Joko stützte sich mit beiden Händen am Küchentisch ab. Nie hätte er gedacht das seine Gefühle für Klaas derartige Wellen schlagen würden.
Klaas verharrte vor der Tür, war schon im Begriff sie zu öffnen. Er schloss die Augen. Warum fiel es ihm so schwer dieses Haus zu verlassen? Joko zu verlassen? Seufzend machte er kehrt und stürmte in die Küche zurück.
Schnelle Schritte drangen an Jokos Ohr und ehe er sich versah, hatte Klaas ihn an sich gerissen und ihm seine Lippen aufgedrückt.
Jokos ganzer Körper begann zu kribbeln. Der Kuss währte nicht lange. Schon nach wenigen Sekunden beendete Klaas die Zärtlichkeit. Joko sah seinen Freund an. Sein Puls raste und seine Kehle war wie zugeschnürrt. Ein schwaches Lächeln umspielte jetzt Klaas's Mundwinkel, ehe er dem Raum ein weiteres Mal den Rücken kehrte.Quälend langsam schritt der Zeiger der vor ihm an der Wand hängenden Uhr voran. Klaas nahm noch einen Schluck von dem lauwarmen Pfefferminztee. Es war kurz nach zehn. Ein milder Sommermorgen. Gestern hatte Klaas Joko darum gebeten sich noch einmal zu melden bevor er flog. Würde sein Kollege dies auch tun? Oder würde der Anruf ausbleiben. Klaas schüttelte sich. Und wenn Joko sich meldete, was dann? Würde er ihm eine gute Reise wünschen? Keinen Herzschlag später traf das ein worüber Klaas sich eben noch den Kopf zerbrochen hatte. Sein Handy klingelte. Ohne auf das Display zu schauen ging er ran. „Hallo?" „Klaas. Hey." Jokos Stimme am anderen Ende der Leitung ließ sein Herz höher schlagen. „Hey.", gab er knapp zurück. „Ich...ich wollte dir nur sagen das ich in einer guten Stunde fliege.", erzählte Joko. „Wohin?" „Nach...nach Südafrika." „Südafrika." Fast musste Klaas lachen. „Das ist ja nicht gerade um die Ecke." „Nein. Ich...ich werde dort zwei Wochen bleiben." „Zwei Wochen?" „Ja. Es tut mir leid Klaas.", entschuldigte sich sein Freund. „Ich weiß dass ich gesagt habe ich verreise nur eine Woche, aber...." „Schon gut. Nimm dir die Zeit die du brauchst." Klaas Stimme zitterte leicht. „Und...gute Reise Joko." „Danke." Joko legte auf. Klaas nahm das Handy vom Ohr. Sollte das Ganze wirklich so enden?
Joko stand da und starrte auf das große Flugzeug vor ihm. Noch zehn Minuten, dann musste er die Maschine besteigen. Joko stützte sich an seinem Koffer ab. Er hatte sich nicht einmal richtig von Klaas verabschiedet. „Joko." Er schnellte herum. Klaas stand hinter ihm. „Klaas. Was machst du hier?" Sein Freund lächelte. „Dachtest du ich lasse dich wirklich so einfach gehen?" Ehe Joko sich versah hatte Klaas ihn in seine Arme geschlossen. Er ließ seinen Koffer los und schlang die Arme um Klaas's Körper. „Ich werde dich vermissen.", flüsterte Joko. „Ich dich auch Joko. Sehr sogar." Mit einem lauten Seufzen beendete Klaas die innige Umarmung. „Am besten steige ich schon ein. Dass....macht es für uns beide einfacher." „Okay. Dann mach das." Eine einzelne Träne löste sich aus Klaas's Augenwinkel. Erschrocken legte Joko ihm eine Hand an die Wange. Klaas weinte nicht oft. Joko hatte ihn vielleicht einmal oder zweimal seit sie sich kannten weinen gesehen. „Na los." Klaas zwang sich zu einem Lächeln. „Flieg schon." Noch einmal sahen sie sich tief in die Augen, dann drehte Joko sich um und eilte zum Eingang des Flugzeuges.
Durch einen Tränenschleier sah Klaas wie Joko im Bauch des Flugzeuges verschwand. Langsam drehte er sich um und eilte aus dem Gebäude. Er hatte Joko wirklich gehen lassen. Den Mann den er so sehr liebte.
Joko blickte aus dem Fenster. Klaas war verschwunden. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Er verließ Klaas. Den Mann den er so sehr liebte. Würde diese Auszeit überhaupt etwas bringen? „Entschuldigen sie." Eine Stewardess war neben ihm aufgetaucht. Inzwischen liefen die Tränen Joko nur so die Wangen runter. „Ist alles in Ordnung mit ihnen?" „Ja. Ich... das ist nur der Abschiedsschmerz. Aber danke." „Okay." Mit einem Lächeln verschwand die Frau wieder. Südafrika wartete. Klaas blieb zurück und obwohl der Schmerz Joko beinahe das Herz zeriss, wusste er dass er das Richtige tat.
Aufgebracht hetzte Klaas über den langen Flur. Seine Lungen brannten. Er musste Joko aufhalten. Klaas wusste das er diesen Mann wollte und er ihn jetzt nicht einfach gehen lassen konnte. Er wollte keinen Tag mehr ohne Joko sein. Klaas blieb stehen. Vor ihm hob das Flugzeug ab, fast zeitlupenartig stieg es in den Himmel empor. Bis es letztendlich hinter den am tiefblauen Sommerhimmel schimmernden Wolken verschwand.
Eigentlich sollte die ganze Geschichte noch länger gehen, aber irgendwie hat mir die Motivation gefehlt. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Wer die Ankündigung auf meinem Profil gelesen hat weiß das es vielleicht eine Fortsetzung geben wird. Auch hier könnt ihr mir noch mal in die Kommentare schreiben ob ihr eine Fortsetzung der Geschichte wollt.
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Joko & Klaas Können wir einander wirklich lieben?
FanfictionDas Finale von „Joko und Klaas gegen Pro Sieben" steht bevor und Joko kehrt mit einem guten Gefühl von seinem kurzen Düsseldorf-Urlaub zurück. Doch er verheimlicht etwas. Tief in seinem Inneren schlummern nämlich Gefühle und diese drohen während dem...