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Yn's pov

Ich gab nach und schaute mir die Tür genauer an.
Soweit ich wusste gab es
Gruppenschlafräume mit ca 8 Personen deren Namen auf Plaketten an den Betten standen,
außerdem 4er und auf Anfrage 2er Zimmer bei denen die Namen auf der Tür standen.
Genau so bei Einzelzimmern, doch diese waren unerwünscht, selten und mussten gut begründet werden.

Ich hatte eines.
Wie hypnotisiert starrte ich auf die Tür.
Darauf genagelt befand sich eine kleine goldene Plakette.
Eingraviert waren jedoch nur Initialen.
M.R.
M.R... ich kannte niemanden der so hieß.

Doch noch immer spürte ich diese Stärke von der Tür ausgehen.
Ich fasste einen Entschluss.
Ich war einfach zu neugierig.
Eine nervige Eigenschaft von mir.
Entschlossen legte ich meine Hand auf den Türknauf und...
zuckte zusammen.

Mist!
Sie war gesichert und hatte mir einen Stromschlag verpasst!
Doch da dieser Raum das einzige Einzelzimmer hier war stieg ich säuerlich die Treppe wieder hinunter
( Wobei ich die knarzende Stufe sorgfältig übersprang)
und joggte die andere wieder hoch.

Ich ließ meinen Blick an den Türen entlang gleiten.
Hängen blieb er bei der letzten Tür des rechten Ganges.
Ich ging hin.

Perfekt!
Denn auf der Plakette stand:
Y.S.
Yn Starfire.
Schwungvoll betrat ich mein neues Zimmer.

Hui,
jetzt schon wusste ich das ich hier einiges ändern würde.

Die Wände waren cremeweiß gehalten.
Zumindest waren sie das wohl einmal,
denn man konnte deutlich sehen, wo die früheren Bewohner ihre Möbel stehen hatten.

Doch da ich eh vorhatte das Zimmer zu renovieren, störte mich das herzlich wenig.

An der Wand der Tür stand links von mir ein großer Schrank aus schwarz lackierten Holz.
Er gefiel mir und ich beschloss ihn stehen zu lassen.
In der Mitte des Raumes stand das Bett.

Es war ebenfalls aus schwarzem Holz , im Himmelbett-stil und mit dunkel grünen schweren Vorhängen verziert, welche durch schwarze Kordeln an den Balken zusammengerafft wurden.

Etwas altmodisch, war das einzige was mir dazu einfiel.

Auf der einen Seite des Bettes stand ein schnuckelliges kleines schwarzes Nachttischchen.

Ich fand es sehr süß und wusste das ich es stehen lassen würde.
Direkt neben dem Nachttisch befand sich ein hoher schwarzer Schreibtisch auf dem bereits Pergament, Stifte , meine Feder und meine Schulbücher bereit lagen.

Über dem Schreibtisch lag ein großes Fenster.
Natürlich lag ein Zauber darauf, denn ich befand mich immernoch im Kerker, was hieß das man eigentlich nur erde und Dreck sehen würde.

Ich hatte davon gehört.
Fenster auf denen ein solcher Zauber lag, nannte man auch Seelenfenster denn sie zeigten einem genau das.
OK.. genaugenommen einen von zwei möglichen Orts Arten , angepasst an Stimmung und Moment.

1. Den Ort den man sich vorstellte
Wenn einem also zb. langweilig ist und man sich Urlaub wünscht, stellt man sich einfach einen Strand vor und er erscheint im Fenster.
Wenn der Zauber stark genug ist, kann man sogar die wärme der sonne spüren wenn man die Hand an das Glas legt, die Wellen rauschen hören und die salzig frische Meerbrise riechen.
Man kann diesen Ort beliebig ändern.

2. Den Ort an den man sich am meisten sehnt/ den man gerade am meisten braucht.
Wenn zb. ein Familienmitglied gestorben ist und man es sehr vermisst würde es wahrscheinlich einen Ort zeigen den man mit dieser Person verbindet oder ihr Grab auf dem Friedhof.
Oder wenn man einen stressigen Tag voller nerviger Leute hatte und einfach seine Ruhe will , zeigt das Fenster vielleicht einen tiefen Wald oder einen einen kleinen ruhigen flüsternden Fluss.

Ich wusste das man die Fenster erst aktivieren musste, also holte ich meinen Zauberstab heraus, schloss die Augen
und tippte dagegen.

Als ich die Augen wieder öffnete , seuftze ich. Denn ich blickte direkt auf...
eine Lichtung.
Mitten in einem tiefen Wald. Umringt von großen nachtschwarzen schattenartigen Bäumen schien der Halbmond hoch oben auf mich herab.

Ich erinnerte mich an diesen Ort.
Hier war ich oft mit meinen Eltern spazieren gegangen.
Irgendwo hier in der nähe gab es einen See , so viel wusste ich noch.
Wenn man genau hinsah , könnte man in der Mitte der Lichtung ein paar große Steine und einen schwarzen Kreis im Gras erkennen.

Wenn meine Tante Miranda nicht gerade in Deutschland gärtnerte, hatte ich mich oft mit ihr hier getroffen.
Was witzige war: dieser Wald war in England. Auch wenn Miranda in Deutschland lebte und ich bei meinen Shadow Huntern im New Yorker -Institut( NI ) wohnte.
Dieser Ort befand sich in Cornwall, in der Nähe der Villa meiner Eltern...

Auch Izzy meine BFF war oft hier gewesen. Wir haben zusammen die Sterne beobachtet, uns Horrorgeschichten erzählt oder sind betrunken zu lauter Musik ums Lagerfeuer getanzt.

Auch mit den anderen Shadow Huntern war ich hier gewesen.
Ich hätte viele Geschichten über all die Sachen erzählen können die hier passiert waren.

Einmal wollte Magnus als Überraschung beim Campen ein Buffet aufbauen.
Das hatte er auch gemacht, allerdings gute Idee das Essen über die Nacht draußen zu lassen.
Am nächsten Tag gab es eine wilde Essenschlacht mit einer Waschbärfamilie.
Ein lächeln huschte über mein Gesicht, als ich mich an das Gesicht von Simon erinnerte nachdem ein Waschbär einen großen Cupcake mit Sahne nach ihm geworden hatte.
Er hing kopfüber an einem Baum und aller Matsch lief an ihm hinunter.

Ich war schon immer Nachtmensch und es würde mich nicht stören wenn es durchgehend dunkel in meinem Zimmer war.

Und es erinnerte mich daran Mimi ( Miranda ) & Izzy ( Isabell ) regelmäßig Briefe zu schreiben.

Ich nahm mir jetzt mit den groben Sachen vom renovieren anzufangen und dann nachts, vermutlich wenn ich mich anstrengte gegen 23:30 die ersten Briefe zu zu schreiben um ihnen stolz zu erzählen dass ich im Gegensatz zu ihnen schon Produktiv gewesen war und mein ganzes Zimmer verschönert hatte.

Zufrieden nickte ich.
Jetzt hatte ich immerhin einen Plan was ich mit dem Abend anfangen wollte.
Ich ging zur rechten Seite des Raumes.

Ganz an der Seite befand sich eine weitere ( natürlich ) schwarze Tür.
Ich wusste das sich dahinter das Bad befand, doch mir das anzuschauen würde ich mir erst morgen antun.

Auf der rechten Seite des Bettes war ebenfalls ein Fenster,doch wie mir auffiel, die Fensterbank viel breiter.
Sie brachte mich auf eine Idee.

Probeweise versuchte ich mich darauf zu setzen.
OK, bequem war anders, aber mit Kissen und Decken könnte das ein super Ort werden um Gedanken zu sammeln und ins nichts zu starren.
Da bemerkte ich wie mein Rücken langsam an der Wand hinunter rutschte.
Ich war wohl zu sehr in Gedanken über das Bild im Fenster gewesen, denn es viel mir zuspät auf.

Ich wollte noch aufstehen, dich ich schaffte es nicht schnell genug.
Ehe ich mich versah landete ich klatschend und wenig elegant auf dem Boden. Ich wollte aufstehen und so tuen als wäre nichts gewesen, ich hatte nämlich immer irgendwie das Gefühl als würde ich beobachtet werden.
Doch ich stutzte und blieb mit der Wange am Boden liegen.
Der Boden war warm und ich hatte das Gefühl als würde er leicht pulsieren.

Da realisierte ich:
Mein Zimmer befand sich direkt über dem von M.R.

Na ganz toll.
Hoffentlich beeinflusste die dunkle Magie nicht ihren nicht existierenden Schlaf, ihre Rituale oder ihre Zauber.

Das ich als Shadow Hunter Rituale liebte , war irgendwo zu vermuten.
Schon als Kind hatte ich spaß daran mit Kreide eine Drudenfuß auf den Boden zu malen, Teelichter aufzustellen und so zu tuen als würde ich einen Dämon beschwören.

Jetzt konnte ich das wirklich.
Ich hatte bestimmt tausend Bücher mit Ritualen für alles.
Und damit meine ich ALLES!
Ob für Glück, um jemanden zu verfluchen oder um ein verlegtes Sandwich wieder zu finden.

Sollte sein dunkles Zeug meine Rituale sabotieren, würde es etwas setzen.

Überhaupt, am besten fing ich gleich mit ein paar Schutz, Tarn und Trug Zaubern an das Zimmer zu sichern.
Schließlich wollte ich weder unerwünschten Besuch bekommen, noch mal eben von rachsüchtigen Kreismitgliedern aufgespürt werden.

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1304 Wörter

cursed  blood  ( Mattheo Riddle FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt