Training

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Percy's Sicht
Diese Nacht schlafen Anni und ich nicht in den jeweiligen Schlafsälen, sondern gemeinsam im Raum der Wünsche, um dem möglichen Andrang am nächsten Morgen zu entgehen. An eben diesem erwache ich, wie es mir am liebsten ist, von einem sanften Kuss meiner Freundin geweckt. Anni ist schon angezogen und fertig fürs Frühstück. Ich strecke mich und gehe dann ins Bad, das sich an einer Wand bildet.

„Wir sollten lieber hier essen, oder was meinst du? Sonst werden wir noch überrannt", frage ich durch die Tür des Bads hindurch. „Ja, wäre wohl das beste. Wahrscheinlich kommen Jason und die anderen auch durch den Geheimgang." „Ja, vielleicht."

Als ich frisch geduscht aus dem Bad komme, fühle ich mich wie neu geboren und das Frühstück schmeckt ausgezeichnet wie immer. Tatsächlich kommen auch die anderen und die Mädchen, sie haben sich gestern Abend oder heute Morgen wohl in den Jungenschlafsaal geschlichen, zum Frühstück hier her. „Die stehen um dich zu sprechen Schlange bis vor die Schlafsaaltür!", sagt Jason zu mir, als er sich setzt.

Nach dem Frühstück gehen die andern, nur ich bleibe zum Trainieren da. Eine Puppe erscheint, ich lasse meinen Zauberstab zum Schwert werden und schlage auf das Strohgefüllte Ding ein.

Plötzlich wird meine Klinge von einer anderen abgefangen. Es ist die meines Vaters. „Was willst du?", frage ich und schlage seine Klinge weg. „Mit dir, oder besser gesagt dich trainieren." Mit diesen Worten stößt er das Schwert durch meine Brust, ich schließe die Augen. Wie wahnsinnig ist mein Vater eigentlich?

Doch kein Schmerz, kein Blut oder Tod. „Ich kann hier in dieser Dimension niemanden verletzten, vergessen?", fragt mein Vater. „Ja, stell dir vor!", antworte ich genervt und schlage das Schwert aus meiner Brust. Dann gehe ich in den Angriff, mein Vater scheint unterlegen, doch es ist nur ein Trick um meine Verteidigung zu lösen und er versenkt erneut sein Schwert in meiner Brust. „Du musst noch viel lernen, Percy!", sagt mein Vater und das Training geht weiter.

Am Mittag des Tages setzte ich mich völlig ausgelaugt an den Tisch, mein Vater mir gegenüber. Da kommen plötzlich meine Freunde herein und erschrecken bei dem Anblick meines Vaters. Na toll. „M-Merlin? Ich meine natürlich Meister Merlin?", fragt Frank überwältigt. „Hallo, Frank Zhang." „I-ihr kennt meinen Namen?" „Eure allen Namen. Kommt, setzt euch." Meine Freunde sehen sich, völlig überwältigt von Merlin, nur Anni sieht meinen Vater leicht genervt an. Ach, wie liebe ich meine Freundin.

Nach dem Essen verabschiede ich meinen Vater und gehe mit Anni und den anderen durch einen Gang, der sich bildet, zum See. Mein Vater hatte mir noch befohlen, im See zu trainieren, was sich die anderen natürlich nicht entgehen lassen wollen, zumal es eine gute Gelegenheit ist im Herbst in einem von mir erwärmten See zu Baden, ohne den Kraken befürchten zu müssen.

In Badehose springe ich ins Wasser, erwärme und erhelle es. Ich versuche Zauber, schwimme und kämpfe zur Übung gegen Frank und Hazel, dann beende ich mein Training und schwimme zu Anni, die entspannt an einem Felsen lehnt. „Na genießen wir das Wasser?" „Es ist herrlich, Percy!" Ich setzte mich neben sie und umarme sie. Der Weg meines Herzens, er wird immer dorthin führen, wo Anni ist.

