still in his heart

Kapitel 6

„ Kacey, ich möchte nicht, dass du weiterhin Kontakt zu diesen Typen hast!" sagte Zayn und lief mit mir über den Parkplatz. Wir befanden uns vor dem Internat und es war bereits vier Uhr in der Früh. Ich wollte einfach nur noch in mein Bett. Diese Nacht war schon wieder zu viel für meine Nerven. Bei Zayn's Worten blieb ich jedoch schnaubend stehen und stemmte meine Arme in meine Hüften.
„ Typen? Das ist mein Brunder!" schrie ich ihm entgegen. Zayn blieb ebenfalls stehen und er sah sauer aus.
„ Halbbruder! Und das hat nichts zu bedeuten. Ich kenne jeden von ihnen, sie haben alle mal für meinen Vater gearbeitet und sie sind gefährlich. Vor allem Joshua." antwortete er mir wütend.

Ich verdrehte bloß meine Augen.
„ Ach die sind gefährlich? Sind sie etwa Drogendealer und rennen mit Waffen in den Taschen rum?" fragte ich ironisch. Zayn verstand die Anspielung auf ihn und seine Freunde sofort. Er verrenkte seine Augen. Ich würde ja Angst vor ihm haben, doch ich wusste einfach zu gut wer Zayn war.
„ Das ist was ganz anderes und das weißt du auch." sagte er. Ich setzte mich wieder in Bewegung und lief auf das Internatsgebäude zu. Zayn lief hinter mir her.

„ Zayn hier geht es einzig und allein um deine Eifersucht." schrie ich ihn wieder an, lief dabei aber wütend weiter.
„ Dieser Joshua hat dich betrunken gemacht. Ich habe das den ganzen Abend beobachtet und ich wollte mich ja zurückhalten aber..." er brach seinen Satz ab und er musst ihn auch gar nicht beenden, weil ich wusste was er sagen wollte.
„ Vielleicht wollte ich mich ja auch einfach betrinken, vielleicht habe ich meine Gründe." antworte ich ihm einfach nur wütend. Plötzlich umgriff Zayn meinen Arm und zwang ich damit stehen zu bleiben.

Er dreht mich zu ihm und seine Hände umgriffen mein Gesicht. Er hielt es so fest, als würde er mich einmal schütteln wollen um seine Worte für immer in meinem Kopf einzuspeichern.
„ Kacey... wenn es dir schlecht geht, rede mit mir. Ich kann es nicht ertragen dich so zu sehen. Wenn ich könnte würde ich alles wieder ungeschehen machen, alles womit ich dich verletzt habe. Wenn ich könnte würde ich deinen ganzen Schmerz auf mich nehmen. Wenn ich nur könnte..." sagte er und schaute mich so eindringlich an, dass ich seine Worte sicher nicht mehr vergessen würde.

In seinen Augen lag so viel Schmerz und gleichzeitig auch so viel Liebe. Er machte sich wirklich Sorgen um mich. Mein Hals wurde ganz trocken und in meiner Brust machte sich ein warmes Gefühl breit. Ich schluckte hörbar.
„ Aber das kannst du nicht." flüsterte ich. Ich sah in seinen Augen, wie sehr meine Worte ihn zerrissen. Doch er wusste ich hatte recht und es war das erste mal, dass wir sowas wie ein Gespräch über die heikle Vergangenheit führten. Dabei war bei weitem noch nicht alles gesagt. Ich wusste wie sehr ich ihm mit meinem Verhalten wehtat, doch es könnte niemals so schmerzhaft sein wie das was er mir angetan hatte.

Dennoch wurde mir genau in diesem Moment bewusst, dass all das nichts an meiner Liebe für ihn geändert hatte. Ich wünschte es wäre so, doch ich liebte Zayn immer noch mit jeder Zelle meines Körpers. Das war doch nicht gesund. Zayn nahm seine Hände von meinem Gesicht und schaute zu Boden.
„ Ich gehe jetzt schlafen und wehe du folgst mir." mit diesen Worten drehte ich mich um. Alles in mir brannte, mein Bauch, meine Beine, meine Wangen und vor allem mein Herz. Es zog sich schmerzhaft zusammen und ich bemerkte wie sich eine heiße Träne nach der anderen aus meinem Augen löste.

Ich war mit meinen Nerven am Ende. Es war unglaublich wie sehr mich das ganze unbehandelte Thema erdrückte, dennoch war ich froh, dass Zayn und ich noch nicht wirklich darüber geredet hatten, denn ich fürchtete es würde zu schmerzhaft werden darüber zu reden. Die Situation von gerade bestätigte mir meine Vermutung nur. Wenn es nur eine logische und harmlose Erklärung gab, warum Zayn ihr das angetan hatte.