März - Unconditionally - AtsuKita

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Lass mich dir zeigen was wahre Liebe ist, Atsumu!

POV Kita

Wie jeden Morgen steht er da. Blonde Haare, unglaublich schöne braune Augen und ein Lächeln, dass mich regelmäßig schwach werden lässt, wenn ich es sehe. Wie immer steht er top gestylt neben Sakusa Kiyoomi. Seinem Freund.

Sakusa ist ein oberflächiges Arschloch. Er ist nur wegen Atsumu seinem Aussehen und seinem Körper mit ihm zusammen. Jeder an der Uni weiß, dass Sakusa sich nichts aus der Person macht, mit der er zusammen ist. Hauptsache diese sieht gut neben ihm aus.

Atsumu und ich sind seid der Oberstufe befreundet. Und genauso lange bin ich schon in ihn verliebt. Aber im Gegensatz zu Sakusa liebe ich Atsumu nicht wegen seinem Körper und seinem Aussehen, sondern wegen der Person, die er ist. Ich habe mich in sein Lachen, seine Stimme und in die Art wie er seine Freunde behandelt verliebt.

"Hey Kita!" ruft Atsumu mir zu und strahlt mich an. Mein Blick wandert zu Sakusa, der neben Atsumu steht und ich werde förmlich von seinen Blicken getötet.
Ich winke ihm kurz zu und gehe in das Unigebäude. Atsumu sieht mich kurz verwirrt an, sagt aber nichts weiter.

Es tut mir leid Atsumu, aber ich kann es nicht ertragen dich so angeblich glücklich zu sehen, obwohl es dir so offensichtlich schlecht geht.

Sobald ich im Hörsaal ankomme, setze ich mich in die letzte Reihe. Ich sitze nicht gerne vorne, da mich die vielen Menschen hinter mir nur nervös machen würden. Kurze Zeit später kommt auch Atsumu rein und setzt sich neben mich. Ich bin froh, dass Sakusa heute morgen eine andere Vorlesung besucht.

"Hey Kita. Wieso hast du nicht auf mich gewartet? Wir hätten doch zusammen zur Vorlesung gehen können." fragt er mich mit einem Lächeln im Gesicht. Aber das Lächeln erreicht nicht seine Augen.
"Atsumu, du siehst traurig aus. Was ist los?" Ich sehe ihn stirnrunzelnd an und warte auf seine Antwort. Sofort verschwindet sein Lächeln und sein Blick wird traurig.

Ja, Tsumu. Ich sehe wenn es dir nicht gut geht. Ich sehe all deine Unsicherheiten, all den Schmerz der dich quält. Und ich würde dir das alles so gerne nehmen. Du musst mich nur lassen.

Er seufzt und ich sehe wie seine Unterlippe anfängt zu zittern. Ich packe ihn am Handgelenk, ziehe ihn hinter mir her aus dem Hörsaal.
"Warte Kita... Wo gehen wir hin?" höre ich ihn hinter mir fragen. Ich ziehe ihn weiter über das Unigelände bis wir an einem Baum ankommen, dessen Äste und Blätter so tief hängen, dass man unter ihnen sitzen kann ohne sofort entdeckt zu werden.

"Hier sieht uns niemand Tsumu. Hier kannst du weinen ohne das dich jemand dabei sieht." sage ich ihm und nehme ihn in den Arm. "Hier kannst du deine Maske fallen lassen" flüsterte ich leise in sein Ohr.
"Woher...!" weiter kommt er nicht bevor er seinen Kopf auf meine Schulter legt und anfängt zu weinen.

Es dauert eine weile bis er sich beruhigt hat. Ich streiche ihm beruhigend über den Rücken. Dann setzt er sich auf und sieht mich mit roten Augen an. Leise fängt er an zu sprechen: "Ich bin es so leid Kita. Ich versuche jeden Tag mit Sakusa darüber zu sprechen wie es mir geht. Das ich mich nicht gut fühle so wie er mich behandelt. Aber er versteht mich einfach nicht. Ich weiß nicht was ich noch machen soll. Ich bin einfach erschöpft und habe keine Kraft mehr mich zu erklären. Ständig muss ich top gestylt sein, soll keine schlechte Laune haben. Ich soll ihn überall hin begleiten, soll aber bloß mit niemandem reden. Sie könnten ja merken wie ich wirklich bin." schnieft er und lehnt sich an mich. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen.

"Du weißt, dass du dir das nicht gefallen lassen musst, Atsumu." sage ich leise.
"Aber ich liebe ihn Kita. Doch ich möchte sie auch spüren, diese Liebe, die einfach existiert, weil ich als der Mensch gesehen werde, der ich wirklich bin. Diese Liebe, der egal ist, wie ich heute aussehe oder ob ich mal wieder mit dem falschen Fuß voran aus dem Bett gekrochen bin. Diese Liebe, die mich akzeptiert, wenn ich heulend unter meinem Schreibtisch sitze und meine gesamte Existenz infrage stelle. Diese Liebe, die mich einfach in den Arm nimmt, obwohl ich gerade am liebsten alles kurz und klein schlagen würde, weil ich mich selbst gerade nicht ausstehen kann. Diese Liebe, die nicht von mir verlangt, ein perfekter Mensch zu sein, der sich selbst und sein Leben gänzlich im Griff hat. Ich möchte geliebt werden für all das, was ich in diesem Augenblick bin und nicht für das, was ich sein könnte."

12 Monate, 12 Lieder, 12 GeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt