Verlust

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Annabeth's Sicht
Ich vermisse Percy jetzt schon, obwohl er gerade erst gegangen ist! Sein Geruch, der so an Meer erinnert, seine irgendwie salzigen aber dennoch so süßen Lippen.

Ich folge Piper in den Krankenflügel, um mich abzulenken. Dort angekommen nicke ich Jason zu, der mit zwei gebrochenen Beinen und einem gebrochenem Arm in seinem Bett liegt. Ich habe vor dem Quidditchspiel das Heilmittel, das Jason bräuchte geklaut, also wird Jason noch mindestens eine Woche im Krankenflügel liegen. Auch Nico, Will, Hazel und Frank sind da, genauso wie Piper. Ich erzähle ihnen, dass Percy weg ist, gebe ihnen allen ein paar meiner tief-Schlaf-Tabletten und erkläre ihnen, dass sie die nehmen müssen, um der Überwachung der Oreaner zu entkommen. Ich werde später noch an meinem Rezept für die Tabletten feilen, bei dem man keine Muggel-Schlaftabletten als Grundlage braucht, aber erstmal will ich einfach im Kreis meiner Freunde sein und mich ablenken.

Der restliche Tag und der Sonntag zogen so dahin, jetzt ist schon wieder Montag und ich sitze beim Frühstück. Mir gegenüber keinen Percy zu sehen, der das Frühstück in sich hinein schaufelt, tut weh. Die anderen haben den Platz, an dem Percy für gewöhnlich sitzt, freigelassen, aus Respekt. Auch in VGDDK und davor in Geschichte fehlt Percy auf seinem Platz, Prof Binns ist das nicht aufgefallen, Prof Potter allerdings schon, weshalb dieser fragt: „Weiß einer von ihnen vielleicht, wo Mister Jackson ist?" „Er ist krank, hat sich eine Erkältung eingefangen. Nichts ernstes, aber er wird die nächste Zeit nicht in den Unterricht kommen können", erklärt Will. Prof Potter nickt mehr oder weniger überzeugt und beginnt mit dem Unterricht.

Nach VGDDK haben wir Zaubertränke mit Ravenclaw, also steige ich hinab in die Kerker. Unterwegs legt sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter. Ich drehe mich um und Jack Lang steht vor mir, ein spitzbübisches Lächeln auf den Lippen: „Na, Probleme mit Percy?" „Warum sollte ich?" „Die letzten Tage und heute ist er nicht bei dir und die Geschichte, dass er krank ist glaubt vielleicht Prof Potter, ich allerdings nicht. Also, wo ist er und warum bist du so traurig, hm? Hat er dich betrogen und hängt jetzt mit einer anderen rum, könnte das sein?" „Er ist krank, nichts weiter! Und nein, er hängt nicht mit einer anderen rum, er ist nicht so ein Arsch wie du, das wäre nämlich genau das, was du tun würdest. Und jetzt tschüss!" Ich drehe mich um und gehe. Dieser schmierige Drecksack hat es doch tatsächlich gewagt, Percy des Hintergehens zu beschuldigen, meine Laune hat sich also dem Stockwerk angepasst, als ich im Klassenzimmer in den Kerkern ankomme.

Beim Mittagessen kommt plötzlich Prof Potter an unseren Tisch, setzt sich auf Percy's Platz und überreicht mir einen Brief. „Der kam heute in der Pause an. In dem Kuvert lag ein Brief, in dem Stand, ich solle diesen Brief, der auch im Kuvert war, ihnen geben, Ms Chase", erklärt der Professor. Ich öffne den Brief, auf dem nur einen einzige Zeile steht, die man lesen kann, der Rest ist so schlecht geschrieben, dass niemand es entziffern könnte: „Liebe Annabeth, wie du vielleicht weißt ist Jason der einzige, der meine Schrift entziffern kann." Ok, von mir aus. Ich werde den Brief einfach Jason geben, so will es der Schreiber des Briefes offensichtlich ja.

Nach dem Essen haben wir eine Freistunde, ich mache mich auf den Weg in den Krankenflügel, wo ich Jason den Brief überreiche und erkläre, was ich aus dem Brief schlussfolgern kann. „Ok, dann wollen wir mal", sagt Jason und sieht angestrengt auf die Zeilen. Dann schüttelt er entrüstet den Kopf: „Wer auch immer den Brief geschrieben hat, er täuscht sich. Bis auf die erste Zeile ist der Brief auch für mich völlig unleserlich." „Aber wie sollen wir dann erfahren, was in dem Brief steht?", fragt Piper, die auch dabei ist. Ich sehe mir den Brief noch einmal genau an, als mir plötzlich etwas auffällt: das Wort erster ist etwas undeutlicher geschrieben, auf den ersten Blick sieht es aus, als hätte der Verfasser des Briefes einfach nur seine Feder wieder in die Tinte tauchen müssen, aber auf den zweiten Blick sieht man, das es absichtlich gemacht wurde.

Aber was soll das bedeuten? Ich denke angestrengt nach, dann fällt mir etwas ein: „Jason, wo hast du den Windstab versteckt?" „In dem Gips, den Madame Pomfrey mir angelegt hat, weil du ja das Medikament geklaut hast, hier ist er", Jason zieht den Stab unter seiner Decke hervor und überreicht ihn mir.

Ich halte den Stab mit dem Kristall, der an manchen Stellen hervorstößt, so über den Zettel, dass er das Licht über dem Papier bricht und tatsächlich wird die Schrift unter dem Licht, das durch den Kristall gebrochen wird, zu der relativ lesbaren Sauklaue meines Freundes. Dort steht:

„Liebste Anni, hier ist der Taucher.
Sorry, dass ich dieses Rätsel um den Brief machen muss, aber er soll halt nicht abgefangen und gelesen werden. Ich bin irgendwo in, ich glaube, Deutschland an Land gegangen, um dir diesen Brief zu schreiben. Ich will nur sagen, dass es mir gut geht. Wie sieht es bei euch aus? Ich vermute, ihr seid noch nicht los, aber falls doch, kann eh keiner den Brief lesen. Mein Ausflug führt mich an die schönsten Orte, also sei bitte nicht zu traurig, dass ich weg bin. Wenn du mir antworten willst, nutze eine Flaschenpost.
In Liebe, dein Taucher"

Dass der Brief von Percy stammt ist klar, ich erkenne seine Schrift, aber es ist eigentlich unverantwortlich von ihm, mit zu schreiben. Trotzdem bin ich froh, ein Lebenszeichen von ihm zu hören. Und der Brief kommt genau rechtzeitig, denn heute Nacht wollen Frank, Hazel, Nico, Will und ich aufbrechen.

————————————————————————Hi, Leute! Sry, dass das Kapitel so kurz ist.
LG, Leudorus.

Wenn Percy Jackson ein Zauberer wäreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt