7. Kapitel

6 1 0
                                    

~ Aurelia's Sicht ~
Ich bemerkte, wie die Angst in Lena hervorschoss. Sie fing an schneller zu atmen und leicht zu zittern.
Konnte ich gut nachvollziehen, mir ging es beinahe auch so. Ein halbe Meile entfernt konnten wir schon diese Zombies hören und sehen. Daraufhin gingen wir hinter einigen Büschen etwas in Deckung.
Ich war erleichtert als ich daran dachte, dass die Bergers auch nicht mitten in der Stadt lebten, und wir es so ein Stück einfacher hatten. Immer näher kamen wir der Straßen-Kreuzung, von wo aus wir über direktem Weg zu unserem Ziel laufen konnten.
Alles schön und gut, doch dann passierte etwas. Hinter Lena schlich ein angsteinflößender Zombie in ihre Richtung. Ich wollte ihr keine Angst machen, woraufhin ich nur sagte, sie soll sich nicht umdrehen und einfach gedückt nach vorne laufen. (Wir befanden uns immer noch im Schutz der Böschung.) Wir schafften es leise aus dem Riechfeld des Torkelnden zu verschwinden. Zu meiner Überraschung bemerkte Lena überhaupt nichts vom Zombie.
Ich wusste nicht ob diese Dinger noch alle 5 Sinne hatten, also hielten wir uns so versteckt, dass uns nichtmal ein Mensch entdecken hätte können.
Etwa 200 Yard entfernt von der Kreuzung, hatten wir ein anderes Problem. Wir konnten sehen, wie sich zwei Überlebende mit den Zombies rangen. Es sieht so aus als hätten die beiden immer weniger Chance, aus dem Gemetzel lebend rauszukommen. Im Militär bei den Marines hatten wir gelernt, wenn es um Leben oder Tod geht, immer denen Beiseite zu stehen die gerade Hilfe benötigen. Ich konfrontierte Lena damit, um zu sehen was sie meinte. Das alles passierte innerhalb weniger Augenblicke also hatten wir nicht viel Zeit um nachzudenken.

~ Lena's Sicht ~
Als wir den Hügel hinab spazierten, wurde ich ein klein wenig nervös. So stark war ich nun auch wieder nicht um gar keine Angst zu haben. Immerhin war ich nur 15 Jahre alt.
Ich wusste genau wo es lang geht und konzentrierte mich einfach mehr auf den Weg und die Gefahr, als auf meine Angst.
Einmal meinte Aurelia ich soll ruhig bleiben, mich nicht umdrehen und einfach weiterlaufen. Mein Vertrauen in Aurelia war sehr groß, und vor allem jetzt, wo sie die klügere und stärkere war, hatte ich sowieso keine andere Wahl als ihr zu vertrauen. Ich dachte mir nichts dabei und tat einfach das was sie mir gesagt hatte.
Ein Stückchen vor dieser einen Kreuzung konnte ich entdecken, wie Überlebende gegen eine Horde dieser Wesen kämpften. Es waren mindestens 30 dieser schrecklicher Viecher. Aurelia meinte sie würde denen zur Hilfe eilen, und ich soll ihr helfen. Mir fiel in dem Moment nichts anderes ein, und immerhin ging es um lebende Menschen. So stimmte ich zu.

~ (Sicht) Allgemein ~
Vorsichtig zückte Aurelia ihre Pistole, die sie mit voll geladenem Magazin in einem Waffengürtel eingesteckt hatte. Lena nahm ihre scharfe, frisch geschliffene Macheten zur Hand. Auf 3 rannten sie los und erledigten Eins nach dem Anderen dieser Wesen. Sie fielen zu Tode wie Regen vom Himmel. Doch es wurden nicht weniger.
Die Schwestern hatten ein wenig Zeit um die Überlebenden etwas genauer zu betrachten. Es waren vier Leute. Ein kräftiger, junger, erwachsener Mann mit einer fast ebenso starken Frau circa im gleichen Alter. Es schien so als wären die anderen zwei ihre Kinder. Ein Mädchen, ein paar Jahre jünger als Lena hielt ein kleines Baby, das dem Anschein nach gerade einmal einige Wochen alt war, im Arm. Während dem Kämpfen kamen die Schwestern immer näher zur Familie. Aurelia beauftragte Lena, die beiden Kinder zu packen und in Richtung des Ziels in Sicherheit zu bringen. Etwas mulmig würde ihr bei dem Gedanken, aber sie vertraute darauf, dass Aurelia ihnen sicher hinterherkommen würde.

"Wer bist du? Wo bringst du uns hin? Was machst du hier?!", schoss aus dem kleinen Mädchen heraus.
"Keine Zeit für Erklärungen, ich bringe euch aber vorerst Mal raus aus dem Gemetzel!", erklärte Lena.
Vorsichtig nahm sie das kleine Baby auf ihren Arm und griff nach der Hand des Mädchens, um beide sicher bei sich zu haben. Nur konnte Lena so absolut nicht kämpfen also müssten sie einfach rennen, so schnell es ging.
Als die Kreuzung nun schon fast nicht mehr zu sehen war, flüchteten sie in eine kleine Hütte, die in einem Feld, ziemlich nah am Straßenrand stand.
Lena bat das Mädchen sich zu setzen und gab ihr das Baby in die Hand, um eine kleine Barrikade vor der Tür zu errichten, sodass man nicht mehr leicht hereinspazieren konnte.
"Tut mir sehr Leid für unsere nicht ganz so angenehmes erste Begegnung, ich heiße Lena, und ihr?", fragte Lena vorsichtig.
"I..ch.. b..b...in Ella, das ist meine kle..ine Schwester Anna.", antwortete Ella ängstlich.
"Keine Angst Ella, hier sind wir vorerst sicher, und ich beiße wirklich nicht. Wie alt bist du denn, und Anna?", meinte Lena.
"Ich bin 9 Jahre alt, Anna haben wir erst vor ein paar Wochen mit Mama aus dem Krankenhaus abgeholt.", entgegnete Ella.
Lena bemerkte, wie Anna langsam zu weinen anfing. Sie nahm sie auf den Arm und beschützte sie ganz fest. 'So ein kleines Mäuschen mitten in der Apokalypse', dachte Lena.

Verfluchte ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt