Tal der Drachen

2 0 1
                                    


Die Sonne erhellte das Tal das sich vor mir erstreckte. Ich stand an einer Klippe und genoss den Wind der durch meine Haare bließ. Ich schloss meine Augen und spürte wie die Sonnenstrahlen meine Haut kitzelten.

Plötzlich hörte man ein lautes Brüllen das näher zu kommen schien. Aufgeregt öffnete ich meine Augen wieder und blickte in die Richtung aus der das Brüllen kam. In der Ferne sah ich eine Gestalt die immer größer wurde. Hellviolette Schuppen spiegelten sich im Sonnenlicht und die kräftigen Flügel der majestätischen Gestalt trugen sie im Himmel. Hinter ihr erschienen weitere Gestalten mit ähnlichem Aussehen.

Bald schon waren das Tal und der Himmel erfüllt mit den majesätischen Kreaturen. Violet, Türkis, Schwarz, Silber, Rot, Blau, Gelb. Das Tal glitzerte wie ein Regenbogen in den Reflektionen der bunten Schuppen.

Ich bewunderte diese Kreaturen seit ich ein kleines Kind war und meine Mutter mir Geschichten von ihnen erzählt hat. Drachen.

Ich liebte Drachen.

Sie wirkten so mächtig und stolz. Aber so sehr ich Drachen auch liebte, ich wusste auch wie gefährlich sie sein konnten. Ich wusste auch dass ich mich nie mit einem Drachen anlegen will. Also hielt ich mich fern von ihnen.

Trotzdem kam ich jeden Tag zu dieser Klippe um den Drachen zuzusehen. Sie kamen jeden Morgen in dieses Tal um, wie es aussieht, zu spielen. Bis jetzt hat mich noch nie ein Drache entdeckt. Und das finde ich gut.

Meisten sah ich ihnen nur zu und beobachtete ihr Verhalten. Manchmal zeichnete ich sie auch. Aus unserem Dorf wusste ich wahrscheinlich am meisten von Drachen. Ich habe nähmlich jedes einzelne Buch das die Drachen auch nur erwähnt von vorne bis hinten durchgelesen. Ich war total vernarrt in diese geheimnissvollen Kreaturen.

Ich saß auf einem Stein am Rande der Klippe und genoss den Wind und das Schauspiel der Drachen vor mir. Plötzlich flog ein Drache direkt vor mir hinauf, den Bauch zu mir gewandt. Ich fiel nach hinten von meinem Stein und blickte voller Ehrfurcht auf die Kreatur die sich vor mir aufstellte. Der Drache schlug ein paarmal mit den Flügeln bevor er sich vor mir auf der Klippe niederließ. Er streckte seine gigantischen Flügel aus, so als volle er sagen, dass er mächtiger als ich wäre. Was ich natürlich nicht bezweifelte.

Ich widerstand dem Drang mich umzudrehen und wegzulaufen und sah dem Geschöpf scheinbar furchtlos in die Augen. Ich sah mir den Drachen genauer an : tiefgrüne Schuppen waren über seinen ganzen Körper verteilt, vereinzelt sah ich auch andere Grüntöne wie türkis, petrol oder pastellgrün. Er war wahrscheinlich mehr als zwanzig mal so groß wie ich. Zwei gewaltige schwarze Hörner die mich an ein Hirschgeweih erinnerten schmückten seinen Kopf. Er hatte zwei große braune Augen, bei dem das linke jedoch mehr rot wirkte. Er schien mich auch genaustens zu inspektieren. Ich spürte wie ich Gänsehaut bekam. Der Adrenalin floss durch meinen Körper, wie eine gewaltige Strömung in den Tiefen der Meere die alles mit sich reißt. Ich trat sicherheitshalber einen Schritt zurück, blieb aber schnell stehen, als der Drache ich anknurrte. Ich erstarrte bei dem tiefen Grollen das aus seiner Brust kam.

Plötzlich erschien Rauch rundherum mich und ich sah mich verwirrt um.

Als der Rauch sich lichtete, sah ich dass der Drache verschwunden war. An seiner Stelle stand ein Junge. Er hatte schulterlange, schwarze Haare, war ungefähr zwei Köpfe größer als ich und sah mich aus den selben braun funkelnden Augen wie der Drache an. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus als ich realisierte, dass dieser Junge der vor mir stand höchstwahrscheinlich der Drache war und nur seine Gestalt geändert hat. Ich prägte mir jedes kleinste Detail des Jungen ein um ihn später, wenn ich aus dieser Situation raus bin, zeichnen kann und mir alles aufschreiben kann.

,,Wehe dir'', sagte er mit einer tiefen, ruhigen Stimme. ,,Wie? Meinst du mich ?'', fragte ich verdattert und zeigte mit meinem Finger auf meine Brust. ,,Steht hier noch irgendwo ein Eindringling der uns beobachtet ?'', meinte er mit einem sarkastischen Ton und sah sich um. ,,Ähm...''. Er verdrehte die Augen. Ok, er meinte mich. Dann fiel mir ein : die Drachen haben mich entdeckt !

Ich war geliefert.

Befor ich noch einmal versuchen wollte meine Haut zu retten indems ich wegrannte, fiel mir wieder ein dass er mir vor kurzem noch gedroht hatte, weil ich weglaufen wollte. Ich blieb also stehen.

Immer mehr Drachen landeten auf der Klippe und verwandelten sich in Menschen. Alle sahen sie mich mit einem neugierigen und doch drohenden Blick an. Ich schluckte. Was nun ?

Dann bemerkte ich wie ein paar Drachen sich schief anguckten und fast unbemerkt nickten. Bevor ich wusste was mir geschah verwandelten sie sich alle blitzschnell wieder zurück und der Grüne Drache, der vorhin als Erster vor mir stand, schloss seine gewaltigen Klauen um mich. Ich wollte wie am Spieß schreien, brachte jedoch keinen einzigen Ton heraus. Stattdessen wurde ich von der Aussicht die sich mir bot fasziniert. Es war atemberaubend ! Nie im Leben hätte ich mir vorgestellt einmal über all diese hinreißende Landschaften zu fliegen. Und wenn es auch nur in den Klauen eines Drachen war.

Leichte Panik stieg in mir auf. Wo würden sie mich hinbringen ? Was würden sie mit mir anstellen ? Was wollten sie überhaupt von mir ? Ich konnte mir auf jede einzelne dieser Fragen keinen Reim machen. Und abermals dachte ich, ich bin geliefert. Und jetzt endgültig.


~>~<~>~<~>~<~>~<~>~<~>~<~>~<~>~<~

Hallöchen!

Anfang einer neuen Geschichte? Soll ich ein ganzes Buch aus dieser Idee machen oder es hierbei belassen? Sagt ruhig eure Meinung! Ich freue mich auch über jede Art von Kritik. Auf wiederlesen!

Arriverderci, Fantasie-Legende 💝

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 21 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

StorysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt