Chapter 40

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Wincent

Sonnenstrahlen kitzeln mich in der Nase und ich schlage die die Augen auf. Ich drehe mich auf die Seite und sehe die leere Bettseite neben mir. Ich stehe auf und schaue mich im Zimmer um. Fabian ist nicht auf dem Balkon und auch nicht im Bad. Mir ist das aber auch egal wo er ist, hauptsache weg. Ich ziehe mir meine Sportsachen an, nehme meine Kopfhörer und mein Handy und gehe aus dem Zimmer. Im Erdgeschoss angekommen möchte ich schon das Haus verlassen, doch ich höre meinen Namen. Es ist Mats, der mit einer Pfanne in der Hand mir entgegen kommt. "Du willst jetzt schon joggen gehen? Es gibt gleich Frühstück.", sagt er. "Ich hab keinen Hunger. Ich hole mir dann was beim Bäcker.", antworte ich und verlasse das Haus. Da wir hier noch nichts gesehen haben, entscheide ich mich für eine Runde am Strand. Ich atme die frische Morgenluft ein. Ich laufe eine Weile, bis ich an eine Stelle komme, die mich sofort magisch anzieht. Ich bleibe stehen und setze mich in den Sand. Das Wasser glitzert durch die Sonne und in der Ferne sehe ich zwei Delfine. Ich bleibe noch eine Weile sitzen, bis ich einen Blick auf die Uhr werfe und beschließe, zurückzugehen.

Als ich die Villa betrete, sitzen alle auf der großen Couch in der Lobby. "Ist was?", frage ich. "Ja, wir warten auf dich." Ich setze mich mit auf die Couch und Kayef sagt: "Ich habe einen Surfkurs für uns gebucht. In einer Stunde gehen wir hier los und um 11:30 startet der Kurs. Der Kurs geht ungefähr vier Stunden. Danach könnten wir ja einfach so noch ein bisschen am Strand entspannen." Alle nicken und gehen in ihre Zimmer. Ich nehme meine Badehose und gehe ins Bad, um mich umzuziehen und mein Handtuch zu nehmen. Als ich aus dem Bad komme, zieht sich Fabi gerade um. Ich werfe einen Blick zu ihm. Mein Handtuch werfe ich zusammen mit meinem Handy, einer Wechselbadehose und einer Flasche sowie etwas zu essen in die Strandtasche. Ich setze mir mein Cap und eine Sonnenbrille auf und verlasse dann das Zimmer.

Als wir wenig später am Surfbrettverleih ankommen, erwartet uns schon ein Mann. Er gibt jedem ein Brett und dann machen wir erstmal eine ganze Weile Trockenübungen im Sand. Nach einer Stunde klappt das bei allen ganz gut, also gehen wir ans Wasser und versuchen erstmal, ob wir überhaupt auf das Brett draufkommen und stehen bleiben können. Das funktioniert weniger gut. Ständig verliert jemand das Gleichgewicht und fällt ins Wasser. Nachdem wir es dann doch irgendwann geschafft haben, gibt uns der Mann die Erlaubnis, nun richtig zu surfen und wir stürzen uns in die Wellen.

Als wir nach 2 Stunden die Bretter wieder abgeben müssen, lassen wir uns fix und fertig in den Sand fallen. "Will jemand was trinken? Ich geb einen aus.", sage ich. " N'Bier würd ich nehmen.", sagt Matthias. "Ich auch.", rufen Konrad, Kevin und die anderen. Der einzige, der nichts sagt ist Fabian. Ich stapfe durch den Sand zur Bar.

- einige Zeit später - 

Langsam geht die Sonne unter. Konrad versucht gerade ein Feuer anzumachen. Wir sitzen alle im Kreis um das Lagerfeuer und grillen Würstchen und Marshmallows. Kevin hat vorhin noch ein paar Bier geholt und Wein mitgebracht. Nach dem Essen fragt Kayef:" Wollen wir ein Spiel spielen?" "Klar warum nicht?", antwortet Konrad, "welches denn?" "Wahrheit oder Pflicht" "Ich fange an. Wahrheit oder Pflicht, Matthias.", sagt Konrad. "Pflicht.", antwortet Matthias. "Okay. Zeig uns deinen letzten Whatsapp Chat.", befiehlt Konrad. Matthias zeigt uns sein Handy und dann geht es weiter. Er fragt: "Wahrheit oder Pflicht, Wincent" Ich überlege kurz und nehme dann Pflicht. "Du musst 45 Sekunden im Meer tauchen." Nachdem ich das gemacht habe, bin ich dran mit Fragen. Mein Blick schweift zu Fabian. Ich nehme meine fast leere Bierflasche und trinke sie aus. Eigentlich hätte ich so viele Fragen an ihn. Doch ich nehme Kay: "Wahrheit oder Pflicht?" "Wahrheit", sagt er. "Wie oft hast du Sex?", frage ich grinsend. Er stockt kurz: "Ich zähle nicht mit, aber das letzte Mal...vor drei Wochen." Jetzt muss er jemandem eine Frage stellen. "Wahrheit oder Pflicht, Fabi" "Wahrheit", antwortet er knapp. "Was ist die Hintergrundgeschichte von 'Such nicht bei mir' ?" Fabian schaut geschockt und sagt dann: "Pflicht" "Okay...Du musst mit Wincent rummachen." Jetzt bin ich es, der geschockt schaut. Fabi steht auf und kommt zu mir rüber. Ich blicke zu ihm hoch. Er setzt sich auf meinen Schoß und legt seine Lippen auf meine. Meine Hand wandert wie von selbst in seine Haare. Ich öffne meine Lippen und gewähre ihm Einlass. Er stöhnt leise in den Kuss hinein und schiebt seine Hände unter mein Shirt. Mit einem Ruck zieht er es mir über den Kopf und wirft es weg. Ich höre nur noch, wie Kayef zu den anderen sagt: "Ähh...Ich glaube wir sollten gehen.." Ich lasse mich rückwärts in den Sand fallen. Meine Hand wandert langsam in seine Hose. Ich umgreife sein bestes Stück und fahre langsam auf und ab. Ich greife fester zu und werde immer schneller, sodass Fabian laut aufstöhnt. Ich weiß, dass es falsch ist, was wir machen, aber ich genieße es. So nah war ich ihm lange nicht mehr. Ich will nicht, dass es vorbei ist. Wer weiß, vielleicht ist es das letzte Mal, dass wir uns so nah sind. Schließlich ist es Fabi, der uns unterbricht. Er löst sich von mir und fragt: "Wollen wir vielleicht ins Zimmer gehen?" Ich nicke und möchte aufstehen, jedoch fällt mir das nicht so leicht. Ups, das war wohl doch wieder zu viel Alkohol. Ich folge ihm langsam in die Villa

- mitten in der Nacht -

Fabian

Seit Stunden liege ich wach und kann nicht schlafen, weil ich immer wieder an den Kuss zurückdenken muss. In dem Moment, als unsere Lippen aufeinander trafen, habe ich so viel gefühlt, wie seit Monaten nicht mehr. In dem Moment gab es nur Wincent und mich. Ich blicke zu ihm rüber. Er liegt mit dem Rücken zu mir. Sein Atem ist gleichmäßig. Langsam setze ich mich auf und steige aus dem Bett. Ich öffne leise die Tür zu dem kleinen Balkon und trete hinaus. Es ist eine sternenklare Nacht. Ich stehe schon eine ganze Weile hier draußen, als ich auf einmal bemerke, wie die Balkontür aufgemacht wird. Auf einmal steht Wincent neben mir. "Hey, was machst du hier draußen?", fragt Wincent leise. Ich schaue ihn nicht an und antworte: "Kann nicht schlafen." "Warum nicht?" "Ich muss nachdenken.", sage ich. Wincent verschwindet nach drinnen und ich denke er legt sich wieder hin, um weiterzuschlafen, jedoch kommt er nach kurzer Zeit wieder auf den Balkon mit einer Decke unter dem Arm und zwei Tassen Tee. Ich muss lächeln. Er legt mir die Decke über die Schulter und schiebt mir die Tasse mit Tee zu. "Danke", sage ich. Schweigend schauen wir an den Nachthimmel. In der Ferne hört man das Meer rauschen. "Der Himmel ist wunderschön.", flüstere ich. "Ja" Vorsichtig lehne ich mein Kopf an Wincents Schulter, da ich nicht weiß, ob er bereit dafür ist. Kurz darauf legt er einen Arm um mich. "Da ist eine Sternschnuppe", sage ich begeistert. "Wünsch dir etwas.", antwortet Wincent. Das einzige, was ich mir wünsche, dass zwischen Wincent und mir mir alles wieder so wird, wie es mal war. Ja, wir haben einander verletzt. Es ist mir egal, ob wir uns streiten oder uns anschweigen. Er ist derjenige, den ich liebe und niemals vergessen könnte. Ich blicke ihn an und er dreht sich zu mir. Seine Augen, die in der Dunkelheit fast schwarz wirken, spiegeln das Mondlicht. Keiner von uns sagt etwas. Ich sehe ihn einfach nur an und lege meine Hand auf seine Brust. Ich fühle sein Herz, welches sehr schnell schlägt und mir verrät, dass er genauso fühlt wie ich. "Ich bin müde", sage ich. "Ok, dann lass uns schlafen gehen.", antwortet Wincent entschlossen. Wir gehen rein und legen uns ins Bett.

Wg Liebe (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt