Kapitel 8

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Wir alle setzten uns hinein. Das war ein bisschen schwierig, da die Elfen nur ein Viertel eines Sitzes ausfüllten. Sie setzten sich dann alle vier auf einen Sitz und schnallten sich an, damit sie nicht von einer Seite zur anderen geschleudert wurden. Ich entschied mich zu fahren und wir fuhren los. Mit dem Auto waren wir eindeutig schneller. Schon nach einer Stunde waren wir an einer großen Felshöhle angelangt. Wir zauberten unsere Zelte an den neuen Platz und aßen gemeinsam Pizza. Danach machten Ich und Tom einen Spatziergang. „Ich bin ja gespannt, was uns in diesem Tunnel wieder erwartet.", wollte Tom ein Gespräch beginnen. Die Sonne ging gerade unter und alles um uns herum sah viel schöner aus, in dieses gold- rötlich schimmernde Licht getaucht. An einem Hang der uns umgebenden Schlucht floss eine Quelle herab und plätscherte vor sich hin. Tom drehte sich zu mir. Ich wusste, was jetzt kam. Es musste so oder so irgendwann passieren. Da sah ich, was er vor hatte. Er zückte seinen Zauberstab, hob ihn in die Luft und sprach: „Zeig es uns!" Aus seinem Stab heraus bildete sich ein großer Fernseher. Dort sah man einen langen Tunnel von innen. In dem Tunnel war eine Art Portal. „Dieses Portal führt reine Seelen in das Reich der Magie.", erklang die Stimme eines Sprechers. Dann löste sich der Fernseher in tausend kleine Teile auf. „Danke", flüsterte ich ihm ins Ohr und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Wir sollten zurück zum Lager, es wird schon dunkel.", und wir gingen los.


Am nächsten Morgen waren alle schon früh wach. Die Elfen gaben uns Anweisungen, denn ab heute konnten sie nicht mehr mit und kommen. Sie brachten uns mithilfe ihrer Elemente auch verschiedene Kampfsportarten bei, damit wir und verteidigen können. Dann, gegen Mittag war es so weit. Wir mussten aufbrechen. Tom und ich packten unser Zeug wieder in unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg durch den Tunnel. Am Anfang schien er endlos zu sein. Erst nach zwei Stunden wandern erreichten wir einen riesigen Raum. In diesem Raum waren zwölf Stühle um einen Großen Tisch herum aufgestellt. Wir wurden beide von einer unbekannten Stimme erschreckt. „Vor langer Zeit war das der Versammlungsort des großen Rates. Einmal im Monat hat man sich hier getroffen. Doch dann verschwand die Vorsitzende. Die fünfte Elfe... als diese ist sie zumindest heut bekannt. Und ich gehe jetzt schwer davon aus, dass ihr sie wieder finden wollt. Aber dafür müsst ihr in die andere Welt. Das Portal... Ich bin der Wächter. Soll ich es für euch öffnen?", es sprach ein großer hässlicher Troll. „Ja bitte! Wir wollen ihr Geheimnis lüften.", antwortete ich auf die gestellte Frage. Er hob seine riesigen, grünen Hände und schlug damit auf zwei leuchtende Kugeln, die direkt vor der Steintür auf Podesten platziert waren. Die schwere Tür hob sich stotternd nach oben. „Wenn eure Herzen rein sind dürft ihr durch das Tor schreiten.", durch die raue Stimme des Trolls vibrierte der ganze Raum. Tom zog mich an der Hand durch die Tür. Als wir hinter durch den Bogen gegangen waren stockte uns der Atem. Blumen in allen möglichen Farben stachen vom knallgrünen Gras heraus als würden sie leuchten. „Das ist wunderschön!", staunte ich. Ich setzte einen Fuß auf das strahlende Gras und eine Art Weg leuchtete auf. Tom folgte mir, als ich auf dem Gras entlang ging. „Halt! Das hier ist eure Prüfung. Nun müsst ihr sowohl wahr, als auch richtig antworten. Eine riesige Statue, die aus Stein bestand, baute sich vor uns auf. Bevor wir näher zu dem Wesen gehen konnten griff Tom nach meiner Hand und zog mich näher an sich. „Kate, egal was da drinnen passiert, ich liebe dich und ich werde dich immer lieben." Er legte seine Hand an meinen Hals und drückte meine Lippen auf seine. Es war schwer mich von ihm zu lösen, doch als ich es schaffte und ging näher auf das Wesen zu. „Welche Frage sollen wir denn beantworten?", wollte ich wissen. „Ihr müsst mehrere Fragen beantworten!", brüllte es. „Die erste Frage: Was läuft erst auf vier, dann auf zwei und zuletzt auf drei Beinen?" Tom schaute mich ahnungslos an. „Ein Mensch. Als Baby krabbelt er auf allen Vieren, dann läuft er auf zwei Beinen und zuletzt geht er mit Stock.", antwortete ich. „Richtig Kate. Die zweite Aufgabe. Stellt euch dem anderen gegenüber und zaubert das, an das ihr denkt.", wies er uns an. Ich stellte mich Tom gegenüber, sodass ich in seine tiefen Augen blicken konnte, zog meinen Zauberstab aus dem Stiefel und konzentrierte mich nur auf ihn. Alles um mich herum verschwand, ich und Tom erhoben uns auf einer Plattform in Form eines Herzens und ein Feuerwerk erfüllte den Himmel. Ich vergaß alles um mich herum. Ich dachte nur an Tom. Er ging einen Schritt auf mich zu und legte die Spitze seines Zauberstabes in seine Hand. Sie glühte kurz auf und erlosch dann wieder. Ich blinzelte nur kurz und als ich meine Augen wieder öffnete kniete er vor mir. Mit einer eleganten Bewegung öffnete er eine kleine, unscheinbare Schatulle, die sich in seiner Hand befand. Im Licht des noch immer strahlenden Feuerwerks sah ich einen kleinen silbernen Ring glitzern, der in der Mitte der Schatulle steckte. Die drei Diamanten, die eingearbeitet waren reflektierten das Feuerwerk und glitzerten in allen möglichen Farben. „Oh ja Tom, ich will!", kreischte ich so laut, dass es selbst die Elfen außerhalb des Tunnels hören könnten. Er zog den Ring aus der Schachtel und steckte ihn mir an der Ringfinger meiner rechten Hand. Danach stand er wieder auf und blickte mir einen Moment lang tief in die Augen bevor er mich küsste. Sein Kuss war nicht so, wie der letzte, sondern unendlich. Die Plattform senkte sich langsam zurück auf dem Boden und wir standen wieder vor der Steinstatue. „Ihr zwei seid das einzige Paar, das sich jemals auf diese Reise begeben hat." Kieselsteine, die schon beinahe den ganzen Boden bedeckten rieselten aus seinen Augen. „Eure Geschichte ist Rührend und voller Liebe. Ich werde euch den künftigen Weg etwas erleichtern." Er legte seine Hände auf den Boden, der kurz vibrierte, als sie auf dort aufsetzten. Tom griff nach meiner Hand, als wir auf die riesigen Steinhände kletterten. Als er uns nach oben hob, hatten wir Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten, doch oben angelangt standen wir auf festem, sicherem Boden. Dachten wir zumindest. Alles um uns herum war aus Eis. Die Wände, der Boden und sogar alle Möbel. Naja, was heißt alle. In dem mindestens fünf Meter hohen Raum befand sich gerade einmal ein riesiger Trohn und ein mächtiges Himmelsbett. Unsere Spiegelbilderwurden in den acht Wänden vervielfacht und alles glänzte bläulich. Eine Frau kam von der Seite aus auf uns zu und begrüßte uns: „Kate, Tom ich bin sehr froh euch endlich persönlich kennen zu lernen. Ich habe schon viel über euch gehört. Furchtlos, mutig und würdig nennen sie euch. Wisst ihr, seit Jahrhunderten wagen sich zwei Magier auf diese Reise und noch nie hat es jemand so weit geschafft. Ich bewundere euch... gewissermaßen. Wenn ihr nicht meine Feinde wärt, dann würde ich alles um eure Freundin zu werden." Ihr Körper bestand aus Eis und ihre Haare waren ein endloser Fluss aus Wasser. „Wer sind sie", wollte Tom wissen. „Ich habe viele Namen. Manche nennen mich den Winter und andere das Wasser. Doch die meisten kennen mich als Keira. Ich bin nicht eine von euren jämmerlichen Elfen, ich bin mächtiger, habe mehr Einfluss." Als sie fertig gesprochen hatte wendete sie sich uns zu und begann erneut: „Ihr müsst wieder eine Aufgabe bestehen. Aber das dachtet ihr euch vermutlich schon. Ihr müsst im Kampf gegen mich gewinnen.

Das Geheimnis der fünften ElfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt