Die Induraler

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Tereus war die ganze letzte Nacht durch geritten, um möglichst weit weg von dem Dorf zu kommen. In der Morgendämmerung machte er halt, da sein Pferd und er zu müde waren um weiter zu reisen. Unter einem Baum legte er sich hin und schlief ein.
Als er wieder aufwachte, stand bereits der Mond am Himmel. Er beschloss auf den nächsten Tag zu warten um wieder aufzubrechen. Er machte sich auf die Suche nach Wasser für den kommenden Tage. Schnell fand er eine Quelle und füllte seine Flasche voll. Als er wieder zurück war, as er gierig den Rest seines Proviants auf. Er hoffte bald wieder in ein Dorf zu kommen um sich neuen zu besorgen.
Als die Sonne sich wieder hob, brach er auf.

Es waren schon vier Tage vergangen, seit er aus dem Dorf geflohen war.
Doch er musste weiter.
Am Nachmittag kam er in einen Wald.
Tereus ritt langsamer und atmete tief die Waldluft ein. Der Wald spendete Schatten. Weit entfernt hörte er einen Bach, auf den er zu ritt, um sich neues, frisches Wasser zu hohlen.
Beim weiter reiten durch den Wald dachte er über seine Suche nach.
Obwohl die Heloiden selten aus ihrem Dorf gingen, wussten sie ein wenig über die Außenwelt, jedoch nicht besonders viel. Aber was er wusste war, dass es Wesen gab die entweder böse oder gut waren. Aber beides? Gab's das auch? Natürlich gab es Wesen, sowie Hexen, die nach Clans gut oder böse waren. Aber niemals war ein Geschöpf beides.
Doch jetzt sollte er eins finden das gut und böse war. So etwas konnte Tereus sich nicht vorstellen. Außerdem was tun, wenn sie schon böse war? Wenn sie ihn angreifen würde?

Während er so überlegte, ritt er weiter in den Wald hinein. Plötzlich endete der und er stand auf einer Klippe. Tereus stieg ab und ging näher heran. Es ging sicher hundert Meter in die Tiefe und unten an die Fels Mauer war eine große Stadt gebaut. Sie war wunderschön. Die zahlreichen Häuser waren aus weißem Stein und ihre Dächer glänzten im Sonnenlicht. Laute, fröhliche Musik drang bis zu ihm und Tereus hörte Gelächter und Rufe von Händlern. Der gute Geruch von Essen erfüllte die Luft und erinnerte Tereus daran, dass er hungrig war.
Er ging zurück zu seinem Pferd und ritt los. Irgendwo müsste diese Klippe doch ein Ende haben. Nach einer halben Ewigkeit, wie es Tereus vorkam, fiel der Weg, auf dem er ritt, leicht ab. Kurz darauf kam er unten an und staunte über die Schönheit und Größe der Stadt. Weit und Breit war nichts außer Häuser zu sehen.
Langsam schlenderte er durch die engen Gassen. Viele Leute waren unterwegs. Frauen trugen Körbe oder haben Kinder an ihren Händen. Männer liefen durch die Straßen oder priesen ihre Ware an. Kühe, Hühner, Schweine, Hund und Katze liefen zwischen den Häusern herum. Frauen mit großen Tüchern umgeändert und trugen teilweise goldene Armreifen oder Ketten. Tereus kam aus dem staunen nicht mehr raus. Diese Stadt war einfach wunderschön. Er hatte nie gedacht, dass es eine schönere Stadt als seine Heimatstadt gab.
Je weiter er in die Stadt hinein kam, desto größer und prunkvoller wurden die Häuser. Aus den Gebäuden traten schön gekleidete Leute und gingen Richtung Zentrum. Tereus folgte dem Strom und bald kamen sie an einen großen Platz. Er hatte die Form eines Halbkreis und stand direkt an der Felswand. Dicht an der Wand stand ein großes Gebäude. Es war großer und prunkvoller als die anderen Häuser. Es war aus weißem Stein und hatte viele kleine Türmchen mit goldenen Dächern. Ein großes Eingangstor war in die Mitte des Gebäudes eingelassen. Oberhalb der Tür war ein Balkon den man durch eine Tür vom Haus aus erreichen konnte. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein dicklicher Mann und eine Frau traten auf den Balkon. Beide waren prachtvoll gekleidet und die Menge begann zu jubeln als sie, sie sahen. Ein Mädchen rannte in Tereus rein.
Gerade als der etwas sagen wollte, hielt sie ihn den Mund zu und zog ihn mit sich.
"He, was soll das? " beschwerte sich Tereus als ihn das Mädchen wieder ausgelassen hatte.
Sie legte den Finger an ihre Lippen und bedeutete ihm, dass er ihr folgen sollte. Als sie an einen Platz mit einem Springbrunnen in der Mitte kamen, begann sie zu reden.
" Tut mir echt leid, dass ich in dich rein gerannt bin. Bloß sie dürfen mich nicht erwischen" entschuldigte sie sich.
"Wer? " fragte Tereus.
" Na meine Eltern. Sonst wissen Sie, dass ich wieder abgehauen bin" erklärte sie als sollte er das wissen.
"Warum bist du abgehauen? Und vorallem wer bist du und wo bin ich? " erkundigte sich Tereus verwirrt.
" Das ist die Stadt der Induraler. Ich bin Prinzessin Kosirima. Meine Eltern sind grad da oben auf diesem Balkon gewesen. Ich laufe jeden Tag aus dem Schloss raus. Da drinnen ist es einfach so langweilig. Nichts passiert in diesem Ort. Dauernd nur das öde Geschwätz vom heiraten. Das ist das einzige was meine Eltern im Kopf haben. Aber ich mag Abenteuer erleben, raus hier, etwas spannendes machen.
Und wer bist du? Bist ja nicht von hier, so mangelnd wie du informiert bist" erläuterte sie.

