." entgegnete er nur und verließ daraufhin das Zimmer.



















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Wer wohl Adriana ist? 🤔




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