August - Drunk Text - UshiTen

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PoV Ushijima

„Komm schon Toshi. Du hast nur einmal im Jahr Geburtstag. Wir wollen mit dir feiern. Nur das Team. Wir sind also unter uns." Ich seufze. Seit einer Stunde versucht Satori mich zu überreden in meinen Geburtstag reinzufeiern. Mittlerweile bin ich schon genervt, dass ich einfach zusagen möchte, nur um meine Ruhe zu haben. „Ich habe keine Lust Satori. Wozu soll ich meinen Geburtstag feiern. Das ist ein Tag wie jeder andere auch."

Am Ende habe ich doch dem Gebettel von Satori nachgegeben und so machen wir uns auf den Weg zu der Bar, die sich, zu meinem Entsetzen, als Karaokebar herausgestellt hat. Dieser Mistkerl.

Ich verstehe nicht, wie man Spaß daran haben kann, sich beim singen vor anderen Leuten zum Affen zu machen. Aber okay... mein Team hat da offensichtlich großen Gefallen dran gefunden. Ich bin erstaunt wie gut Semi singen kann. Hätte ich nicht gedacht. Die kleinen giftigen, aber auch liebevollen Blicke, die mein Zuspieler und bester Freund ihm zu wirft, sind allerdings ziemlich auffällig. Ich stupse ihn in die Seite und grinse ihn an. „Na Kenjirou... wenn du Semi noch auffälliger anstarrst, dann kannst du ihm direkt sagen was du für ihn fühlst." Er guckt mich böse an und knurrt: „Mach du es doch bei deinem Satori, dann können wir darüber reden, was ich machen soll." Damit hat er mich kalt erwischt und ich bin still.

Die Anziehungskraft zwischen Satori und mir ist für jeden sichtbar. Für unser Team, für Satori und auch für mich. Und dennoch hat weder er noch ich es bisher gewagt einen Schritt auf den anderen zuzumachen. Ich kann ihm meine Gefühle nicht gestehen, weil ich Angst habe, dass wir dann nicht mehr so miteinander umgehen können wie jetzt. Ich möchte unsere Freundschaft schützen, aber dennoch möchte ich tief im Inneren das Risiko eingehen und es einfach wagen im zu sagen was ich fühle.

Mittlerweile ist es kurz vor Mitternacht und alle haben sich zu mir gesetzt um mit mir anzustoßen. Pünktlich um 0 Uhr werde ich dann mit Glückwünschen und Umarmungen zu gebombt. Auch Satori umarmt mich kurz und wünscht mir alles Gute, doch er zieht sich direkt wieder zurück und tickert auf seinem Handy herum. Wem er wohl jetzt schreibt?

Eine Stunde später sind so gut wie alle aus dem Team betrunken und wir beschließen den Abend zu beenden. Ich frage meinen besten Freund ob wir zusammen nach Hause gehen wollen, doch er zeigt nur hinter sich auf Semi, der sichtlich betrunken ist und meinte, dass er ihn nach Hause bringen wird. Lachend zwinkere ich ihm zu und wünsche ihm noch viel Spaß. „Haha. Ich glaube nicht, dass das Spaßig wird. Aber vielleicht kannst du Tendou nach Hause bringen. Nicht dass der sich noch verläuft. Ist im zuzutrauen." Ich schaue in die Richtung wo Satori steht und seufze. „Gut ich nehme ihn mit." Kenjirou klopft mir noch auf die Schulter, dreht sich zu Semi um und zieht ihn hinter sich her.

Ich schnappe mir Satori und lege einen Arm um seine Schultern. Er hat Probleme gerade zu stehen, also stütze ich ihn. Morgen wird er wahrscheinlich einen ziemlichen Kater haben. Während wir zusammen nach Hause gehen, legt er seinen Kopf auf meine Schulter und murmelt irgendetwas vor sich hin. Ich bin versucht ihm zu sagen, dass ich ihn liebe. Ein paar mal setze ich an. Satori hebt seinen Kopf von meiner Schulter und sieht mich fragend an. „Vergiss es.", murmle ich leise und drehe den Kopf weg. Morgen würde er sich sowieso nicht daran erinnern. Wieso also was sagen.

Als wir bei Satori zu Hause angekommen sind, bringe ich ihn ins Bett, ziehe ihm die Schuhe aus und lege die Decke über ihn. Dann gehe ich in die Küche und hole eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Auf den Weg zurück ins Schlafzimmer halte ich noch im Badezimmer, nehme zwei Schmerztabletten und einen Eimer mit. Sicher ist sicher. Das Wasser und die Tabletten kommen auf den Nachtisch und den Eimer stelle ich vor sein Bett. Ich sehe ihn noch ein paar Minuten an, streiche ihm ein einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht und ziehe die Decke nochmal zurecht. Satori bewegt sich und ich zucke zurück. „Danke.", flüstert er verschlafen, sieht mich mit halb geschlossenen Augen an und lächelt kurz, bevor er die Augen schließt und anscheinend innerhalb von Sekunden eingeschlafen ist. Ich schalte seufzend das Licht aus und verlasse die Wohnung.

12 Monate, 12 Lieder, 12 GeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt