Ein Moment, der nie eintrat. Ihr Wunsch, den Prinzen zu heiraten, war ein immerwährendes Feuer. Die Gedanken an ein gemeinsames Leben waren wie frischer Sauerstoff, nach dem ihre innere Glut lechzte. Sobald die Gedanken in ihrem Kopf zu Bildern wurden, stob ein imaginärer Wind die Glut auf und verlieh ihren Flammen neues Leben.
Von Außen schien die Aufgabe unlösbar. Ein Zustand, den sich Velona erst eingestehen wollte, wenn sie erfolglos blieb. Vorher würde sie ihrem Kopf nicht gestatten, den Sand zu berühren. Ihr Weg führte sie in ihre Schlossbibliothek. Dort eingeschlossen wälzte sie stundenlang Buch um Buch.
Nahtlos gingen die Tage in Nächte über und die Nächte wieder in Tage. Ein immerwährender Kreislauf, in dem Pausen und Schlaf rar gesät waren.
Am fünften Nachmittag hatte Velona den letzten Buchdeckel zugeklappt. Letzten Endes ergab die Suche wenige Hinweise. In ihrer Gänze füllten sie nicht einmal einen handtellergroßen Zettel. Dennoch hoffte sie, dass es genug waren, um den Aufenthaltsort des Uquiras ausfindigzumachen.
Mit Satteltaschen voller Proviant reiste Velona zum Sonnenaufgang des sechsten Tages ab. Sie unterrichtete niemanden über ihr Ziel oder die Dauer ihrer Reise. Den minimalen Vorsprung wollte sie keinesfalls vergeuden.
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Der Kristall des Uquira
Historia CortaUm in einem Wettstreit die Hand ihres Liebsten zu gewinnen, reist Prinzessin Velona tief in die Wälder Vaidors. Dort soll der sagenumwogene Uquira leben. Dessen Kristall ist das Begehr des Königs und Velonas Chance den Prinzen zu heiraten. Eine mär...