Kapitel 4

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"Ohh Mann tut mir echt leid", sagte ich und sprang ruckartig zurück. Vor mir stand ein Junge mit goldblonden Locken und großen, braunen Hundeaugen. Er schaute mich komisch an.
"Wohin denn so eilig?"
"Ehm..."
Ich schaute nach hinten. Die Krankenschwester hatte mich schon fast erreicht und schrie: "Marie! Komm sofort her! Das wird Ärger geben! Das kannst doch nicht machen!"
Ich schaute mich verzweifelt um. Dies schien dem Jungen aufgefallen sein, denn er packte mich mich und schob mich in den großen Papiereimer neben mir.
"Ey, was..!?", schrie ich ihn an aber er unterbrach mich indem er den Deckel auf meinen Kopf schlug.
Autsch.
"Wo ist sie hin?", hörte ich ihre Stimme fauchen.
"Tut mir leid, sie ist weiter gerannt. Ich wollte sie eigentlich festhalten, aber..."
"Ach komm lass gut sein", zischte sie und stöckelte davon.

Er öffnete den Deckel und grinste mich an.
"Na, gemütlich?", neckte er.
Ich verdrehte die Augen. "Ha Ha, sehr lustig"
Er half mir aus dem Mülleimer und fragte, was sie von mir wollte.
"Ich weiß nicht, wieso ich dir das sagen sollte"
"Äh, na gut. Lust auf ein Eis?"
Ich lachte. "Mach dir keine Hoffnungen"
"Wieso denn?" Er machte einen Schmollmund.
Weil ich sterbe.
Ich sagte: "ich muss jetzt auch weiter."
"Bekomm ich dann wenigstens deine Handynummer?, fragte er.
"Lieber nicht..", antwortete ich und ging.

Nachdem ich mich ein paar Stunden lang im Park entspannt hatte, beschloss ich wieder ins Krankenhaus zu gehen.

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