12 Monate, 12 Lieder, 12 Geschichten

Juli - Let me love you - TsukiYama

 PoV Tsukishima

Jetzt stehe ich schon wieder vor dem Haus meines besten Freundes und traue ich mich nicht auf die Klingel zu drücken. Ich möchte nicht, dass er mich so sieht. Ich, der immer so tut, als könnte ihn nichts aus der Bahn werfen, als könnte mich nichts verletzen. Doch dem ist nicht so und ich brauche jemanden mit dem ich jetzt reden kann.
Also los jetzt. Ich drücke auf die Klingel und warte. Meine Gedanken sind schon wieder weit weg, weswegen ich auch nicht merke, dass die Tür geöffnet wurde und Tadashi vor mir steht. Erst die leichte Berührung an meinem Arm bringt mich zurück in die Gegenwart.
„Kei? Was machst du hier? Ich dachte du hast ein Date mit Kuroo." Die Verwunderung in seiner Stimme ist nicht zu überhören. Schließlich rede ich seid Tagen nur davon, dass Tetsurō mich schick ausführen möchte und allgemein einen schönen Abend geplant hat. Zumindest waren das seine Worte. Worte und Versprechungen, die er nie einhält.

Ich schaue zu Tadashi und kann meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Sofort nimmt er mich in den Arm und zieht mich ins Haus. Ich merke kaum, dass wir uns auf das Sofa gesetzt haben. „Hey... shh... alles ist gut. Was auch immer es ist, wir bekommen das wieder hin." Seine Worte und das sanfte streicheln über meinen Rücken beruhigen mich. Dennoch vergrabe ich meinen Kopf weiter an seiner Schulter. Ich möchte nicht, dass er mich so sieht. Ich bin doch der coole von uns. Sanft drück er mich von sich, nimmt mein Gesicht in seine Hände und wischt mir mit den Daumen die Tränen weg. „Wie wäre es, wenn ich uns etwas zum trinken hole und du erzählst mir, was passiert ist?", leicht lächelt er mich an, bevor er aufsteht, mir einen Kuss auf den Kopf drückt und in meine Haare nuschelt: „Du weißt, dass ich immer für dich da bin Kei." Ja, dass weiß ich.

PoV Yamaguchi

Ich frage mich, was wohl passiert ist. Normalerweise ist Kei nicht der Typ, der Gefühle zeigt. Den Part in unserer Freundschaft habe ich für mich beansprucht. Ich werde gerne emotional. Aber mal ehrlich seine Emotionen zurückzuhalten ist doch auch nicht gesund. Was raus muss, muss raus. Mit einem Kaffee für mich und einer Erdbeermilch für Kei gehe ich zurück in mein Wohnzimmer. Kei sitzt auf dem Sofa und wirkt wieder völlig abwesend. Ich halte ihm die Tasse unter die Nase. „Hier." Er blickt in die Tasse und endlich, er lächelt. Er hat so ein schönes Lächeln.

„Wirklich? Erdbeermilch?" Er sieht mich an und für einen kurzen Augenblick erlaube ich mir in seinen schönen Augen zu versinken. Ja ich liebe ihn, aber er ist mein bester Freund und er ist vergeben. Und ganz offensichtlich hat er Probleme. Also reiße ich mich von seinen Augen los und zucke mit den Schultern. „Hilft gegen alles habe ich mir sagen lassen." Ich blicke ihn über den Rand meine Tasse an. „Möchtest du reden oder soll ich direkt Schaufel und Müllsack aus dem Keller holen?" Jetzt fängt er an zu Lachen und mein Herz macht einen Sprung. Reiß dich zusammen Tadashi.

„Danke, aber das ist nicht nötig, denke ich. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, also sage ich es ganz direkt. Tetsurō betrügt mich und das schon länger. Er denkt ich würde es nicht merken. Doch die Anzeichen sind nicht zu übersehen. Die Flecken am Hals, das Make-Up auf seinem Shirt, der süße Geruch des Parfums."

Ich würde so gerne etwas sagen, aber ich möchte ihn auch nicht unterbrechen. Es kommt nicht oft vor, dass er über seine Gefühle spricht. Also höre ich einfach zu. Aber wenn er glaubt, dass ich dazu nichts sagen werde, dann hat er sich getäuscht.

„Ständig sagt er unsere Dates ab. Wenn wir zusammen sind, dann ist er nie wirklich anwesend. Im Bett läuft schon seit Wochen nichts mehr. Ich verstehe es einfach nicht." Das liegt einfach daran, das dein Kuroo einfach der größte Playboy ist, den es gibt.

Ich beiße mir auf die Zunge um keinen Ton zusagen. Nein, ich bin kein Fan von Kuroo. Und ich verstehe auch nicht, wieso Kei sich auf ihn eingelassen hat. Die Gerüchte, die es über ihn gibt machen immerhin überall an der Uni die Runde. Der einzige, der davon wahrscheinlich nichts mitbekommt ist Kenma. Kuroos bester Freund. Der Kleine ist einfach zu gutgläubig, was seinen Kumpel angeht.