Zayn machte Anstalten auf mich zuzugehen, um mir Halt zu bieten, doch ich stieß ihn von mir weg.
„ Ich will nicht darüber sprechen." sagte ich nur.
„ Aber dich zu betrinken ist die bessere Lösung?" fragte Zayn. Ich zuckte kurz zusammen, denn von der Besorgnis war nun kaum mehr etwas aus seiner Stimme herauszufiltern. Nun hörte er sich verärgert an. Auch Zayn wich wenige Zentimeter von mir zurück, als wüsste er dass es gerade besser so wäre. Sein ganzer Körper war angespannt und sein Kiefer mahlte.
„ Oder dich an diesen Vollidioten ranzuschmeißen." fügte er noch hinzu. Ich wusste dass er Josh meinte. Ich drehte mich nun zum Geländer und umgriff dieses.
„ Ich schmeiß mich nicht an Josh ran." erwiderte ich ebenfalls verärgert.
„ Kacey ich habe dir gesagt, dass ich diese Typen kenne. Ich weiß was die in ihrer Freizeit machen" sagte Zayn.„ Es geht hier mal wieder einzig und allein um deine Eifersucht." sagte ich mit erhobener Stimme.
„ Wie du willst, wir können auch gerne über was anderes reden, wie zum Beispiel den Grund warum du so bist." sagte Zayn und umgriff ebenfalls das Geländer. Seine Fingerknochen stachen weiß hervor. Ich schüttelte hektisch den Kopf und merkte wie sich Panik in mir breit machte.
„ Ich will da nicht drüber reden." schrie ich Zayn nun an. Er verzog keine Miene sondern blieb standhaft.
„ Aber du musst, ich kann es anders nicht ertragen." sagte er. Ich schaute ihn an. Meine Augen strahlten nichts als Kälte aus. Die Panik breitete sich weiter in mir aus. Ich hätte mir sonst auch nicht erklären können, warum ich das tat was ich in diesem Moment tat. Wahrscheinlich lag es auch an dem Alkohol. Doch ich konnte den Druck nicht mehr ertragen. So schnell es ging, kletterte ich über das Geländer. Ich merkte kurz wie sich mein Kopf drehte, denn der Alkohol tat sein bestes. Da Zayn sich zuvor etwas weiter von mir entfernt hatte, war es zu spät als er nach meinem Arm greifen wollte. Ich sprang...Mir war kalt. Kaltes Wasser umschloss meinen Körper komplett. Ich hörte nichts. Ich spürte nichts. Da war kein Rauschen mehr, keine Panik und kein Zayn. Da war einfach nichts. Ein großes dunkles Nichts. Nichtmal ein Ich. Ich hielt meine Luft an, als wäre ich tot. Meine Augen waren geschlossen. Ich wollte am liebsten für immer in diesem Nichts treiben und versuchte so lange es ging unter Wasser zu bleiben. Doch nach knapp einer Minute in dem großen Nichts musste ich dann doch wieder auftauchen. Mein Körper weigerte sich komischerweise dagegen das Atmen einzustellen. Also tauchte ich wieder auf und schnappte nach Luft. Die laute Oberfläche, die grelle Realität voller Menschen preschte auf mich ein. Das Rauschen war wieder da, die Panik auch, doch... ich schaute direkt hoch zum Balkon von dem ich gerade heruntergesprungen war. Da war kein Zayn...
Stattdessen eine grölende und jubelnde Menge an Menschen um mich herum, die mich gerade dafür feierten dass ich in den Pool gesprungen war. Die dachten wohl ich hätte das aus Spaß gemacht und nicht weil ich zu betrunken war und dem Streit mit Zayn umgehen wollte. Mein Blick schweifte umher. Cami kreischte aufgeregt und sprang nur knapp neben mir vom Beckenrand in den Pool. Shawn tat es ihr nach. Wir fielen in helles Gelächter und ich griff nach jedem Grashalm, um meine kaputte Laune abzuschütteln. Wieder schaute ich um mich herum. Nirgendwo war Zayn zu sehen. Ich hätte eher gedacht, dass er runter zum Pool kommen würde, doch ich sah ihn nicht. Enttäuschung machte sich in mir breit, denn auch wenn ich nur wegen ihm von dem Balkon gesprungen war, war Zayn der einzige, bei dem ich mir sicher war, dass er immer bei mir sein würde auch nach allem was passiert war. Vielleicht hatte ich auch Angst, denn ich hatte Zayn schon lange nicht mehr so enttäuscht gesehen. Sein Blick, als er sah wie ich einen Schluck von dem Whiskey genommen hatte und ihm damit sozusagen ins Gesicht spuckte, verpasste mir eine Gänsehaut. Stattdessen trafen meine Augen auf Josh's. Er jubelte nicht oder feuerte mich an.
Josh hat anscheinend alles beobachtet, was da oben gerade zwischen mir und Zayn passiert war, denn er sah alles andere als amüsiert aus. Mit verschränkten Armen musterte er mich. Ich strich mir meine nassen Haare aus dem Gesicht und erwiderte seinen Blick. Josh ging bis zu Beckenrand des Pools und kniete sich zu mir runter. Ohne etwas zu sagen, reichte er mir seine Hand und ohne etwas zu sagen griff ich danach und ließ mich von ihm aus dem Wasser ziehen. Als ich nur knapp vor ihm stand bemerkte ich erst wie kaputt das eigentlich alles war. Ich realisierte, dass mein weißen Kleid durch das Wasser praktisch durchsichtig geworden war. Auch beinahe alle anderen schienen das zu sehen und direkt wurde ich von den Männern um mich herum mit den Augen praktisch ausgezogen. Ich fühlte mich wie Freiwild. Verächtlich schnaubte ich.
„ Was machst du nur Kacey." flüsterte Josh und hörte sich dabei auch genervt an, jedoch nicht genervt von mir sondern eher von den um uns herumstehenden Gaffern. Josh zog seine dunkle Jeansjacke aus und legte sie um mich herum. Ich schaute ihm dankend in die Augen und wickelten die Jeansjacke um meinen Körper. Josh berührte meine Schulter und zog mich mit sich.
„ Komm ich bring dich nach Hause, auf Zayn kannst du jetzt wohl nicht mehr zählen." sagte er und lief voraus. Ich tapste immer noch klitschnass hinter ihm her und widersprach nicht, denn ich wollte einfach nur weg von hier.Doch als er Zayn's Namen erwähnte, verpasste er mir damit einen Stich ins Herz. Ich schaute mich immer wieder unauffällig um, ob Zayn irgendwo zu sehen war, doch er war wie vom Erdboden verschluckt.
Vielleicht war das zu krass. Ich tue Sachen, die ja sogar mich erschraken, wie musste es wohl Zayn damit gehen. Ich musste jetzt dringend in mein Bett. Ich musste dringend nüchtern werden!
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still in his heart
RomanceDie Fortsetzung von "In the heart of the Badboy" - zwischen Zayn und Kace ist viel passiert... zu viel. Kacey steht zwischen der Vergangenheit, in der Zayn sie schwer enttäuscht hat, ihr Vater starb und die Familie Black sie leiden ließ und der Gege...