Da werden wir gestört, von Tauchern. Oreaner? Ich weiß es nicht. Mein Körper spannt sich an und ich lasse meinen Zauberstab zum Schwert werden. Es sind allerdings keine Oreaner, die da zu uns tauchen, sondern Reporter. Was fällt denen eigentlich ein? „Lass uns gehen", sage ich zu Anni, sie hakt sich bei mir unter und wir schwimmen zum Strand, der mit Schülern, Beamten und Reportern gefüllt ist. Ich nehme Anni unter den Achseln und hebe ab. Oh Gott, ich bin noch nie zu zweit geflogen. Wackelig fliege ich auf ein Fenster zu, Anni öffnet es mit einem Zauberspruch, klettert hinein und hilft dann mir.

„Das war knapp", sage ich, während wir uns auf den Rückweg in den Raum der Wünsch begeben. Wie lange ich wohl warten muss, bis ich endlich wieder normal behandelt werde? Naja, wahrscheinlich wird das nie passieren. Wir nehmen den Geheimgang im Gryffindorturm als Abkürzung, der Turm ist wie leergefegt, und mir fällt auf, dass die Zeitung, die ich sonst immer beim Frühstück bekomme, auf meinem Bett liegt, die Elfen haben sie wohl hergebracht, als ich nicht beim Frühstück erschien. Ich nehme sie mit.

Im Raum der Wünsche lese ich die Titelstory laut vor: „Perseus Jackson, eigentlich Percy Merlinson, momentan wohnhaft in Hogwarts, ist der Sohn des legendären Zauberers Merlin..." Nachdem ich ende, sagt Anni um mich aufzumuntern: „Naja, aber immerhin wissen sie nichts über die zweite Dimension." „Ja, immerhin etwas."

Immer noch in Badehose lasse ich mich genervt aufs Sofa fallen und lege meinen Kopf in den Nacken. Wieder nutzt Anni die Chance und küsst mich. Ihre Hände betasten mit kalten Fingern mein 8-Pack. „Ich liebe dich Percy. Mehr als alles andere!" „Ich liebe dich auch, Anni!" Ich küsse sie wieder.

Als ich diese Nacht friedvoll mit Anni in den Armen einschlafe, ahne ich nicht, was mich diese Nacht erwartet.

Ich sitze an einen Verhörtisch gefesselt in einem Raum. Ein Mann, der in meinem Alter zu sein scheint, nur in seinen Augen steht, dass er schon viele Jahrhunderte alt ist, setzt dich mir gegenüber. „Hallo, Percy Merlinson. Wie geht es dir?" Ich antworte nicht. Der Fremde lacht, dann sagt er: „Oh, wie unhöflich von mir, ich habe vergessen mich vorzustellen. Mein Name ist Neurus Oreusson, du hast wahrscheinlich schon von mir gehört." Was, Neurus? Verdammt, ich muss aufwachen! Ich versuche krampfhaft, meinen Traum so zu verändern, dass ich frei bin, doch Neurus ist zu mächtig. In meinem Traum kann er mir zwar nichts tun, zumindest nicht physisch, psychisch allerdings schon.

„Falls du dich fragst, was ich von dir will, ich will Informationen. Ich kann sie mir auf die für dich angenehme Art hohlen oder auf die für sich unangenehme. Die erste wäre, du sagtest mir einfach, wo die Schwachstellen eurer Armee sind und wo eure Schule ist, die andere wäre, dass ich mir die Information gewaltsam hole. Du darfst wählen, mir ist es egal. Also, welche willst du?" Ich antworte erneut nicht, sondern konzentrierte mich darauf, aufzuwachen. Komm schon, es muss doch gehen!

Neurus sagt gespielt bedauernd: „Es tut mir leid, ich muss wohl gewaltsam werden." Mit diesen Worten streckt er seinen Zauberstab aus und vor meinen Augen wechselt das Bild.

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Dieses Kapitel widme ich meinem Vater, der heute Geburtstag hat. LG, Leudorus

Wenn Percy Jackson ein Zauberer wäreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt