„Flore, es ist schon beinahe 12 Uhr Mittag! Warum schläfst du auf dem Boden, Schatz?“ vernahm ich die weiche Stimme Tante Elisabeths. Erst jetzt bemerkte ich dass ich wirklich am Boden lag. „Ich stehe gleich auf Tante Lizzy“ murmelte ich noch etwas schlaftrunken. Ich hörte wie sie in Richtung meiner Zimmer Türe ging und diese schließlich schloss.
Ich setzte mich auf und rieb mir meine Stirn, ich hatte definitiv nicht auf meinem Polster geschlafen, dieser lag nämlich bei meinen Füßen.
Ich starrte meinen Oberschenkel an, obwohl der Teppich sich sehr weich angefühlt hatte, war meine Haut wund gerieben, auch auf meinen Armenhoben sich deutlich rote Striemen ab, diese Nacht war wirklich nicht gut verlaufen.
Müde stand ich auf und räumte die am Boden liegenden Sachen wieder an ihre ursprünglichen Stellen und öffnete mein Fenster, mein Traum verblasste immer mehr in meinen Gedanken, als ich das letzte Buch in mein Regal gestellt hatte, wusste ich nur noch das ich in der Schule gewesen war.
Ich zog frische Unterwäsche aus meinem Schrank und eine blaue, anliegende Jeans, ein dunkelgraues T – Shirt und eine schwarze Weste heraus und verschwand durch die Türe und durch den Gang in mein Bad und unter die Dusche.
Ich machte einen kleinen Umweg bevor ich in die Küche zu meiner Tante ging, über das Büro meines Onkels, samstags und sonntags arbeitete er von zu Hause aus.
„Guten Morgen Liebling!“ begrüßte mich Onkel Herbert durch die Glaswand, ich winkte ihm zu und schlenderte in die Küche, wobei ich den Gang mit meinen Socken entlang schlitterte.
Kurz vor der Schiebetüre hörte ich Stimmen, meine Laune hob sich als ich Gerhards Stimme vernahm. Die Strapazen der verbrachten Nacht waren endgültig vergessen, voller Freude lief ich in die Küche.
„Morgen Maus!“ unterbrach mein Bruder das Gespräch mit meiner Tante und meinen kleinen Bruder. Er saß auf einem Barhocker und strahlte mich an. „Guten Morgen alle zusammen!“ rief ich und rannte auf ihn zu. Er breitete seine Arme aus. Ich umarmte ihn stürmisch und nahm auf seinem Schoß Platz. Mit so einem bequemen Sitzplatz ließ es sich leben!
Zum ersten Mal in dieser Woche fühlte ich mich so richtig gut. Mein Magen leis sogar zu mehr als sonst zu essen und ich schlug beim Nachtisch ein zweites Mal zu, ein wunderbar flaumiger Vanille Pudding.
„Also Kinder“, erhob mein Onkel sein Wort, als wir satt und zufrieden alle zusammen auf dem Esstisch saßen „In einer halben Stunde geht es ab zum Flughafen. Gerhard, deckst du bitte den Tisch ab? Ich bin mir sicher, dass Flore und Matthäus helfen dir sicher gerne“ Wir nickten und begannen den Tisch abzuräumen. In einer halbe Stunde war also Abfahrt, also würde ich in circa einer Stunde zum ersten Mal in meinem Leben meine Großmutter sehen.
Nachdem wir das Geschirr in die Geschirrspülmaschine eingeräumt und aktiviert hatten, lief ich in mein Bad.
Ich stand vor dem Spiegel. Innerhalb von drei Sekunden stufte man eine Person in eine Kategorie. Wenn ich meine Großmutter treffen würde, wollte ich einen guten Eindruck hinterlassen, dazu zählte natürlich auch mein Aussehen.
Ich bürstete meine Haare und flocht sie auf einer Seite nach hinten, zur Feier des Tages trug ich sogar Lipgloss auf. Mein Blick wanderte durch meine kleine Parfum Sammlung, ich entschied mich schließlich für ein Parfum von Tom Hilflinger, es war mein Lieblings Parfum, ich hatte es von meinem Vater zu meinem letzten Geburtstag bekommen, ein Blick auf die Uhr im Badezimmer verriet mir dass ich spät in der Zeit war und ich sauste durch das riesige Haus, alle waren schon fertig angezogen.
Ich nahm mir meinen schwarzen Mantel und schwarze Convers und schlüpfte hinein, während ich die Stufen zur Garage hinunter hechtete und die letzte beinahe übersehen hatte.
*******Bitte jetzt Voten ,Danke;) ***********
DU LIEST GERADE
Es Hätte Alles Anders
Novela JuvenilNach dem sehr wahrscheinlichen Tod ihrer Eltern wohnt Flore, mit ihrem kleinen Bruder bei ihrer Tante, ihr großer Bruder blieb in der Wohnung ihrer Eltern. Flores Vater ist mit 14 Jahren von zu Hause weggelaufen, warum hat er niemanden erzählt, auch...