Zayn's POV

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Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich Kacey dabei zu sah wie sie vom Balkonrand sprang und nur wenige Sekunden später das Wasser unter ihrem Aufprall hörte. Ich schnappte nach Luft, denn es dauerte wenige Millisekunden bis ich realisierte, dass da ja ein Pool war und dass Kace sich nicht gerade in Tod gestürzt hatte. Meinen Körper durchfuhr eine Welle von Adrenalin. Die Partygäste jubelten. Ich keuchte, so schwer fiel mir das Atmen in diesem Moment. Es war als würde Kacey mir damit ein Messer ins Herz rammen. Sie war so durchgedreht und ich wusste nicht ob das an ihrer Betrunkenheit oder an ihr selber lag. Ich merkte wie meine Finger begannen zu zittern. Vor Angst, vor Wut, vor Panik...

Ich schaute ihr nicht nach. Meine Schritte führten mich vom Balkon und damit ins Innere des Hauses. Im Laufen griff ich nach der angebrochenen Whiskey Flasche und nahm mehrere Schlücke. Ich muss zu Kacey!!! Kacey, Kacey, Kacey!!! Alles in mir ächzte nach ihr. Schwankend lief ich in Olivias Zimmer rein, welches jenes war das an den Balkon angrenzte. Ich nahm noch einen Schluck, noch einen Schluck. Scheiße! Beinahe stolperte ich und fiel zu Boden, doch konnte mich gerade noch so an dem Schrank auf der linken Seite des Zimmer festhalten. Meine Atmung ging unkontrolliert. Als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen.

„ Fuck" zischte ich. Mein Kopf hob sich und ich starrte mir geradewegs in mein Spiegelbild. Dieses Scheiße war so abgefuckt. Ich war so kaputt. Meine schwarzen Augen funkelten mir entgegen. Die Augen, die schon so fiel durchgemacht hatte . Direkt schossen mir die Erinnerungen an Mae in den Kopf. Ich schlug mir selber an die Schläfe. Niemals würde ich es zulassen, dass meine Gefühle die Oberhand übernahmen. Direkt versucht ich die Gedanken an meine verstorbene kleine Schwester mit den Gedanken von Kacey zu überschütten. Sie war die einzige die mir selbst in diesen Momenten Hoffnung gab und das nur wenn ich an sie dachte. Doch mit den Erinnerungen an Kacey kamen auch die Erinnerungen an meinen Vater wieder. Scheiße!!! Meine Gedanken ähnelten einem Teufelskreis.

Ich konnte nicht verhindern, dass meine Gefühle den Kampf gegen mich gewannen. Ich hasste es, ich hasste es so sehr. Ich starrte meinem Gesicht immer noch im Spiegel entgegen. Ich hatte Kacey da mit reingezogen. Der einzige Mensch der mir jetzt noch etwas bedeutete, den ich so sehr liebte. Ich hatte Kacey kaputt gemacht, es war alles meine Schuld. Kacey war am Boden und das nur wegen mir. Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen, mein Herz wurde von tausenden Nadeln zerstochen. So war das immer. Ich zerstörte alles und jeden! Es wäre besser, wenn ich Kacey in Ruhe lies. Es wäre besser, wenn ich mich von allen fern hielte.

In diesem Moment vermisste ich den alten Zayn. Der Zayn der ich vor Kacey war. Damals konnte mich keine meiner Emotionen so aus der Fassung bringen. Ich unterdrückte sie einfach und blieb kalt. Ich wünschte es wäre jetzt genauso, dann müsste ich mich nicht all diesem Misst stellen, den ich selber verursacht hatte. Zwei Arme ließen mich zusammenzucken und rissen mich aus meiner falschen Realität in die Gegenwart.
Kacey???? Ich hoffte so sehr dass es Kacey war, die ihre Arme um meinen Oberkörper legte und mich umarmte, auch wenn ich mir gerade noch eingeredet hatte, dass ich sie in Ruhe lassen sollte. Doch schon in der nächsten Sekunde wusste ich mit Sicherheit, dass es nicht Kacey war, die ihren Körper an meinen Rücken schmiegte. Was zum...???

Ich war zu betrunken, um so schnell wie sonst reagieren zu können. Wahrscheinlich auch gut so, denn sonst hätte ich Olivia wahrscheinlich noch verletzt. Mein Körper spannte sich an und ich drehte mich so schnell wie möglich von dem Spiegel des Schrankes weg zu der Person die mich gerade noch umarmte. Olivia stand vor mir und schaute mich an. Sie sah erschrocken aus, was mich nicht überraschte so labil wie ich gerade war.
„ Zayn?" sie flüsterte meinen Namen. Meine Atmung war immer noch schnell und ich schnaubte bei jedem Mal bei dem ich ausatmete. Mein Herz pochte.
„ Was ist los mit dir. Ich habe dich so noch nie gesehen." fragte sie erschrocken. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und setzte mir meine Maske auf. Fuck, sie hatte mich so gesehen? In diesem Zustand?

Es war mir nicht peinlich, doch ich konnte es nicht zulassen schwach auf Menschen wie Olivia zu wirken. Ich hatte Olivia gegenüber noch nie Emotionen gezeigt und das wollte ich auch so weiterführen. Sie hielt den Augenkontakt mit mir und mir wurde unwohl dabei. Dieser Augenkontakt war so intensiv, doch es war eher der Fakt, dass es nicht Kaceys blaue Augen waren, der mir ein Unwohlsein bereitete. Ich schluckte kurz.
„ Was wird das?" fragte ich und ich versuchte mich zusammenzureißen.
„ Das ist mein Zimmer Zayn." sagte Olivia. Sie runzelte die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust.
„ Was ist passiert? Erzähl es mir." sagte sie. Ich unterbrach den Augenkontakt.

Kacey?! Ich musste zu ihr. Ich musste nachschauen wie es ihr ging! Ohne auch nur ein weiteres Wort an Olivia verließ ich das dämmrige Zimmer und bahnte mir meinen Weg durch die Menschenmasse. Kacey?? Alles in mir sehnte sich nach ihren schwarzen Haare, ihren blauen Augen und ihrem Duft. Doch ich konnte sie nirgends sehen. Zugegebenermaßen war dies auch sehr schwer, da das Haus laut und brechend voll war.

„ Wo ist sie?" fragte ich und umgriff Shawn's Arm. Shawn zuckte kurz zusammen aber realisierte dann dass ich es war. Shawn war klitschnass, was wohl hieß dass er auch gerade schwimmen gegangen war. Er schaute mich kurz verwirrt an, doch dann als wüsste er bereits, dass Kace und ich uns gerade gestritten hatten. Auch schien er leicht geschockt von meinem Erscheinungsbild. Kein Wunder ich sah fix und fertig aus und so fühlte ich mich auch. Typischer Effekt den Kacey auf mich hatte.
„ Ich glaube sie ist gegangen." sagte Shawn. Diese Antwort brachte mir gar nichts, im Gegenteil nun machte ich mir nur noch mehr Sorgen. In ihrem Zustand sollte sie nicht alleine unterwegs sein. Ich schaute mich erneut um und nun stellte ich fest, dass auch Joshua verschwunden war.

Unfreiwillig spannte sich mein ganzer Oberkörper an. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Sollte ich sie anrufen? Aber was würde das bringen, wir würden uns nur wieder anschreien. Sie wollte nicht mit mir reden und ich liebte sie so sehr, dass ich meine Bedürfnisse über ihre stellte. Vielleicht war es besser so. Vielleicht brauchte sie den Abstand. Nur für kurze Zeit. Wären da nicht nur die Szenarien, die sich in meinem Kopf abspielten, wenn sie gerade mit Joshua zusammen war.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 03, 2023 ⏰

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