16. And around we go

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POV: Aby

Ich wache auf und weiß nicht wann ich das letzte mal so gut geschlafen habe. Ich öffne ganz langsam meine Augen, da ich mich erstmal an das Licht gewöhnen muss. Als ich ganz bei Sinnen bin merke ich das ich auf der nackten, harten Brust von Leon liege, ruckartig hebe ich den Kopf komme aber nicht weit, weil sein Arm noch um meiner Taille liegt. Langsam lege ich meinen Kopf wieder auf seine Brust.

Ich versteh es nicht, er war am Anfang so kalt und jetzt kümmert er sich so um mich. Das schlimme daran ist das ich ihm vertraue, dabei hat er sich noch nicht mal Mühe gegeben. Er liegt gerade in meinem Bett, kuschelnt mit mir! Ich wollte niemanden mehr an mich ran lassen, wollte mich nicht öffnen. Ich hasse Umarmungen! Und trotzdem liebe ich die Umarmungen mit ihm, aber er macht es wahrscheinlich nur aus Mitleid. Ok, ich hasse Mitleid...
Vielleicht ja aber auch nicht. Das was auch immer das ist fühlt sich echt an. So richtig, ich will nicht aufstehen und mich aus seiner Umarmung befreien. Mir gefällt das hier und das macht mir nh scheiß Angst.

"Über was denkst du nach?" höre ich seine raue, dunkle Morgenstimme die verdammt heiß klingt.

Ich hebe meinen Kopf um ihn anschauen zu können. Oh man! Von wem hat er diese schönen Augen, ich verliere mich immer wieder in diesen Augen. Ok, ich verliere die Kontrolle! Wieso ist mir das nicht aufgefallen?!
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser." murmel ich so das er es nicht versteht. Er zieht seine braunen, dicken Augenbrauen zusammen und sieht mich fragend an.
"Nichts wichtiges." versuche ich ihn mit einem kleinen lächeln zu überzeugen.
"Kannst du mich vielleicht aus deinem Käfig hier befreien?" frage ich leicht lachend
Er mustert mich nocheinmal besorgt, lässt mich dann aber raus. Ich laufe straight zu meinem Schrank um mir eine schwarze Leggings und ein großes T-shirt rauszuholen, währendessen höre ich wie Leon sich streckt um wach zu werden.

"Ich geh schnell duschen" damit verschwinde ich auch schon im Bad. Die Kleidung in meiner Hand lege ich auf den Klodeckel und ziehe mich aus, nachdem ich die Dusche angemacht habe damit sie warm wird. Als ich unter der Dusche stehe lasse ich das Wasser einfach auf mich einprasseln und vergesse kurz alles.

POV:Leon

Ich verharre noch kurz auf dem Bett nachdem sie ins Bad verschwunden ist. Was mache ich hier eigentlich?! Das gute ist ich kann die ganze Sache auf den Alkohol schieben, aber irgendwann nicht mehr. Sie fängt an mir was zu bedeuten und das darf einfach nicht passieren! Ich werde sie nähmlich verlieren, genauso wie ich meine Mom verloren habe und dann werde ich nicht für sie da sein, weil ich ein schlechter Sohn bin und höchst wahrscheinlich auch ein schrecklicher Freund. Wenn ich nicht mal für meine Mutter da sein konnte die mir alles bedeutet hat, wie soll ich dann für jemanden anderen da sein. Das wäre auch nicht fair gegenüber Mom. Ich weiß sie ist tod, trotzdem denke ich mir das ich sie so verletzte. Komisch, ich weiß.

Ich will das alles nur nicht aufgeben, was wir haben. Alles ist so kompliziert!!!! Genervt stehe ich auf und ziehe mir mein Shirt wieder an, um runter in die Küche zu gehen. Ich hoffe einfach das ihre Eltern schon arbeiten sind, weil das sonst nicht so gut ausgeht.

Zum glück hatte ich recht mit meiner Vermutung, da weit und breit keine Eltern zu sehen sind. Nachdem ich mir ein Glas Wasser geholt habe setzte ich mich an die Kücheninsel. Mein Gehrin hat keine Zeit nochmal über alles nach zu denken, als Aby auch schon die Treppe herrunter kommt. Sie sieht echt süß aus in ihren Leggings und dem riesen T-shirt in dem sie fast ertrinkt. Nicht zu vergessen die noch feuchten Haare die ihr schön über die Schultern fallen.

"Was willst du essen? Also wenn du noch da bleibst, weil keine Ahnung ob du...."
"Alles gut, ja ich bleib noch. Wenn ich schon essen bekomme." sage ich zwinkernt da ich es niedlich finde wie unsicher sie gerade war. Und ich als "Bad Boy" muss das natürlich ausnutzten.
"Ok, ich mach einfach Rührei."
"Perfekt, Hazel"

Mir ist gerade eingefallen das ich sie schon lange nicht mehr so gennant habe, was ich natürlich schnell nachholen musste.

"Du hast mich schon lange nicht mehr so genannt." kommt es kleinlaut von Aby, während sie die Eier in die Pfanne schlägt. Schade das ihr das aufgefallen ist...
"Hast du es vermisst?" ich hasse es wenn ich so bin, aber ich habe keine andere Wahl. Ich werde sie nur verletzten.
"Nope, kannst ruhig so weiter machen." sagt sie nun auch wieder kalt. Alles was da war ist wieder wie weggeblasen.
"Die genugtuung tu ich dir nicht."
Sie zuckt mit den Schultern.

Im nächsten moment steht ein Teller mit Rührei vor meiner Nase. Ich probiere und bin paff. Das schmeckt übel geil!
"Kannst du zaubern oder warum schmeckt das so geil!?"
"Immer wenn mir früher langweilig war habe ich Rührei gemacht und es immer wieder perfektioniert bis ich dachte, ok jetzt ist es gut."
"Das ist nicht nur gut"
"Danke" dabei wird sie rot

Sie sitzt gegenüber von mir und isst selbst von ihrem Rührei was. Niemand sagt irgendwas, aber es ist keine unangenehme Stille sondern genau das gegenteil.

"Ich muss los, aber danke für das Essen und das ich bei dir schlafen konnte."
Das Leider habe ich extra weggelassen.
"Ja, kein ding. Du kommst alleine zur Tür oder?"
"Jep, man sieht sich!"

Schade das wir uns so schnell und gefühlslos verabschiedet haben, aber ihr kennt meine Gründe ja.

Ich laufe nochmal schnell hoch um meine Schuhe zu holen und verschwinde dann. Als ich draußen ankomme bemerke ich das ich ja nichts zum fahren habe, also muss ich wohl oder übel nochmal zum Fever laufen um Nordlicht zu holen.

Ich muss sie die nächsten Tage ignorieren. Ich muss denn ich kann ihr das alles nicht zutrauen. Nicht das mit meinem Dad, meiner Vergangenheit und schon lange nicht mit meinem Verhalten. Es ist besser so. Ja, es muss so besser sein.

The Party goes overWo Geschichten leben. Entdecke jetzt