Tereus zögerte. Er wollte nicht wieder so enden wie letztes mal. Aber Kosirima sah ganz vertrauenswürdig aus.
"Kennst du die alte Prophezeiung? " fragte er vorsichtig.
Sie schüttelte den Kopf und so redete Tereus weiter.
" Es gibt eine alte Prophezeiung, die besagt, dass ein Mädchen das Böse und Gut zu gleich ist. Ich würde beauftragt, dass ich sie suche und auf passe, dass sie nicht zur bösen Seite wechselt" Er seufzte.

"Wieso? Ist doch eh voll gern. Ich würde gern irgendjemanden suchen. Dann könnte ich weg von hier" fragte sie ein bißchen entsetzt.

"Ja schon. Aber ich möchte auch gerne zurück zu meiner Familie und Freunden. Ich frage mich wie es ihnen wohl geht"

"Was hast du eigentlich schon alles erlebt? Erzähl mal" vorderste Kosirima ihn nach einer kurzen Pause auf.
So begann Tereus von seiner bisherigen Reise zu erzählen.

Als er fertig war sagte keiner etwas.

"Das klingt als ob du Hunger hättest? " stellte Kosirima fest.

Tereus nickte begeistert und lächelte. So führte die Prinzessin ihn in die Küche des Palastes wo eine dickere Dame sie begrüßte. Als ihr Kosirima von Tereus erzählte, nickte sie und bracht ihn etwas zu essen.

Danach führte Kosirima ihn doch das Schloss. Zeigte ihm jeden Raum. Als sie am Balkon standen, verschwand die Sonne gerade am Horizont und färbte den Himmel.

"Du musst morgen sicher wieder früh los. Ich zeig dir ein Zimmer in dem du schlafen kannst" sagte die junge Frau.

Tereus nickte nur und folgte ihr die Stufen hinauf.

"Wenn du deinen Eltern schreiben könntest würdest du es tun? " fragte sie Tereus.

" Natürlich. Doch wer würde ihnen den Brief bringen? " erwiderte der.

" Na ich. Ich konnte zu ihnen reiten und den Brief überbringen. Dann könnte ich mal weg von hier und etwas sehen. Ich schätze ich werde mich danach noch ein bißchen umsehen und nicht gleich zurück kehren " sagte sie fröhlich.

" Das würdest du tun ?" fragte Tereus erstaunt.
Sie nickte und so war es beschlossen

Am nächsten Tag verabschiedete sich Tereus wieder und überreichte Kosirima einen dicken Briefumschlag.
"Viel Glück " wünschte ihm die Prinzessin.
" Dir auch. Und danke nochmal für alles" erwiderte Tereus.
Er wante sich ab und verließ die schöne Stadt der Induraler.

Zum selben Zeitpunkt, weiter im Norden, zog sich die Dunkelheit zusammen. Sie wurde immer dichter und nahm langsam Gestalt an. Schemenhaft konnte man die Umrisse eines Woforans erkennen. Dies sind Mischwesen zwischen Wolf und Schlange. Sie besitzen den Körper eines Wolfes haben aber noch zusätzlich zwei Schlangenkörper aus ihrem Hals wachsen.
Die Gestalt wurde immer deutlicher und dann fletschte sie ihre Zähne. Man konnte die vielen, messerscharfern Zähne erkennen, die alles durch beißen konnnten. Dennoch bestand das Wesen nur aus Dunkelheit und Bosheit. Es schnaubte laut und nahm Witterung auf. Die Witterung eines Jungen. Dann rannte es im Schutz der Nacht los. Immer weiter, Richtung Süden.

Hallo ihr lieben,
Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt und dieses Kapitel gelesen habt. Ich hoffe es hat euch gefallen. Bitte hinterlasst mir doch ein Feedback wie es euch gefallen hat. Ich würde mich aber auch über Verbesserungsvorschläge sehr freuen.
Ich weiß, das Kapitel mag jetzt nicht so spannend gewesen sein aber ich hoffe das nächste wird spannender.
Wie ich mir Kosirima vorstelle seht ihr ob am Bild :)

Das Mädchen zwischen Gut und BöseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt