Verfluchte Apokalypse

5. Kapitel

Aurelia war, wie am Vortag auch schon, gleich in der Früh trainieren gegangen. Lena stand ohne Aufforderung um 07:30 auf, machte diesmal das Frühstück und rief Aurelia zum Essen. Diesmal gab es Vollkornbrot mit Butter und Marmelade. Zum Trinken bereitete Lena einen leckeren, gesunden Smoothie vor.
Wieder gingen sie, nach einer kurzen Pause trainieren.
"Kannst du mir eigentlich beibringen, wie man kämpft und so?" fragte Lena ihre ältere Schwester.
"Hmm.. Das ist vielleicht gar nicht so einfach wie du dir das vorstellst. Ich arbeite seit ich 15 bin daran, und hab's immer noch nicht ordentlich auf der Reihe. Wie du ja weißt, muss man sehr viel und sehr hart dafür trainieren. Willst du das wirklich durchziehen?"
"Ja Aurelia, dass will ich. Ich will nicht eine von den Leuten sein, sobald sie in dieser Welt einen Schritt aus dem Haus geht, sofort von diesen Dingern überrannt wird. Vielleicht werde ich nicht ganze 7 Stunden am Tag nur am Trainieren sein, aber ich will von meinen mindestens 2 Stunden ganz sicher auf vier bis fünf hoch kommen. Und wenn wir dann Mal draußen sind, ist das ja auch ein hartes Training. Früher oder später müssen wir Mal raus und ich will genauso wie du, unsere Freunde hoffentlich noch Lebend finden. Und du weißt ganz genau...", Lena hörte plötzlich auf zu reden. "... je mehr Zeit wir verlieren, desto unwahrscheinlicher wird es, sie noch anzutreffen. Ich weiß..", beendete Aurelia den Satz.
Eine kurze Schweigeminute kehrte ein. Beide waren sich bewusst, je länger sie hier festsaßen, desto geringer würden die Überlebenschancen ihrer Freunde stehen.
Deshalb beschlossen sie gemeinsam, ab jetzt genügend für den Kampf und den Umgang mit Schusswaffen zu trainieren. Auch Ausdauer und Schnelligkeit waren gefragt, da sie weder wussten, wie schnell diese Dinger laufen konnten, noch wie lange sie im schlimmsten Fall unterwegs sein würden.

Im Fitnessraum gab es eine lange Bahn, mit einer Stahlplatte hinten an der Wand. Musste wohl als Sprint- und Schuss-Übungsplatz gebaut worden sein. Man könnte auch nicht viel verfehlen, da es mithilfe einer Wand abgetrennt zum restlichen Fitnessraum war. Die Mädchen holten die Zielscheiben aus der geheimen Waffenkammer und stellten sie vor die Stahlplatte. Boxsäcke hingen schon an der Decke, direkt neben den beiden Laufbändern. Zum Schießen setzten beide einen Gehörschutz auf, da das auf Dauer sehr laut wurde.

Bis um 13:00 übten die Mädchen ohne größere Pausen. Nur Trinken und ein Toilettenbesuch waren drin.

Nach dem Mittagessen müsste Lena sich hinlegen, und ersteinmal eine Stunde schlafen. Aurelia überwacht in noch für kurze Zeit das Anwesen und tat sie es Lena gleich.

Später ging es wieder in den Fitnessraum, dann Abendessen, zwischendurch immer wieder in den Kontrollraum und zum Schluss wieder ins Bad.

Ungefähr so verliefen die nächsten 5 Tage auch. Die einzige Sorge war, die immer mehr werdenden Torkelnden rund um den Außenzaun. Doch es gab eine Möglichkeit, sie zumindest für kurze Zeit vom Zaun zu entfernen. Sie drückten einen Knopf, und dann wurde der Zaun für ein paar Stromschläge unter Strom gesetzt.